Klage wegen Schlaglochs

  • Heyho,
    Wollte mal eure Meinung und vlt. auch Erfahrung zu meinem "Fall" hören :
    Bin Ende März so gegen 21 Uhr durch ein Schlagloch gefahren (70cmx60cmx15cm). Beide Felgen (18 Zoll) stark beschädigt und beide Reifen hinüber. Außerdem war an dem Schlagloch noch die Straßenlateren kaputt.Loch befand sich relativ mittig der Straße. Polizei gerufen, haben jedoch gesagt nehmen sich nichts von dem Fall an, da das eine Sache der Stadt sei. Anschließend Fotos gemacht Zeugen dabei gehabt und dann zum Anwalt . Zusammen mim Anwalt Beschwerde auf Schadensersatz eingereicht. Abgelehnt ! ! ! Wollen es jetzt noch einmal außergerichtlich versuchen und dann vor Gericht gehen.
    vlt hat jemand schonmal Erfahrung mit sowas gehabt und kann mir (hoffenltich positive) Ausgänge schildern.


    PS. Kollege zwei Wochen zuvor durchs gleiche Schlagloch gefahren und Scheibenriss erlitten.


    Gruß
    DuisburgerJung

  • Hatte vor Jahren einen ähnlichen Fall:
    Sache der Stadt-korrekt, hier in Berlin -Sache des Bezirksamtes Abt.Tiefbauamt.
    Sache ging ewig hin und her(mehr als 6 Monate) zwischen Amt, der "zuvor" ;) beauftragten Tiefbaufirma und dem Anwalt meinerseits.
    Fazit: 100% des Schadens sind ersetzt worden.
    Und zwar von der Haftpflichtversicherung der Tiefbaufirma die noch nicht mal angefangen hatte ?!
    Mir war es natürlich egal von wem ich das Geld bekam.


    Wird schwierig, gibt aber eine Sicherungspflicht. Polizei nimmt den Fall nicht auf, war bei mir genauso.
    Viel Erfolg.

  • In besagter Straße steht doch mit Sicherheit an irgendeiner
    verdeckten Stelle ein kleines Schild welches vor Fahrbahnschäden
    warnt?!?


    I.d.R. sind die Städte und Gemeinden so schlau solche Schilder aufzustellen,
    denn so kann man die Verantwortung für die aus den Straßenschäden resultierenden
    Schäden ganz leicht auf den Fahrer abwelzen.


    Falls ja, dann sieht es mehr als schlecht aus, da man dir dann unterstellen
    wird, das du mit nicht angepasster Geschwindigkeit gefahren bist, ansonsten
    hättest du das Schlagloch ja rechtzeitig gesehen und ein solch erheblicher Schaden
    wäre erst garnicht entstanden.

  • das ist es ja was mir Hoffnung macht , dort steht nirgends ein Schild gar nichts und wegen ausweichen, ich bin erstens wirklich höchstens 55 gefahren und zweitens war ja dei Lampe kaputt wodurch das Schlagloch wirklich sehr schwer zu sehen war

  • Bist du dir sicher das nicht auch in 3 Km Entfernung kein Schild steht? Ein Kumpel von mir hatte ein ebensolches "Erlebnis". Ende vom Lied war, er durfte die Gerichtskosten, den anwalt der Stadt und seinen Schaden selbst bezahlen. Es ist nicht wirklich leicht einer Stadt etwaige Verletzungen ihrer Pflichten nachzuweisen. Aber so ist Deutschland.

  • Mein Dad hatte zwei ähnliche Fälle.
    Er musste in einer Kurve aufgrund eines überbreiten Fahrzeugs rechts in ein Schlagloch ausweichen, die Felge hat ausgesehen wie ein 8ter.
    Na gut.. nächsten Tag hin, alles fotografiert mit Wasserwage und Zollstock um die Tiefe zu bestimmen, und alles schön nett formuliert an die Stadt geschickt.


    Kurz darauf kam schon die Bestätigung und ein Brief von deren Versicherung das sie alle Kosten übernehmen, wer sich etwas auskennt kann sich vorstellen das eine Audi RS4 Felge ned ganz billig ist :(


    Jut neue Felge drauf.. alles wieder schön. Etwa 1 Jahr später bei der Fahrt zu einer Disco reist er sich auf einem übel geteerten Ansatz zu einem Feldweg den ganzen Unterboden auf, und noch ein paar Kleinigkeiten.. nächsten Tag, gleiches Spiel, alles vermessen wieder hingeschickt, wurde auch problemlos gezahlt.


    In beiden Fällen war kein Hinweis auf Straßenschäden vorhanden, kurz darauf war aber das erste Schlagloch mit Sand ausgefüllt worden :D
    Unsere Stadt ist da wohl etwas Kulanter :) - muss dazu sagen es ist eine relativ kleine Stadt.

  • Falls immernoch keins da ist: Fahr nochmal mit nem Zeugen (am besten Anwalt?) die Strecke ab, zur Not mit Digicam alles fotografieren.


    Mir hat man mal das Auto abgeschleppt wegen Baumbeschneidung, die Hinweisschilder wurden nicht in der vorgeschr. Frist vorher aufgestellt. Hab also die Stadt bezahlen lassen. Die haben mir die Rechnung plus Bearbeitungsgebühr geschickt... unglaublich! Und behauptet dass die Schilder schon korrekt dort gestanden haben - Komisch dass die so viele nicht gesehen haben (die halbe Straße wurde abgeschleppt!). Mir wurde die nächste Bearbeitungsgebühr (ca. 100 Euro extra) angedroht, wenn ich nicht überweise... Da ich keine Beweise hatte und die anderen Pappnasen alle schon bezahlt haben, hab ich dann auch bezahlt :(

  • Guten Abend.


    Die Kommune hat die sogenannte "Verkehrssicherungspflicht". Hat sie diese Pflicht schuldhaft verletzt, ist sie schadensersatzpflichtig. Normalerweise sind Kommunen insoweit versichert.


    Der Geschädigte muss dies beweisen. Die Schranken sind jedoch nicht niedrig. Beispielsweise ist der Kommune nicht zuzumuten, jeden Tag das komplette Straßennetz zu begutachten. Kann die Kommune nachweisen, dass regelmäßig kontrolliert wird, sieht es schon mal schlecht für Dich aus, es sei denn, Du kannst nachweisen, dass das Schlagloch dort schon seit längerem bekannt ist.


    Allgemein dürften nach dem vergangenen strengen Winter mehr Schäden als üblich aufgetreten sein.


    Ich würde mal einen freundlichen Brief an die Kommune schreiben (incl. Hinweise auf die defekte Straßenlaterne ) und die Antwort abwarten. Kommt von dort eine negative Reaktion, musst Du wohl einen Anwalt einschalten und diesen um Rat fragen, ob eine Klage aussichtsreich wäre.


    Falls Du eine Vollkasko-Versicherung hast, müsste diese wohl einspringen.


    Viel Glück und Grüße aus dem Saarland.

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