320d (150 PS, Bj. 2003) Nockenwellenschaden (Lagerschaden)

  • Hey Leute,


    bin neu hier und habe -glaube ich zumindest- ein etwas größeres Problem. Hier erst einmal zur Vorgeschichte bzw. zu der mir bekannten Fahrzeughistory:

    BMW 320d mit 82000 Km im Jahr 2003 gekauft (Scheckheftgepflegt
    );
    Sofort danach Chiptuning durch Kennfeldoptimierung; Ein halbes Jahr später bei ca. 97000 Km Turboladerschaden; Im Jahr 2006 bei ca. 150000 Km Hochdruckpumpe defekt; bis vor 2 Monaten (Juni 2013) ist er ohne Probleme (bis auf normale Verschleißteile - Radlager - Stoßdämpfer - Bremsen etc.) gelaufen und hat nun sage und schreibe 283000 Km.


    Dann ging es los mit Startschwierigkeiten im warmen Zustand. Rücklaufmenge von allen 4 Injektoren war doppelt so hoch!; Alle erneuert und bis vorgestern (nun bei 286000 Km) einwandfrei gelaufen (eigentlich wie ein neuer mit mehr Leistung :thumbup:


    Dann ging plötzlich auf der Autobahn - bei Tempo 160 km/h - 6 Gang - Tempomat - der Motor aus ?( Das Ganze ohne weitere Geräusche (Schlagen, Rasseln etc.). Beim Startversuch hat der Motor durchgedreht als ob er keine Kompression habe. Meine erste Vermutung Steuerkette gerissen- ADAC angerufen und erneuter Startversuch mit Blick in den Öleinfüllstutzen. Einlaßnockenwelle dreht - Auslaßnockenwelle steht!! :wacko: - abgeschleppt in die (Hobby) wkst meines Vertrauens.


    Heute Injektoren raus und Ventildeckel runtergeschraubt.


    Das erste Ergebnis = von Auslaßnockenwelle am 5ten Lagerbock (siehe Foto im Anhang) ist eine Befestigungsschraube abgerissen - die andere lose. Des Weiteren kann man das Zahnrad auf der Auslaßnockenwelle von Hand leicht hin- und her bewegen.


    Nun leihe ich mir von einem Bekannten (beschäftigt bei BMW) über das kommende Wochende Spez. Wkz. + Endoskop zur weiteren Diagnose da dieser Kollege meinte, selbst bei der Laufleistung von 286000 Km sei es dieser Aufwand noch Wert wenn er denn vorher einwandfrei gelaufen ist. Was ja definitv der Fall war und wie oben schon erwähnt auch keine komischen Geräusche machte als er plötzlich ausging.


    Was meint Ihr zu dieser Geschichte?


    Habe schon mehrere Meinungen eingeholt und die meisten gehen -auf Grund von Chip und Laufleistung - von "Kolben durchgebrannt" oder Kurbelwellenschaden aus. :( ;(


    Was lohnt sich mehr- "billigen" Tauschmotor von gebrauchten Unfall-Fzg., Schrottplatz etc. oder eher zu der aufwendigeren Variante des kompletten Motor überholen´s (Zyl. Kopf. überarbeiten- Pleuel und Nockenwelle neu lagern, neue Kolben etc.) oder gar einen neuen Tauschmotor direkt von der freundlichen BMW Niederlassung od. Händler beziehen und selbst einbauen????


    Der Kollege meinte sogar, mit viel Glück muss nur der Lagerdeckel wieder festgezogen werden ( natürlich zwei neue Schrauben rein) - Steurzeiten einstellen - komplettieren (bis auf Sammler, Luftfilter etc.) und ausprobieren. Das wäre natürlich die günstigste Alternative.... 8o
    Allerdings wahrscheinlich auch nur eine Frage der Zeit bis das dann dass nächste größere Problem auftritt :|


    Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen und Sorry für die vielen Fragen und den sehr langen Text :D


    Schöne Grüße aus dem Frankenland

  • Du mußt erst mal alles nacheinander überprüfen und sehen was alles kaputt ist, sonnst kann man keinen Rat geben.
    Schau mal nach ob die Schraube vom Lagerbock sich rausgedreht hat oder rausgerissen wurde.
    Du mußt sehen was mit den Kolben ist, wieviel Ventile kaputt sind, was die Verdichtung sagt und was der Grund für das Ganze war.
    Auch warum sich die Nockenwelle mit der Hand drehen lässt und warum sich nur die eine Nockenwelle dreht und die andere nicht.


    Ich denke das es einen brutalen Schlag und Widerstand auf die Nockenwelle gegeben hat.
    Der Lagerbock wurde nach oben rausgedrückt , die Nockenwelle konnte sich nicht mehr mitdrehen und hat sich an der Verbindung abgedreht.
    Aber das mau man halt alles feststellen.


    .

    Anpassung von Steuerteilen wie DME, EGS, EWS, KOMBI usw.....,
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    Leistungsmessung mit DynoJet bis 2000PS

  • GrafSpee: Vielen Dank für die Infos. Die eine Schraube vom Lagerbock ist rausgerissen, die andere nur lose.
    Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als weiter zu zerlegen um eine klare Aussage bezüglich Schadenshergang/ Verursacher treffen zu können. Oder macht es nicht gleich mehr Sinn sich diese Arbeit zu sparen- (da das gute Stück ja immerhin doch schon 286000Km gelaufen ist) und sich einen guten, gebrauchten Motor (ca. 120000 - 150000 Km) oder Unfall-Fzg. zu besorgen und komplett zu tauschen? Die teuren Teile wie Injektoren, Turbolader, Hochdruckpumpe etc könnte ich somit als Ersatzteillager nutzen.....

  • Ein Ursache währen zum Beispiel die erwähnten Drallklappen.
    Wenn die Schraube rausgerissen ist, mußt Du dir überlegen wie du sie wieder festbekommen willst.
    Denke aber mal da kommt einiges auf dich zu, da hier richtig Gewalt am Werk war.


    .

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  • Die eine, abgerissene Schraube lies sich ohne Probleme ausbohren- Gewinde ist auch schon neu geschnitten. Drallklappen sind alle i.O. und gangbar.
    Werde wie schon erwähnt am kommenden Wochenende mit einem Endoskop über die Injektorbohrungen die Kolben prüfen ob diese durchgebrannt (Loch) sind.


    Was mich nur so massiv verwundert ist, dass definitiv kein Geräusch aus dem Motorraum kam als er aus ging. Normalerweise tut es doch einen sehr lauten Schlag oder zumindest ein Rasseln wenn der Kolben auf die Ventile schlägt. Nichts davon war vorhanden und es hatte sich auch nicht durch ein lauteres Motorgeräusch (als bisher) angekündigt.


    Naheliegend ist deine Theorie natürlich schon denn von alleine reißt denke ich keine Schraube einfach so ab.

  • Müßte die Nockenwelle nicht eigentlich noch Halt haben, wenn bloß ein Lagerbock flöten geht? Oder ist die gebrochen?


    Oder war es andersrum: das Zahnrad hat sich gelöst (ist nur per Drehmoment und Drehwinkel auf der Welle fixiert), sodaß die NW sich nicht mehr drehte und dann hat ein Kolben seine Ventile gegen die NW gehämmert. Diese Ventile werden wohl dann hin sein.


    Deine Endoskoperei wird mich brennend interessieren. Hatte ich auch shcon längst mal vor. Hast Du schon ein Endoskop? Gibt ja nicht so viele, die was taugen und höchstens 7mm Durchmesser am Kopf haben.

  • Wenn man es richtig Instandsetzt kommt einiges auf dich zu.
    Ab Materialkosten von 500-700€ würde ich mir einen Motor von Schrottplatz holen.


    Wenn eine Drallklappe den weg in den Zylinder gefunden hat war es das eh.
    Würde auch das plötzliche Auftreten ohne Geräuche bestätigen.

    Die Tage zieh'n ins Land, Erfolge sind so weit. Doch wir träumen stets von einer bess'ren Zeit

  • Die eine, abgerissene Schraube lies sich ohne Probleme ausbohren- Gewinde ist auch schon neu geschnitten.

    Erklärst Du mir mal wo Du so ne Dehnschraube in einer Nummer größer herbekommst ?
    Oder hast Du eine Gewindebuchse eingesetzt ?


    .

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