E46 318i - Keine Leistung im Kaltlauf. Und jetzt geht er gar nicht mehr an.

  • Hi Leute,


    seit etwa 2 Wochen hat mein Auto (E46 318i 04/2004) morgens nach dem Start keine Leistung mehr. Man kann es sich so vorstellen, als hätte das Auto nur noch maximal 10 PS (ohne zu übertreiben).
    Die Leistung reicht gerade mal zum vorsichtigen Anfahren und mit viel Nervenkitzel bringt man die Kiste dann ganz langsam auf 30, 40 und mit Geduld noch auf 50 km/h ;(
    Nach etwa 1 km läuft der Motor dann schon etwas stärker...und nach geschätzt 2-3 km wieder einwandfrei. Es scheint also Temperaturabhängig zu sein.
    Der Motor läuft dabei ruckelfrei und ohne Zündaussetzer (von Anfang an)...wenn ich Gas gebe, geht einfach nichts...man hört, dass der Ton dumpfer wird, wenn die Drosselklappe aufgeht und er nach Luft ringt, aber er scheint zu wenig Sprit (oder zu viel) zu bekommen.
    Heute Morgen sprang das Auto nun gar nicht mehr an. Habe dann gleich neue Zündkerzen eingesetzt -> keine Veränderung.


    Den Luftmassenmesser habe ich vor einer Woche auch schon getauscht, was das Problem ebenfalls nicht behob. Als der Wagen noch lief, habe ich alles mit I**A durchgecheckt...es schien alles normal, auch die Lambdawerte. Ein Fehler wurde auch nicht im Speicher aufgezeichnet. Es gibt also irgendein temperaturabhängiges Motorsteuerproblem, welches vom Autos selbst nicht erkannt wird.


    Habt ihr vielleicht noch Tips zur Fehlersuche? Oder kennt das Problem vielleicht irgendjemand?


    Was ich bereits ausschließen konnte sind die Zündkerzen, Luftmassenmesser, KGE und die Vanos. Die Zündkerzenbilder der alten Kerzen sind eigentlich ganz OK, sie waren nur eben mit Benzin befeuchtet...ich glaube auch irgendwie nicht, dass es an den Einspritzventilen selbst liegt...jede Zündkerze war feucht und sie sind ja bestimmt nicht alle vier gleichzeitig ausgefallen. Aus dem Auspuff kam auch kein auffälliger Rauch oder Dampf.
    Vielleicht ein defekter Sensor der das Einspritzverhalten zu sehr beeinflusst? Komisch ist, dass ich mit warmen Motor die volle Leistung abrufen kann.
    Es handelt sich um den N46 Motor mit etwa 130.000 km.


    Liebe Grüße

  • So jetzt habe ich mich mal informiert, der Motor hat tatsächlich zwei Temperaturfühler, einen am Kühlergrill (Kühlwasser) und einen am Motorblock (Kühlwasser und Öl). Ich denke der am Motorblock ist für die DME und der am Grill einfach nur für die Cockpitanzeige (die absolut normal arbeitet). Richtig?
    Das werde ich mal genauer unter die Lupe nehmen. Vielen Dank für den Tip.
    Ich werde auf jeden Fall Rückmeldung geben.

  • Habe jetzt nochmal die Daten ausgelesen. Beide Kühlmitteltemperaturfühler laufen einwandfrei. Beide waren im kalten Zustand bei 15°C. Da ich die Batterie frisch vom Ladegerät genommen habe (hat heute früh mit den Versuchen sehr gelitten), hab ich es nochmal mit dem Anlassen gewagt...er ging natürlich nicht an...aber dann ich ihm alles gegeben und laufen lassen bis der Arzt kommt :D Dann kamen so leichte Puff's und irgendwann sprang es an :thumbsup:
    Das war etwa, als würde man ein altes abgesoffenes Moped den Berg runterrollen lassen, damits wieder anspringt.


    Ich habe dann die Temperaturen weiterverfolgt, sie stiegen stetig an. Erst die Motorkerntemperatur und dann ging das Thermostat für den Kühlkreislauf auf.
    Eine Reinigungsfahrt habe ich auch gleich durchgeführt und hab den Motor ordentlich ausgelastet...alles einwandfrei. Auf dem Heimweg jedoch, trat irgendwann ein Phänomen auf, das ich bisher noch nicht kannte. Und zwar ruckelte der Motor im unteren Drehzahlbereich, wenn ich gas gegeben habe.
    Wenn ich also 30-40 km/h fuhr und dabei bei 1500-2000 upm Gas gab (umso mehr Gas umso stärker war der Effekt glaube ich), dann hatte ich Aussetzer am Motor, die richtig gegen die Fortbewegung wirkten. Also kein klassischer Zündaussetzer, der einfach überdreht wird, sondern eher schlagartige Unterbrechungen wie ein Kupplungsrupfen. Ich weiß jedoch auch nicht wie sich ein Zündaussetzer an diesem Motor auswirkt.
    Ich habe das dann jedenfalls erst recht herausprovoziert, damit das Steuergerät endlich mal einen Fehler aufzeichnet...aber NICHTS, die Elektronik hat das einfach nicht erkannt...der Fehlerspeicher ist leer ?(


    Könnte das vielleicht mit den Nockenwellensensoren zusammenhängen? Da werden die Fehler aber doch immer recht schnell erkannt, oder?
    Mir ist noch aufgefallen dass die Nockenwellen-Adaption nicht so ganz gut aussieht. Die Adaption Auslass ist im roten Bereich bei 54,80 Grad. Grüner Bereich ist von 58-80 Grad. Die Adaption Einlass ist gerade noch im grünen Bereich bei 116,80 (grüner Bereich von 115 bis 137 Grad).
    Ich habe während der Fahrt die Ventil-Werte beobachtet...Soll- und Ist-Wert passen aber schon einwandfrei zueinander. Woran könnte diese schlechte Adaption liegen und was besagt dieser Wert?
    Letztes Jahr habe ich die Auslass-Vanos getauscht, weil die Alte wie ein Diesel klackerte. Eingestellt habe ich sie aber schon ordentlich nach Vorschrift (auch mit Spezialwerkzeug). Und wenn mich recht erinnere, waren die Werte schon immer so "schlecht"...der Motor läuft allgemein auch rauher im Vergleich zu einem 318er mit N42 Motor in der Familie. Vom Ton rauher und vom Gefühl...lege ich die Hand auf den Motor und jemand gibt Gas, dann Vibriert der Motor ganz rauh wie ein Vibrator (bei vielleicht 3000-4000 upm). Bei hoher Drehzahl (ich sag jetzt mal 5000) ist es dann wieder glatt. Der andere E46 mit N42 Motor läuft butterweich durch alle Drehzahlen.
    Vielleicht hängt das ja alles mit dem Problem zusammen.


    Morgen früh wird der Motor wohl wieder nicht anspringen... :wacko:

  • Die NWS sind schon eine Möglichkeit, die sind dann aber auch irgendwann im FS drin.
    Was gerne Probleme macht und nicht im FS auftaucht ist bei den Motoren der KWS.
    Kommt man leider nicht so besonders ran.

  • Heute Morgen sprang der Motor an. Die Leistung fehlte danach trotzdem wieder. Nach etwa 1-2 km, als der Motor wärmer wurde und auch die Leistung wieder stieg, trat jedoch das Ruckeln wieder auf. So stark war es jedoch gar nicht...so ein schnelles rattattatt. Meinem Gefühl nach sind die Aussetzer nicht pro Umdrehung, sondern pro Zylinderzündung (also von der Wiederholfrequenz her). Deutet das eher auf einen defekten Nockenwellensensor oder auf einen Kurbelwellensensor hin?


    Ist der Kurbelwellensensor der sogenannte "Drehzalgeber Kurbelwelle"? Nr. 3 hier im Link:
    http://de.bmwfans.info/parts-c…ine_block_mounting_parts/


    Teilenummer: 13627548994

  • Die Valvatronik könntest testweise auch einfach mal abstecken. Ansonsten klingt das sehr kurios.
    NWS melden sich eig zügig im Fehlerspeicher.


    Probleme mit den Zündspulen (welche ein ähnliches Ruckeln wie von dir beschreiben verursachen) würden normal auch sofort als Zündaussetzer im Speicher stehen.

  • Wow, sogar am frühen Morgen so ein toller Support :thumbsup:
    Das mit Abstecken der Valvetronic könnte ich mal probieren. Beim Anlassen hab ich aich schon mal ein Magnetventil abgesteckt, damit die Valvetronic deaktiviert wird. Beim Anlassen brachte das auch nichts. Aber mit dem Leistungsverlust und jetzt vor allem mit dem Ruckeln habe ich es noch nicht probiert.
    Gibt es noch einen Test, ganz sicher die NWS auszuschließen? Gibt es da auch ein Notprogramm beim Abziehen, oder geht die Kiste einfach aus?


    Mir fiel noch auf, dass zwei Zylinder ein wenig Laufunruhe haben...aus dem Gedächtnis heraus hatten zwei eine Laufunruhe so um die 0.06 und ein Zylinder hatte so -0.96 und der andere ca +1,5. Wenn man die Balken als gesamtes betrachtet, von Min bis Max, dann waren alle Werte jedoch sehr gering und schon eher mittig. Aber ich weiß mit diesen Werten auch nichts anzufangen :) Kennt sich hier jemand aus?