Beiträge von smarttom

    Nun hat's auch meinen 330xd bei Kilometerstand 80'000 (!!!)erwischt. Im Skiurlaub fliegt die Kiste urplötzlich ins Notprogramm. Beim Neustart des Motors scheint zunächst alles ok zu sein. Sobald man mit etwas mehr Gas anfährt, geht die Drehzahl beinahe wie im Leerlauf hoch, kurz darauf gibts einen Ruck und das Notprogramm ist wieder drin. Fährt man sehr, sehr langsam an und gibt erst später mehr Gas, klappt alles wieder ganz normal. Im manuellen Modus dasselbe Spiel. Nach etwas Pröbeln finde ich folgenden Modus raus: Manuell Gang 1 einlegen, zügig anfahren, dann gleich in den 3. Gang schalten und ewig warten bis der Dritte drinn ist. Dann kann man wieder normal fahren. Gibt man zu früh Gas, heult der Motor wieder auf und das Notprogramm ist gleich wieder drin.


    Fazit: Ich bin überaus sauer, da ich vor nicht mal zwei Monaten das Vergnügen hatte, ein neues Verteilergetriebe einbauen zu lassen. Schon das war nicht wirklich ein günstiges Vergnügen und meines Erachtens dürfte das bei km-Stand 76'000 nicht passieren. Kulanzbescheid der aufgesuchten BMW-Vertretung: Nichts zu machen! Also habe ich die Reparatur selbst gelöhnt.


    Nun also geht die Karre zu BMW in Dieldorf. Zunächst heisst es dort, das Motorsteuergerät sei kaputt und das Getriebeöl und Filter müsse gewechselt werden. Letzteres leuchtet noch durchaus ein. Aber was bitte hat das Motorsteuergerät mit dem Getriebeproblem zu tun??? Ich bekomme die wenig schlüssige und noch weniger befriedigende Antwort, die Elektronik von Motor und Getriebe arbeite sehr eng zusammen. Alles Nachfragen nützte nichts, die Leute wussten einfach keine Erklärung. Meine Güte, ich dachte mein Auto befinde sich in BMW-Expertenhänden. Hat vielleicht hier jemand eine plausible Erklärung?


    So weit so gut. Ich finde mich damit ab und stelle eine höfliche Anfrage, wie es denn mit etwas Kulanz wäre. Schliesslich musste ich der Möhre schon vor kurzem schon ein neues Verteilergetriebe spendieren. Als Antwort bekam ich ein höfliches aber milde belächelndes Njet, damit sei nicht zu rechnen. Schliesslich sei das Auto schon 5 Jahre alt (selbstverständlich mit Betonung auf die Worte schon und alt, ganz nach dem Motto: was fährt der Typ für eine alte Karre). In etwas dasselbe also, was ich schon vor zwei Monaten im Zusammenhang mit dem Verteilergetriebe zu hören bekommen durfte. Die nach meinem Dafürhalten einzig daraus zu schliessende Erkenntnis: Aha, BMW baut also neuerdings Autos, die nach 5 Jahren auseinanderzufallen beginnen und somit praktisch schrottreif sind. Himmel, das war doch nicht mal in schlechtesten Zeiten bei Fiat & Co. der Fall! Immerhin hat sich der freundliche Herr nach meinem folgenden Zeter-Mordio-Geschrei und der Drohung, nächstens auf einen Audi umzusteigen (brrrrr, das war schwer über die Lippen zu bringen!), bereit erklärt, trotz der augenscheinlichen Aussichtslosigkeit einen Kulanzantrag zu stellen. Es sei ihm dafür herzlich gedankt. Nun war ich also halbwegs happy, dass als Resultat davon BMW Schweiz an die Gesamtkosten von umgerechnet € 1'400 immerhin rund € 400 beisteuert und mein Auto am nächsten Tag um 12 Uhr abholbereit sein soll. Ein vorheriger Anruf sei nicht nötig, das schaffe man locker. Na gut. In der Werkstatt angekommen, geht zunächst die hektische Sucherei nach meinem Auto los. Keiner weiss Bescheid. Mann, wurde es etwa geklaut??? Dann endlich, nach endlosem Warten findet man die Karre immer noch in der Werkstatt stehend! Wow! Unverblümt wird dem Kunden an den Kopf geworfen: Ähm, Abholen geht nicht. Das Auswechseln von Steuergerät und Getriebeöl samt Filter haben nichts gebracht. Kurz und anständig ausgedrückt: Das Getriebe ist hin. Aha, mich beschleicht ein überaus mulmiges Gefühl und die Galle beginnt rasant himmelwärts zu wandern. Warum hat man das nicht gleich rausfinden können? Die Symptome müssten nach meinern bescheidenen Meinung doch eigentlich eindeutig genug gewesen sein. Zumindest um der Sache auf den Grund zu gehen. War nun das Steuergerät wirklich defekt (was ich einfach immer noch nicht glauben kann)? Wollten die mich über den Tisch ziehen? Oder - und noch schlimmer - wer bastelt da eigentlich an meinem Auto rum? Meine Güte, ich dachte, mein Auto befinde sich in BMW-Expertenhänden.


    Also, meinerseits ist zweifelsohne noch lauteres Zeter-Mordio-Schreien angesagt. Der nette Herr ist mir gegenüber nun etwas vorsichtiger und offeriert von sich aus einen Kulanzantrag zu stellen. Gesagt getan. Und, oh Wunder, schon nach einer Stunde kommt per Telefon die gute Kunde, BMW sei bereit, 70% des neuen Getriebes zu übernehmen. Na also, es geht doch! Das finde ich nun objektiv gesehen sehr fair und es versöhnt mich ein gutes Stück weit mit der Marke, für welche ich nach der längst überfälligen Bangle-Verbannung wieder die früheren Sympathien hegen konnte (den neuen Fünfer finde ich superschön). Aber, erstens, warum muss man dafür lauthals Schreien und zweitens, trotz allem bleibe ich auf Kosten von gut € 3'000 sitzen. Zusammen mit dem kürzlich ersetzten Verteilergetriebe, Ersatzwagen etc. sind es über € 5'000 Reparaturkosten innert zwei Monaten. By the way: Eine Anfrage bei einer BMW-Vertretung in Deutschland erbrachte das Resultat: Null Kulanz. Für einen 5-Jährigen BMW mit 80'000 km auf der Uhr definitiv ein Unding. So etwas darf einfach nicht passieren. Generell und bei BMW schon gar nicht. Von einem BMW erwarte ich - und damit bin ich wohl beileibe nicht allein - deutlich mehr Standfestigkeit. Trotz der fairen Kulanz bleibt ein schaler Beigeschmack und die ständig mitfahrende Furcht, was wohl als nächstes in die Binsen gehen wird. Jedenfalls muss ich meinen Urlaub nun ohne meinen BMW geniessen. Möge Euch, liebe Markenfreunde, mit Euren Gefährten mehr Glück beschieden sein.


    PS: Sorry für meine langen Ergüsse, musste mir das von der Seele schreiben.