Hallo @all,
da ich nicht weis in welche Rubrik das hineingehört lasse ich es mal in der "Allgemeinen Ecke". An die Mods: bitte verschieben, sofern erforderlich.
Nun hat es mich also auch erwischt: die Begegnung mit einem Reh auf der Autobahn!
Aber der Reihe nach: wir (mein Bruder & ich) kommen mal wieder am
Sonntag spät abends mit dem Wohnwagen im Schlepptau vom Nürburgring
zurück. Zwischen Rasthof Bedburger Land und Dreieck Jackerath kommt auf
der BAB61 plötzlich gegen Mitternacht ein Reh auf die Fahrbahn. Abstand
ca. 10 Meter. Eigentlich soll man ja draufhalten, jedoch war die
spontane Reaktion ein starkes Bremsmanöver und ein Ausweichen auf die
linke Spur. Dank absolvierten Fahrsicherheitskurs hat das auch prima
geklappt und das Auto konnte wieder auf der Fahrbahn ausgerichtet
werden. Jedoch war das wohl zu viel für den Wohnwagen, welcher sich ca. 2
Sekunden später begann querzustellen. Trotz heftiger Bremsung konnte
man ihn nicht mehr unter Kontrolle bringen und er begann den BMW in eine
180° Drehung nach rechts zu versetzen. Eine Kontrolle über das Gespann
war nicht mehr möglich und es rutschte mit dem Wohnwagen voran in
Fahrtrichtung. Das Ganze landete ziemlich unsanft im Straßengraben neben
der rechten Spur.
Zum Glück gab es in diesem Bereich keine Leitplanke sondern einen
flachen Graben, der dann zu einem Hügel parallel zur BAB anstieg. Der
weiche Boden (Wiese) hat hier eine Menge Restgeschwindigkeit
rausgenommen. Nicht desto trotz schlug die linke hintere Ecke des
Wohnwagens im Erdhügel ein und bremste so das Gespann. Der Wohnwagen und
der BMW waren bis zur Hälfte des Rades ins Erdreich eingesunken.
Nebenbei wurde noch ein Leitpfosten plattgemacht. Der Wohnwagen blieb
die ganze Zeit mit der Anhängerkupplung verbunden.
Zum Glück gab es keine Verletzten. Die BAB war kaum befahren und wir
konnten die Unfallsicherung selbst vornehmen. Am Wohnwagen entstand ein
Schaden, welcher jedoch nicht so groß ist, als zunächst beim Aufprall
angenommen (Einzelheiten zum WoWa lasse ich weg). Der Aufprall im
Erdhügel erfolgte im relativ flachen Winkel (eigentlich schon fast
parallel zur Fahrbahn) was sicher Schlimmeres verhindert hat. Die
Restgeschwindigkeit war immerhin noch bei ca. 40-50 km/h, soweit ich das
überhaupt noch beurteilen kann.
Außer einem gebrochenen Kunststoffteil der vorderen linken
Radhausverkleidung und eine Schramme an der Alu-Felge (sieht nun aus wie
ein ordentlicher Bordsteinkratzer, ca. 5 cm lang) waren am Touring
keine Unfallspuren zu sehen. Nicht ein Kratzer! Da hatten wir mal
richtig Glück gehabt! Lediglich die Radkästen und Bremscheiben und
-sättel waren voll mit Erde, ebenso das Dach.
Leider standen wir nun entgegengesetzt zur Fahrtrichtung, so dass die
BAB später kurzfristig komplett gesperrt werden musste, damit der BMW
und danach der Wohnwagen vom ADAC aus dem Graben gezogen werden konnten.
Der WoWa wurde wieder angekuppelt (musste nur zum Bergen abgehangen
werden) und die Fahrt konnte weitergehen. Wir hatten nur noch ca. 20 km
bis zum Ziel. Am Auto selbst waren während der Fahrt keine Geräusche
oder Beeinträchtigungen festzustellen.
Am nächsten Morgen fand ich dann einen platten Reifen vorn links
sowie Luftverlust hinten links vor. Ich habe zum Glück einen mobilen
12V-Kompressor dabei, mit dem man wieder etwas aufpumpen konnte um zum
Reifendienst zu fahren. Ursache für den Luftverlust war jede Menge Erde
und Steine, die sich zwischen Felge und Reifen gesetzt hatten. Alle 4
Reifen wurden somit vom Reifendienst von den Felgen entfternt, Felgen
& Reifen gereinigt (mitunter waren da 2 Hände voll Erde im Reifen),
Reifen wieder drauf, ausgewuchtet und Rad montiert. Luftdruck wird
wieder gehalten.
Morgen gehts noch zum Spureinstellen.
Die Querlenker einschl. aller Lager sind noch neu (ca. 3.000 km) -
Meyle HD. Dem ADAC-Menschen ist nichts daran aufgefallen, auch dem
Reifenservice nicht.
Ich mache mir etwas Sorgen um die nachgerüstete abnehmbare
Anhängerkupplung (Westfalia). Es ist zwar außen am Kupplungskopf und
-hals keine Beschädigung zu sehen aber wie sieht es mit dem Anbauteil
unter der Stoßstange aus? Kann ein derartiger Aufprall bzw. aprupte
Bremsung (der BMW wurde ja rückwärts rutschend erst durch den im Hang
eingeschlagenen WoWa zum Stillstand gebracht) sich auf die tragenden
Teile unter der Stoßstange auswirken? Könnte hierdurch ggf. sogar ein
Schaden am Rahmen des BMW verursacht werden? Wie kann man das prüfen?
Was würdet Ihr noch checken lassen?
Sofern es was zur Sache tut: es ist ein 320iA-Touring, M54, Baujahr 10/2000.
Ich würde mich über kompetente Antworten freuen
Gruss, Uwe