Brummen bei höheren Geschwindigkeiten

Morgen allerseits,

gestern ist mir auf der AB ein Brummen aufgefallen. Bin ganze Zeit mit Tempomat 120km/h gefahren und da fing es plötlich an. Dachte zunächst es würde vom Straßenbelag kommen weil es sich so ähnlich anhört als wenn man über einen aufgefräßten Belag fährt nur nicht ganz so hoch und laut. Es ist eher ein sehr tiefes Brummen gewesen. Leider kam das kurz vor der Abfahrt, so dass es dann als ich langsamer wurde weg war und auch sonst durch die Stadt nicht mehr vorkam. Als ich das Auto abgestellt habe nochmal schnell Rad/Reifen kontrolliert (ob noch alles drann ist ) und mal unterm Wagen geschaut ob was hängt etc. Schien aber alles i.O. zu sein.

Heute Morgen dann auf der AB nach ca. 10km Fahrt das gleiche Problem. Tempomat 120 und das Brummen kam wieder. Habe die Automatik mal runter in den 4. gezwungen aber keine Änderung. Als ich dann langsammer wurde war es wieder weg. Dann kam ein Stück wo ich Stadt gefahren bin, alles war ok. Dann wieder ein kurzes Stück AB und da habe ich mal gas gegeben so bis ca. 160. Also bei ca. 100 fängt es an und wird immer lauter bzw. tiefer und kräftiger je schneller ich fahre. Mehr als 160 wollte ich dann nicht da es unheimlich wurde. Bin dann wieder runter Richtung 100 und da habe ich auch eine leichte Unwucht gemerkt. Nach der Abfahrt war es dann wieder weg.

Das Geräusch scheint von vorne zu kommen, da es aber sehr tief ist ist es schwer wirklich einzuordnen.
Das Auto hat vorne etwas metallisch (verbrannter Stahl) gerochen als ich es abgestellt habe. Habe aber kurz zuvor testweise eine Vollbremsung aus 60kmh gemacht.

Nun hoffe ich auf euere Hilfe
Was könnte das denn sein?

Unwucht in einem der Räder? (Habe Winteralus mit Klebegewichten soweit ich mich erinnern kann) -> Aber wieso dann erst nach ca. 10km Strecke.
Radlager? -> Er brummt aber auf absolut grader Strecke, Kurven verändern das Geräusch nicht. Radlager wäre eher Kurvenabhängig.
Antriebswellen?
Kardanwelle? -> Diese würde dann aber auch bei kleineren Geschwindigkeiten brummen und auch immer bei höheren und nicht erst nach 10km Strecke.
Hardyscheibe? -> Gleiches wie bei der Kardanwelle oder.
Bremsanlage? -> Habe vorne geschlitzte ATE Powerdisks mit "normalen" ATE Belägen seit ca. 8tkm.

EDIT: Der Gute hat erst 85tkm runter.

Kann ich eigentlich ausschließen, dass das Brummen vom Getriebe oder Motor kommt und sich somit die Vibrationen auf den Antrieb übertragen? Vor Allem das Getriebe macht mir etwas Angst...

Das Auto war in der Mittagspause kurz in der Werkstatt da ich keine experimente auf dem Heimweg machen wollte.

Wie es aussieht ist wohl der linke Bremssattel fest. Die Scheibe (ATE Powerdisc) ist auch etwas blau angelaufen, der Bremsbelag auch wahrscheinlich verglast durch die Hitze.
Das würde jedenfalls erklären warum der heute Morgen nach verbrannten Metall gestunken hat. Dachte es würde "nur" an der Vollbremsung liegen.

Jedenfalls konnte der Werkstattmeister sonst nichts anderes finden. Werde jetzt so langsam und vorsichtig nach Hause fahren und den Bremssattel mal abnehmen und begutachten.

Müssen die Scheiben und Beläge neu oder reicht es nur die Beläge zu tauschen? Die Scheibe kann nicht verglasen, nur sich verziehen oder? Das könnte ich aber prüfen ob die verzogen ist.

Hi Leute,
komme grade aus der Werkstatt. Haben alles abgebaut und kontrolliert. Es war etwas Späne vom Abrieb auf der Nabe zu sehen. Auch die Bremsscheibe war ganz schön warm beim Abbau. Die ließ sich auch ziemlich schwer drehen.
Der Bremssattel und die Schläuche sehen aus wie neu. Die Gummimanschette des Kolben sieht auch gut aus und hat keine Beschädigungen. Haben den Kolben ein paar mal raus und rein bewegt. Ging soweit alles ok.
Die Bremsscheibe war nicht blau aber hat leichte Schleifspuren. Die Aussage die wäre blau angelaufen war vom Werkstattmeister wo ich das Auto zwischenzeitig zur Prüfung abgegeben hatte.
Jedenfalls sind die Schleifspuren minimal und verzogen ist die auch nicht.
Die Bremsbeläge waren verglast, da die aber noch ziemlich frisch waren konnte ich die etwas anschleifen so dass die wieder gut aussahen.

Alles sauber gemacht und zum Test wieder zusammengebaut. Jetzt läuft alles erstmal gut und das Rad lässt sich auch wieder normal gut drehen. Auf der AB mit Tempomat 120 getestet und alles lief soweit ok. Kein Zittern, kein Brummen, kein Rütteln. Auch beim Runterbremsen alles ok, ohne Rütteln.
Bremswirkung sehr gut, wie vorher auch ohne dass er einseitig zieht.

Ich weiss aber nicht woran es gelegen hat. Waren die Bremsbeläge möglicherweise verkantet? Jedenfalls konnte ich keinen sichtbaren und spürbaren Fehler im Bremssattel erkennen.
Habe irgendwo mal gelesen, dass sowas auch durch einen Defekt bzw. Haarriss im Bremskraftverstärker passieren kann.

Bin jetzt etwas verunsichert ob es so ok ist und ob ich jetzt neue Bremsscheiben und Beläge kaufen soll oder erstmal so beobachten wie es sich entwickelt???

Ich hoffe, dass es nur daran gelegen hat. Werde jetzt gleich mal eine längere Strecke auf die AB fahren und das mal testen. Hinterher nochmal das Rad abmachen und schauen ob die Scheibe warm ist und ob sich wieder Späne vom Abrieb angesammelt hat.
Falls der Defekt noch vorliegt was kann ich den theoretisch noch prüfen?
Optisch sah der Sattel 1A aus, ebenso die Aufnahme und Bremsschläuche. Alles schön sauber und rostfrei.
Der Bremskolben hat nicht den Ansschein gemacht als würde er sich schwergängig bewegen und die Gummimanschette sah noch wie neu aus.
Doch noch einen neuen Sattel kaufen? Irgendwie was in Richtung Bremsverstärker / Hauptbremszylinder prüfen? Nur was und wie?