Nichts ist schlimmer als eine defekte LED in einer Cluster-Rückleuchte. Da kommen bei mir immer total die VW-Rückleuchten-Vibes hoch... Furchtbar (siehe Bild). 01 Defekte LED.jpg
Grundsätzlich gilt, dass die Reparatur von LED-Leuchten strengstens verboten ist. Die Gehäuse sind mit Absicht verschweißt und haben keine Klappe zum Öffnen. Die Schrauben, die an der Rückseite sind, sind konstruktionsbedingt verbaut und halten unter anderem die inneren Platinen an ihrem Platz.
Warum? Die werksseitig verbauten LEDs müssen gegen dieselben durchgetauscht werden, was aber zum Verbau von stärkeren oder schwächeren LEDs einlädt. So könnte der umgebende Straßenverkehr geblendet werden oder schlechter signalisiert werden.
Die folgende Anleitung zeigt, wie man so eine Rückleuchte prinzipiell öffnen kann und reparieren kann durch die Rückseite der Rückleuchte. Alternativ dazu könnte man auch die Scheibe der Rückleuchte entfernen und von dort aus die Reparatur angehen. Dazu müssen aber auch die großen, goldenen Schrauben an der Rückseite rausgedreht werden.
Alle Bilder sind unten im Anhang zu sehen in einigermaßen korrekter Reihenfolge. Gerne Fragen hinterlassen.
Benötigtes Werkzeug:
Dremel mit Trennscheibe
Lötkolben und Zubehör
PH1 oder PH2 Kreuzschlitzdreher
Benötigtes Material:
Ersatz-LED
Dichtungsband (selbstklebend)
Kleber (z.B. 3M DP490)
Ich habe noch eine ausrangierte EE-LED-Rückleuchte, wo ich die alten LEDs ausgelötet habe. Wer noch eine oder mehrere braucht, kann sich gerne bei mir melden.
Leuchte ausbauen und auf den Tisch legen. Rückseitige goldene Schrauben entfernen. Die beiden unteren sind für das Schlusslicht, die oberen für die Blinker-Platine.
Die Dichtung, die verklebt ist, muss entfernt werden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Dichtung schadfrei runterkommt. Daher sollte man damit rechnen, die Dichtung zu ersetzen. Ein selbstklebendes Dichtungsband mit ca. 3mm Stärke habe ich mir bestellt. Ob es fruchtet, werde ich noch nachtragen.
Je nach dem welche LEDs man erreichen möchte (Blinker oder Rücklicht), sollte man sich einen Plan machen, wo man die Leuchte aufsägt. Ich musste ans Rücklicht ran, daher habe ich den Blinker nicht frei gesägt. So viel sei gesagt, dass man da großzügig aussägen sollte (Bild 3 & 4).
Man sollte vermeiden, die Stehbolzen freizusägen. Um an die Blinkerplatine zu kommen, bleibt aber wohl nichts anderes übrig, als den oberen Bolzen mitauszusägen. Ob er danach noch großartig die Rückleuchte hält, kann ich nicht sagen
Achtung, auf dem rechten Bild (5) zu sehen: Unten in der Mitte ist ein recht dicker Steg.
Wenn man ringsrum durchgesägt hat und den Deckel aushebeln kann, muss man sich unten nochmal gesondert widmen.
An den beiden Schlusslicht-Platinen sieht man einige Kabel. Die vier externen Leitungen sind:
sw - Masse (Kl.31)
gr - Bremslicht (Kl.54)
gr/ge - Blinklicht (Kl.49)
gr/ws - Rücklicht (Kl.58)
Es bietet sich an, an dieser Stelle eine Funktionsprüfung zu machen. Alles, was vorher funktioniert hat, müsste jetzt immer noch funktionieren. Ansonsten hat man wohl beim Öffnen etwas zerstört, was einer Reparatur bedarf. Ich hab ein Kabel teilweise angesägt (nur die Isolierung), was man auf Bild 7 sehen kann.
08 Platine inen umgeklappt.jpg
Mein Zielobjekt ist LED18. Hier sollte man feststellen, dass man die richtige LED anvisiert hat. Wie bereits erwähnt: Ich verbaue eine LED aus einer anderen Eagle Eyes Rückleuchte. Wer noch eine LED sucht, kann sich bei mir melden.
Wenn man an die außenliegende Platine ran muss, sollte man die roten Leitungen zwischen den Platinen zunächst auslöten, damit man etwas Bewegungsraum hat.
Achtung: Nicht die ausgelötete Diode in die Rückleuchte fallen lassen. Legt zur not noch irgendein Blattpapier unter die Platine beim Löten (Feuergefahr sei erwähnt).
Ich habe noch kein Bild vom fertigen Ergebnis, weil ich erst vor einer Stunde fertig geworden bin.
Die ausgefransten Kanten am Deckel und an der Rückleuchte musste ich erstmal etwas säubern. Anschließend habe ich sie wieder eingesetzt, verschraubt und dann mit 3M DP490 verklebt. Der Kleber ist geruchsarm, aber immer noch Chemie - also bei guter Belüftung verarbeiten. Die Topfzeit des Klebers sind ca. 60 min, Trocknungszeit bei Raumtemperatur beträgt 24h, Aushärtezeit eine Woche.
Die reparierte, verklebte Rückleuchte ruht jetzt für 3-7 Tage, dann sollte der Kleber hart sein und mechanisch nacharbeitbar. Ist vermutlich nicht nötig. (Bilder vom fertigen Ergebnis folgen)