Hi,
hier mal meinen Senf dazu als 318ti Fahrer.
Ich habe meinen Compacten (Bj. 2004) vor über 4 Jahren gekauft und habe gut über 55tkm zurückgelegt.
Folgende Probleme hatte ich bisher:
- PDC Sensor defekt (war schon beim Kauf, wurde anstandsloß getauscht)
- 2 Zündspulen ausgefallen im Winter 2010/2011 (Kostenpunkt 120,- EUR Austausch durch BMW Servicemobil; sprich geht auch deutlich günstiger)
Potentielle Probleme:
Dass die Querlenker (Stichwort Hydrolager) bei -allen- E46 Modellen relativ schnell verschleißen ist kein großes Geheimnis,
ist aber auch der sportlichen Auslegung der E46 zuzurechnen. Im Gegenzug sind dafür andere Teile relativ verschleißarm (Bremsen sind immer noch die ersten, etc.).
Das ist meiner Meinung nach alles vollkommen im Rahmen, zumal die regulären Wartungsintervalle relativ lang sind (alle 25tkm Ölwechsel, alle 50tkm eine Inspektion).
Dass Problem mit der KGE (Kurbelgehäuseentlüftung oder auch Ölabscheider) ist bei vielen BMW Modellen nicht wegzudiskutieren,
zuletzt in diesem Winter bei dem 318i (N42) meines Vaters festgestellt. Dass ist nun mal etwas unglücklich konstruiert aber kann mit etwas Vorsorge
auch ohne direkten Teiletausch behoben werden. Durch das Kurzstreckenfahren verdunstet das Kondenswasser nicht vollständig und bildet zusammen mit dem Ölnebel einen gelblichen
Schleim der bei tiefen Temperaturen in der KGE einfrieren kann. Dass kann man aber gut feststellen in dem man vor allem im Winter ab und an mal unter dem Öldeckel schaut ob man "viel"
dieses gelben Schleims hat und ob der Ölverbrauch stark ansteigt, in dem Fall kann die KGE stark verstopft sein mit dem Ölschleim (Ölnebel + Kondenswasser gemisch).
Dass sollte aber bei 30Km Wegstrecke nicht der Fall sein, da wenn der Motor entsprechend warm gefahren wird das Kondenswasser entsprechend verdunsten sollte.
Ich würde das daher nicht als "großes" Problem abstempeln wenn man sich die Mühe macht ab und zu ein Auge drauf zu werfen.
Ansonsten haben weder mein Dad noch ich größere Reperaturen an unseren 318 inkl. Motoren gehabt (N42, N46).
Die Reparatur der KGE meines Dads war übrigens folgende:
- Wagen abstellen wenn er entsprechend hinten raus raucht
- Entweder heißluft oder Garage um die KGE aufzutauen
- KGE Schläuche gereingt
- Ölwechsel
- Freifahren auf der AB (mal über 30Km+ wenn der Motor warm ist und NICHT raucht!)
Danach war der Ölschleim weg und Ruhe. Ölwechselintervalle bei Kurzstrecke unbedingt verkürzen (1x jährlich ist dann pflicht! Idealerweise vor dem Winter).
Das war's auch an etwaigen Problemen die wir bisher bei über 150tkm auf unseren 318i Modellen gefahren haben.
Mit etwas pflege halten die 318i (Wagen+Motoren) sehr gut und sind für das entsprechende Geld qualitativ sehr wertig (bisher keinerlei Rostprobleme oder hoher Verschleiß im vgl. zu anderen Fahrzeugen im selben Segment).
Als Tipp noch (und nein es ist keine Werbung):
Bei der Wartung kann man sofern man in der Nähe einer B&K Filiale ansässig ist gutes Geld sparen (sofern man die Wartung beim BMW Vertragshändler durchführt).
Dort gibt es Festpreise im Rahmen eines Classic-line genannten Programms für typische E46 Reparaturen die ich für BMW Verhältnisse als preiswert beziffern würde, sowie für Wartung (Inspektion I, II kostet dann zwischen 200 bis 300,- EUR).
Bei dem genannten KM Stand mag das zwar nicht nötig sein, aber ist ja auch scheckheftgepflegt bisher.
EDIT:
Zum Angebot kann ich nur eins beitragen, ich persönlich (allein schon wegen der Gewährleistung) würde immer ein paar Euro mehr investieren und beim Händler kaufen.
Zumindest hat man die ersten 6 Monate (Stichwort: Beweisumkehrlast) während der Gewährleistung bei Problemen bessere Aussichten auf Reparatur.
Der Austausch des PDC Sensors hätte mich bei BMW 200,- EUR gekostet, das hat der Händler ohne Murren auf seine Kappe genommen.
Soviel noch zum Thema Gebrauchtwagenkauf von meiner Seite aus.