Leitfaden: Kann ich mir das Auto leisten ?

  • Ist schon was länger her, aber die letzte Aussage ist natürlich Käse 8)
    Die Gegenüberstellung Benziner / Diesel bringt nur etwas, unter vergleichbaren Bedingungen - daher ähnliche Bedingungen für beide Varianten.


    Im Gegensatz zu TE bin ich durchaus der Meinung, dass ein 330i für Kurzstrecke durchaus
    Sinn ergeben kann: Bei 12-15 L Verbrauch hat man bei 7.000 km / Jahr nicht so die großen Schmerzen und
    ein paar schöne Runden Landstraße / Autobahn sind immer mal drin.


    Zum Verbrauch ein paar Gedanken - Objektivere Verbrauchszahlen gibts hier:
    spritmonitor.de und dann überlegen, ob man eher über - oder auch unter dem Durchschnittwert ist.


    E46, 318i Handschalter: 8,5 L / 100 km (Automatik: 9,1L)
    E46, 323i Handschalter: 9,1 L / 100 km (Automatik: 11,1L)
    E46, 330i Handschalter: 9,8 L / 100 km (Automatik: 10,9L)


    E46, 320d Handschalter: 6,5 L / 100 km (Automatik: 7,8L)
    E46, 330d Handschalter: 7,5 L / 100 km (Automatik: 8,4L)


    Durchschnittswerte (angenähert, Werte je nach Treffern) über Spritmonitor.de über alles (Stadt / Land / Autobahn gemischt).


    Problem bei der Betrachtung ist, dass beim 6-Zylinder Benziner die Automatik in der Stadt eher 2-3 Liter Mehrverbrauch bedeutet.
    Das sieht man auch an der BMW E46 Betriebsanleitung - hier werden Stadtverbräuche für Automatik 6-Zylinder mit bis zu 15 Litern Din-Verbrauch angegeben. Das kann im Großstadtverkehr auf Dauer schon richtig schmerzhaft sein.


    Ebenso ist in der Stadt beim 6-Zylinder Benziner gegenüber dem 4-Zylinder der Mehrverbrauch eher höher als oben
    angezeigt. Das liegt daran, dass der 6-Zylinder auf der Landstraße / der Autobahn meistens keinen extremen Mehrverbrauch zeigt,
    solange die Mehrleistung nicht ausgereizt wird. Das Fahren mit sehr hoher Geschwindigkeit kostet beim starken Motor einen deutlichen "Expresszuschlag".


    Da der Luftwiderstand im Quadrat zur Geschwindigkeit steigt und das Hochbeschleunigen richtig Brennstoff kostet, kann man
    hier recht gut selbst den "Spar-Hebel" ansetzten. Das kennt jeder vom Radfahren und den Schmerzen in den Beinen.

    Zu den Teilekosten:

    Diese verlieren zum Teil etwas ihren Schrecken, wenn man Ersatzteile über seriöse Online-Anbieter (Portale wie daparto.de) bezieht und in
    freien Werkstätten verbauen lässt. Ebenso die beim 330er vorgegebene 17" Zoll Bereifung in hoher Geschwindigkeitsklasse (etwa bei reifendirekte.de) und bei online angezeigten Reifenhändlern direkt montieren lassen.


    Teure Spezialteile von BMW lassen sich unter Umständen mit gewisser Risikobereitschaft gebraucht erwerben und von freien Werkstätten verbauen. Hier hilft die bekannte Bucht (auch: online Kleinanzeigen) weiter. Man muss allerdings damit rechnen, auch mal eine Niete zu ziehen, dass gehört hier einfach zum Spiel.


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    Wichtig für die Vergleichbarkeit ist, möglichst alle entstehenden Kosten nach den persönlichen Anforderungen
    zu berücksichtigen. Das ist gerade für Einsteiger nicht leicht. Der E46 ist mit seiner hohen Komplexität und
    leider deutlichen Anfälligkeit in manchen Bereichen etwas wie ein kleines Casino.


    Man sollte nicht sein letztes Hemd in seinen AutoTraum investieren - etwas Reserve ist wichtig & sinnvoll :thumbup:
    Wenn man jedoch sein letztes Hemd investiert hat und scheitert, dann zumindest dazu stehen. Das Fahrzeug
    abmelden oder verkaufen ist dann häufig sinnvoller als sich in Notsituationen zu verschulden.
    Anders als der TE halte ich extreme Ausreißer - Azubi fährt M3 - nur dann für sinnvoll, wenn durch hohe Ersparnisse
    oder durch die Famile fünfstellige Reserven ausgegeben werden können. Sonst ist es sicher besser mit dem Traum zu warten.
    Bewährt hat sich ansonsten, ein billiges Alltagsauto und ein in der Garage parkendes Spassauto zu fahren. Dieses kann abgemeldet
    werden, wenn es mal klemmt und der Verschleiß durch den Alltagsverkehr bleibt im Rahmen.


    Abschließend gesagt:


    Man erwirbt ehemals teure Mittelklasse-Fahrzeuge, die damals Testsieger fahren und heute noch gut mithalten können.
    Die Anforderungen an das Volumen des Geldbeutels sind durch das Fahrzeugalter jedoch nicht in allen Bereichen kleiner geworden.

    2 Mal editiert, zuletzt von mallard ()