Wie wichtig ist der korrekte Reifenluftdruck?

  • Hallo,


    verwendet ihr reifenspezifische Luftdrucke, oder haltet ihr euch mehr oder weniger an die Vorgaben von BMW (Bordbuch/Türholm)?


    Ein Bekannter meinte nämlich, dass es von Reifen zu Reifen unterschiedlich sein kann, und dass man deshalb die Vorgaben vom Hersteller nicht so eng sehen sollte.


    Wo kann man sich denn eigentlich erkundigen, welcher Luftdruck für welches Reifenfabrikat der richtige ist?


    Oder ist es letztendlich wurscht, ob ich Dunlop/Hankook/Goodyear usw. fahre, hauptsache ich halte mich an die Herstellervorgaben von BMW, in Bezug auf den richtigen Luftdruck (was die entsprechende Reifengröße betrifft)?


    mfg 330d-touring

  • Der richtige Reifenluftdruck ist meiner Meinung nach sehr wichtig.
    Das Thema Reifen Allgemein... Ich halte mich da an die Herstellerangaben.

  • entscheidend ist was der reifenhersteller dir sagt (die infos sollte dir auch jeder reifenhändler verschaffen können). sobald du andere reifen als die serienbereifung fährst ist das was an der tür steht mehr oder weniger nicht zu gebrauchen. bsp der wechsel von winter auf sommerräder, anderer reifenquerschnitt = anderer luftdruck.
    bei gleichem reifen aber anderem hersteller sind die schwankungen beim "soll" luftdruck jedoch eher gering würde ich sagen. aber einfach mal beim reifenhändler nachfragen.

    dumm hat schwein, ich bin das beste beispiel ;)

  • Hallo,


    danke für euere Antworten.


    Ich habe mich jetzt auch noch einmal in meinem Freundeskreis umgehört, und da ist man geschlossen einer Meinung, dass die Werksvorgabe plus eventuell 0,1 bis 0,2 bar den optimalen Luftdruck ergibt. Selbst ein BMW KFZ-Meister hat mir dies bestätigt.


    Stickstoff wäre unter Umständen noch eine Option, aber das soll im Alltagsbetrieb keinen gravierenden Unterschied zur konventionelllen Befüllung bringen.


    Ich denke einmal, dass ein reifenspezifischer Luftdruck nur unter extremen Einsatzbedingungen sinnvoll ist. Bei einer gewöhnlichen Fahrweise genügt meiner Meinung nach der Blick in die Bedienungsanleitung, bzw. an den Türholm.


    mfg 330d-touring

  • Ja, das man auf den Herstellerwert nochmal 0,1-0,2 bar mehr drauf machen soll haben die mir damals beim ADAC Sicherheitstraining auch gesagt.
    Allerdings nur Vorne! Da ja beim einer Vollbremsung bzw. beim bremsen allgemein das ganze Gewicht auf die VA drückt! :O


    Gruß, hav

  • Zitat

    Original von 330d-touring


    Stickstoff wäre unter Umständen noch eine Option, aber das soll im Alltagsbetrieb keinen gravierenden Unterschied zur konventionelllen Befüllung bringen.


    Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was Stickstoff im Reifen bringen soll.


    In der normalen Luft sind schon knapp 80% Stickstoff enthalten.


    Solche Dinge halte ich dann doch eher für Geldschneiderei der einzelnen Firmen.


  • Ist es eigentlich auch. Die Industrie wirbt natürlich damit, das der Druck nicht so schnell entweicht, besseren Abrollkomfort usw. Ich habe allerdings noch nie einen Unterschied gemerkt. Ich hatte es mal ausprobiert, da ich einen Gutschein für vier mal kostenloses Reifengas hatte.


    Den optimalen Luftdruck kann dir eigentlich jeder vernünftige Reifenhändler oder Reifenhersteller sagen.


    Ich habe bei mir vorne 2,5 und hinten 2,3 bar drin. Das ist zwar einiges mehr als Mitsubishi angibt, dafür ist es etwas Sprit sparender.


    Aber Vorsicht zu viel Druck kann den Reifen auch vorzeitig verschleißen lassen. Die Lauffläche innen wölbt sich dann, und nutzt so vorzeitig ab.

  • Hallo allerseits,


    als ausgebildeter Fluggerätemechaniker und Hubschraubermechanikermeister
    kann ich vielleicht ein bisserl Licht in die Sache „Stickstoff in Reifen“ bringen.


    Ich greife mal die Behauptung auf, dass Stickstoff nicht so schnell aus dem Reifen entweichen solle.


    Einerseits ist diese Behauptung falsch, da reiner Stickstoff eine geringfügig niedere Dichte als Luft besitzt.
    Diese liegt bei Stickstoff bei 0.0012506 g/cm³
    Bei der in der Umgebungsluft enthaltendem Sauerstoff liegt sie bei 0.001429 g/cm³
    Andererseits ist diese Behauptung auch richtig, da sich der im Reifen enthaltene Wasserdampf mit dem „Gummi“ bindet ( Kapillarwirkung) und bei längerer Standzeit nach außen abgegeben wird.
    Da nun Stickstoff keinen Sauerstoff- sowie Wasserstoffanteil besitzt, kann sich auch kein Wasserdampf bilden und somit kein Gasaustausch stattfinden.


    Sollte nun unser Auto über eine längere Zeit still stehen, ist diese Behauptung erst mal theoretisch richtig.


    Der Grund warum Stickstoff nun in Luftfahrzeugreifen benutzt wird, ist eigentlich folgender:
    Da bei einer Überhitzung der Bremsen/Reifeneinheit sehr große Temperaturen frei werden, und die Gefahr eines Reifenbrandes dabei sehr groß ist, besteht die Möglichkeit eines Reifenplatzers durch Überhitzung. Um dieser Gefahr etwas vorzubeugen wird Stickstoff verwendet, da der volumenspezifische Ausdehnungskoeffizient hier etwas geringer ist.
    Dies machen sich Flugzeugbauer auch bei den Luftdruckunterschieden zu nutzen. Oben in der Luft sind bekanntlicher Weise geringere Umgebungsluftdrücke als unten am Boden.
    Ein weiterer Punkt (eigentlich der Wichtigste) wären die an fast jedem Luftfahrzeugreifen vorhandenen Schmelzsicherungen zum Ablassen des Reifendruckes bei steigendem Innendruck.
    Käme dieser steigende Innendruck nun von einer Brennenden/Nachglühenden Bremsscheibe, dann wäre es natürlich fatal, wenn ein „Strahl“ herrlicher Luft darauf treffen würde. Bei Stickstoff allerdings spielt es keine Rolle wenn es auf glühende Materialien trifft. Er brennt nicht.


    Zusammenfassend kann man sagen, das der Gebrauch von Stickstoff in Reifen eher ein Sicherheitsrelevanter Aspekt ist, als dass er dem Komfort und der Faulheit des Autonutzers dienlich sei.


    Ich hoffe, dieser kleiner Off-Topic bringt ein wenig Licht in den sagenumwobenen Stickstoff. Sollte jemand natürlich weiter Punkte haben, wäre ich dafür sehr dankbar.
    Vielleicht gibt’s ja doch einen riesen Vorteil für den Autofahrer?


    Gruß
    Kai