Beiträge von Matze92

Hallo liebe BMW-Freunde,

zunächst möchte ich einmal meinen Post vom letzten Jahr verlinken, damit etwas mehr Hintergrundwissen zu meinem Fahrzeug und der aktuellen Situation besteht:

Hilfe ! Bmw 316i Automatik - EML-Leuchte, Fehler P1050 + P1062, Ventiltrieb

Fahrzeug: Bmw E46 316i Automatik Bj.2004, 235.000 km

Mein aktuelles Problem: der Motor fängt nach einer variablen Anzahl an Sekunden an zu ruckeln. Der Zustand verbessert sich etwas, sobald ich in den Leerlauf schalte. Sobald ich anfange loszufahren, nimmt die Geschwindigkeit der Ruckler zu, Gas wird nicht richtig angenommen und das Beschleunigen verzögert sich deutlich. Bevor die Automatik anfängt zu schalten, (bei zügigem Beschleunigen oder Auffahrt auf die Autobahn) braucht der Motor viel Drehzahl die er einige Sekunden hält bevor der nächste Gang eingelegt wird.

Hier der Clou der ganzen Sache: Sobald ich den Fehlerspeicher per Bluetooth-ONB Stecker lösche (Handy), hören die Ruckler auf. Ähnlich wie der altbewährte IT-Trick -> das Gerät erstmal "neustarten" um es wieder funktionieren zu lassen. Dieser "Trick" hat auch ohne löschen des Fehlerspeichers funktioniert, indem ich einfach nur den Motor ab- und wieder angeschaltet habe. Doch funktioniert nun nicht mehr so zuverlässig wie das Löschen des Fehlerspeichers.
Den Fehler konnte ich auch beim Fahren vom Beifahrer löschen lassen - sobald ein Ruckler auftrat -> löschen. Immer wieder hält diese "Heilung" 1-2 Autofahrten an bevor er erneut Auftritt.
Wichtig ist auch, das die Ruckler auch dann immer ausgelöst werden, sobald das Gaspedal ca. 50 % oder mehr durchdrückt wird. Dann beschleunigt er nur noch langsam bei hoher Drehzahl.

Aktuellste Erkenntnis: Gestern Abend habe ich auf dem Parkplatz schnell nach den Zündkerzen gesehen, da laut Usern in anderen Beiträgen die Symptome dafür sprachen. Dabei musste ich feststellen, dass die Zündkerzen abgenutzt sind und ölig waren und sich im Zylinder ein "kleiner Pool" von Öl angesammelt hat. Nach dem Entfernen des Öls habe ich die ZK wieder eingebaut und habe eine kurze Probefahrt gestartet:

Der Motor hat überraschend gut das Gas angenommen und das Gaspedal konnte auch ohne Ruckler ganz durchgedrückt werden. Beschleunigen war wieder wie es soll. Leider hat die Freude nicht allzu lange angehalten und die Ruckler begannen wieder, allerdings viel schwächer als zuvor.

Vermutungen:

- Zündkerzen müssten getauscht werden (Zündspulen habe ich schon mit abziehen des Stecker bei laufendem Motor getestet)

- Nockenwellensensor defekt

- andere Sensoren (da Fehlerspeicherlöschung -> Neustart !)

- Ventildeckeldichtung sitzt nicht richtig oder rissig ? -> in meinem ersten Beitrag habe ich über den Tausch des Stellmotors berichtet, wodurch auch ein Tausch der VDD nötig war.

Ich habe sie per Anleitung eingebaut: Flächen säubern, Dichtmasse an den kritischen Stellen geschmiert - natürlich Temperaturresistent, Anzugsreihenfolge der Schrauben beachtet + Drehmoment

Anbei noch die Bilder von gestern:

https://ibb.co/g490jyL

https://ibb.co/1M12BnR

https://ibb.co/SP9GqQB

https://ibb.co/FnPS8mC

https://ibb.co/yNgt45r

Vielen Dank im Voraus ! Ich hoffe bis hierhin keiner vom Text erschlagen wurde

Grüße

Matze

Hallo Bmw-Freunde,

ein Update:

Ich habe den Stellmotor und die Ventildeckeldichtung ausgetauscht und die Fehler selbst rausgelöscht.
Seit 3 Tagen leuchtet nichts erneut auf, keine Motorkontrollleuchte oder EML mehr -> Das Auto fährt wieder wie es soll, auch beim Auftreten auf das Gaspedal tut sich nun viel mehr als vorher.
Da scheint es gewesen zu sein, defekter Stellmotor ! So macht es wieder Spaß !

Nun stellt sich noch eine letzte Frage: In einigen anderen Beiträgen und in einem Video hatte ich gesehen, das der Stellmotor die Endpunkte automatisch nach Einbau anlernt, sobald man nur die Zündung für min 10 Sekunden laufen lässt (ohne Motor).
Genau das habe ich auch akkustisch wahrgenommen. Bedeutet also, ich brauche nicht mehr in die Werkstatt zu gehen und da per Software was anlernen zu lassen ?

Ansonsten muss ich mich an dieser Stelle recht herzlich an alle Beteiligten bedanken, ihr habt mir erste Klasse weitergeholfen und ich bin froh, das Forum gefunden zu haben.
Ich hoffe auch, das falls jemand anders mal ein ähnliches Problem haben sollte, auch auf diesen Beitrag stoßen wird und Hilfe findet.

Vielen Dank an alle und freundliche Grüße aus Köln
Matthias

Update: Den Stellmotor habe ich nun inklusive Dichtunggsatz bestellt. Er wird in 1-3 Tagen dann da sein.
Ich hatte die Idee, die Abdeckung zu entfernen und den Stellmotor sichtbar zu machen, sodass ich den Stecker herausziehen kann und den neuen einmal an den Strom hänge (Funktionsprüfung).
Sofern sich da was tut, kann ich ihn ja einbauen.

Wie geht es dann weiter ? Fehlerspeicher löschen bzw. löschen lassen und dann die Endpunkte neu anlernen lassen ?
Falls er noch was zu meckern hätte (immernoch Notlauf z.b.), wo wäre meine Anlaufstelle ?

Mfg
Matze

Zitat von Tourer

Den VDO bekommst bei ebay auch, den würde ich nehmen.

Hi, danke für die schnelle Antwort !

Dann ist VDO also zuverlässiger als dieser unbekannte Hersteller nehme ich an?

Mfg
Matze

2 Stellmotoren habe ich gefunden.
Einen Original Bmw-Stellmotor, das wäre mir doch zu teuer.
Auf einer Webseite habe ich in den Teilekatalog geschaut und folgende Teilenummern gefunden:

Original: 11377548387
Ersatz: A2C59515104

Link 1: VDO A2C59515104 Stellelement Exzenterwelle fur BMW 1er E81 82 3er E46 E90 93 E60 (Unsere Seite enthält Affiliate-Links, für die unser Forum möglicherweise eine Vergütung bekommt.)

Das wäre der vorgeschlagene Motor gewesen.

Link2: Stellelement Exzenterwelle variabler Ventilhub BMW 1er 3er X3 A2C59515104 NEU (Unsere Seite enthält Affiliate-Links, für die unser Forum möglicherweise eine Vergütung bekommt.)

Deutlich günstiger, aber Qualität fraglich ?

Was meint ihr dazu, lohnen sich die 80 € Ersparnis oder habe ich den Ärger dann schnell wieder an der Backe ?

Liebe Grüße
Matthias

Zitat von ShiRo18

nicht lange probieren.
Ohmmeter zur Hand nehmen, der Stellmotor muss um die 5 Ohm Innenwiderstand haben.
Sprich beide Messspitzen an die jeweiligen Kontakte vom Stellmotor.
Hat er das nicht -> Defekt.

Hallo nochmal an alle Helfer,

nach langer Funkstille, hier ein Update:

Ich habe den besagten Stellmotor gemessen, der Innenwiderstand war in der Tat bei keinen 5 Ohm sondern bei etwa 2 Ohm.
Geräusche hat er auch keine von sich gegeben, das er sich hin oder herbewegen würde.
Somit bin ich gerade am bestellen von einem neuen bzw. gebrauchten.

Wie ein anderer Nutzer schon geschrieben hatte, müsste ich die Endpunkte neu anlernen.
Ist da auch bei einem gebrauchten Teil der Fall, da die Motore bei unterschiedlicher Nutzung anders gelaufen sind ? (Also verschleißtechnisch ... ?)
Ist denn jemand in der Nähe von Köln unterwegs, der mir dabei helfen könnte ?

Liebe Grüße
Matthias

Zitat von ShiRo18

nicht lange probieren.
Ohmmeter zur Hand nehmen, der Stellmotor muss um die 5 Ohm Innenwiderstand haben.
Sprich beide Messspitzen an die jeweiligen Kontakte vom Stellmotor.
Hat er das nicht -> Defekt.

Stimmt, das ist die schnellere Variante ! Danke dafür !

"Sprich beide Messspitzen an die jeweiligen Kontakte vom Stellmotor." -> Muss ich den Stellmotor dafür abstecken und anschließend an den Kontakten den Widerstand oder wird er eingesteckt an den Kontaken parallel gemessen ?

Zitat von M54B25

Nein, du kannst dem Verkäufer nach BGB §437, §439 eine Nachbesserungsfrist setzen - muss immer erst vor der Rückabwiklung gemacht werden. Dazu ein Einschreiben Einwurf für den Nachweis der Zustellung verwenden, 14 Tage Zeit geben und die Beseitigung des Fehlers fordern. Als Beleg das ATU-Protokoll anfügen. Das ganze Spiel 2x und wenn dann keine Reaktion kommt die Rückabwicklung verlangen. Bis dahin kommst du gut ohne Anwalt aus. Je nach Reaktion bzw. Nicht-Reaktion kommt dann ein Anwalt schneller ans Ziel. Ist ja eine Standardsache - mit den vorliegenden Schriftverkaehr + Zustellungsnachweis, Erstberatung und einem einfachen (Droh-)Schreiben für eine entsprechende Klage zur Durchsetzung der Rückabwicklung aufsetzen, wären das ca. 200€ Kosten.
Das eine Exenterwelle von jetzt auf gleich einläuft, ist nicht möglich. Das kannst du auch gerne im Schreiben verwenden. Sollte der Verkäufer es wirklich drauf ankommen lassen, hat er angesichts des Fehlerbildes recht schlechte Karten. Die Kosten für das verlorene Verfahren darf er dann tragen. Aber das wird dir ein Anwalt bei der Erstberatung dann nochmal genauer erklären.

Klingt als hättest du schon einige Erfahrung damit sammeln können. Ist das bei dir denn schon genau so abgelaufen ?
bwmlenker hat da auch einen wichtigen Punkt angesprochen: Der Verkäufer kann sich ja einfach doof stellen.
Eine arglistige Täuschung nachzuweisen könnte wohl nur über eine Art Blackbox laufen, die dann aufzeigt, das er den Fehler bereits ausgelesen hätte und nicht gehandelt hat. Oder das besagte Reparaturen von einer nicht qualifizierten Person durchgeführt worden ist.

Zitat von Tourer

Wenn die Endstellung nicht erreicht wird kann der Stellmotor durchaus der Schuldige sein.
Auch möglich dass die Welle nicht mehr leichtgängig ist oder der Sensor nicht mehr taucht,
was aber die weniger wahrscheinliche Variante wäre.
Typischerweise laufen die Wellen im unteren Lastbereich ein was dann zu einem schlechten
Leerlauf führt.
Solange also im Leerlauf alles noch passt bleiben andere Möglichkeiten auch noch übrig.
Mit der richtigen Software mal versuchen die Endpunkte anzulernen könnte vielleicht
zur Diagnose beitragen.
Schlimmstenfalls könnte man noch einen gebrauchten Stellmotor versuchen.

Alles anzeigen

Hallo Tourer,

ja das hatte ich auch mehrfach gelesen, das der Stellmotor bei einigen die Lösung gebracht hat. Ich hatte vor auf Ebay einen zu kaufen, den man noch 30 Tage zurückgeben kann. Den könnte ich dann einbauen und testen, ob er die erhoffte Veränderung bringen kann.
Es gibt ja sicher einige Videos dazu ... könntest du mir dazu evtl. noch einen Hinweis liefern, was dabei denn zu beachten ist ?
Sobald der eingebaut ist, muss ich die Endpunkte da ebenfalls neu anlernen lassen ?
Ich nehme mal an dass das sowohl eine Werkstatt, als auch ein Codierer in meiner Nähe machen könnte.

Zitat von M54B25

Habt ihr den Fehler auf dem Kaufvertrag festgehalten - also hast du den Kauf im vollen Bewusstsein eines vorhandenen Fehlers getätigt? Das der Käufer dir nichts sagen kann, lag eher daran, dass er es nicht wollte...
Falls nein - kannst du auch bei einem Privatkauf eine Rückabwicklung verlangen, da eine Täuschung bzw. das Verschweigen von Tatsachen vorlag. Oder willst du dir das Auto wirklich weiter antun?

Nein, der Fehler wurde nicht auf dem Kaufvertrag festgehalten. Zugesichert wurde nur folgendes: "Das Fahrzeug hat keinen Unfallschaden erlitten, seit es im Eigentum des Verkäufers war."
Natürlich möchte ich mir das Auto nicht weiter antun. Ich kann es mir überhaupt nicht leisten, noch will ich viel Geld reinstecken müssen, das er überhaupt richtig funktioniert ... und am Ende nicht doch noch ein anderes Problem schon wartet.

Die liebste Option wäre eine Rückabwicklung - nur muss ich die arglistige Täuschung des Verkäufers auch nachweisen können. Voraussichtlich werde ich da ein Beweisgutachten erstellen lassen müssen, wobei der Fehler entdeckt werden kann und dabei aufgezeigt wird, dass das Fahrzeug spürbar und merkbar schon weit vor dem Verkauf Anzeichen des Mangels aufweisen konnte.

Das Verlangen einer Rückabwicklung kann wohl nur durch einen Anwalt veranlasst werden ?