Leerlaufproblem / Differenzdrucksensor

  • Hallo Freunde der Niere,


    Fahrzeug:
    E46, 316i, BJ2002, N42 Motor


    Symptome:
    Im kalten Betriebszustand:
    Hier läuft der Motor aufgrund der erhöhten Leerlaufdrehzahl und der Gemischanreicherung ganz ok, sodass man kaum eine Störung wahrnehmen kann.


    Übergangazustand kalter -> warmer Motor:
    Hier ist die Gasannahme aus dem Leerlauf katastrophal. Teilweise geht der Motor im Leerlauf aus. Bei Drehzahlen unter 2000 RPM ist ein starkes Stottern spürbar. Selbst ohne Last ist es schwierig die Drehzahl des Motors zu erhöhen und der Motor stottert unterhalb 2000 RPM extrem.


    Im warmen Betriebszustand:
    Unruhiger Leerlauf, "Verschlucken" beim Gasgeben aus dem Leerlauf auch ohne Last, ab ca. 2000 RPM keine Probleme


    Fehlerspeicher:
    keine Einträge


    Besonderheit:
    Wird der Stecker vom Differenzdruckgeber (Ansaugkanal) abgezogen läuft der Motor in allen Situationen perfekt. Natürlich ist damit dann ein Eintrag im Fehlerspeicher verbunden und dann keine erfolgreiche Abgasuntersuchung möglich.


    Und jetzt meine Fragen:


    1) Wenn der Drucksensor abgeklemmt wird, wie reagiert das Steuergerät? Wird nur für den Sensor ein simulierter Wert im Steuergerät angenommen?


    2) Oder, geht das Steuergerät in ein Standard-Notlaufprogramm (bei abgeklemmten Drucksensor), in dem viele Parameter (z.B. auch der Wert des LMM) auf geignete "Mittelwerte" gesetzt werden.


    3) Hat jemand die gleichen Symptome gehabt und die gleiche o.g. Besonderheit festgestellt? Was war die Ursache für die Symptome?


    4) Welche Werte kann der Differenzdrucksensor annehmen? Wert für keine Druckdifferenz (Motor aus)? Werte bei laufendem Motor?


    5) Welche Ursachen kommen für die o.g. Symptome am wahrscheinlichsten in Frage? (z.B. Falschluft)


    Für eure Hilfe möchte ich mich schon im Voraus bedanken!
    Gruß Claus


    PS: Der Differenzdrucksensor wurde natürlich schon getauscht. Leider keine Veränderung der Symptome.

  • Hallo,


    Wieviel km hat der Motor?
    Wie sieht es mit der Steuerkette und der Exzenterwelle aus und den Zwischenhebel?


    Also wenn du den Drucksensor absteckst, läuft der Motor im Notlauf, d.h. nicht über die Valvetronic sondern nur über die Drosselklappe.


    Bei einem Kaltstart läuft er immer die ersten 1-2 Minuten über die Dosselklappe, und ich glaube so bei 40° Kühlmitreltemp. je nach Umgebungstemp. schaltet er um auf Valvetronic.


    Der Unterdrucksensor dient dazu, mit der Drosselklappe einen Unterdruck von 50mbar einzustellen.


    Bei mir waren die Magnetventile für die Vanos die Ursache, weil im Notauf auch die Steuerzeiten anders sind.


    VG
    Robert

  • Der N42 Motor hat 170.000 Km gelaufen. Vor ungefähr 2 Jahren sind Steuerkette, beide Magnetventile der Vanos und eine Vanos-Verstelleinheit (ich glaube Einlass-Seite) erneuert worden. Steuerkette war übergesprungen (Ursache alter Kettenspanner), später kam der Fehler Vanosverstellung die Magnetventile wurden auf Verdacht getauscht, Ursache war die Verstelleinheit. Hierbei wurde auch schon Abnutzung an der Exzenterwelle festgestellt (optische Kontrolle).


    Der Unterdruck wird vermutlich für die KGE oder den Bremskraftverstärker benötigt? Eine vollständig geöffnete Drosselklappe erzeugt halt nicht den erforderlichen Unterdruck.


    Der Motor läuft komplett einwandfrei, wenn die VVT nicht aktiv ist, also im Notbetrieb (Differenzdrucksensor abgeklemmt) und während des Betriebes mit kaltem Motor. Ist der Zeiger der Kühlmitteltemperatur nicht mehr im blauen Bereich treten schlagartig die Symptome ein:
    - unruhiger Leerlauf, Motor geht teilweise aus, sehr schlechte Gasannahme aus dem Leerlauf
    - starkes Stottern beim Beschleunigen im Bereich Leerlauf bis ca. 2500 RPM

  • Die Diagnose hast du doch eben selbst geschrieben, Excenterwelle eingelaufen...ist doch recht häufig bei dem Motor und leider teurer als eine neue Kette.


    „Komm wir essen Opa“ – Satzzeichen retten Leben!


    Eine Lösung habe ich nicht, aber ich bewundere das Problem.

  • Bei der Exzenterwelle ist halt das Problem, inwieweit Gebrauchsspuren schon eine massive Störung in der Gemischaufbereitung verursachen. Die vor zwei Jahren bemerkte Abnutzung war ja auch offensichtlich noch kein Problem. Ich schaue am WE nochmal nach der Welle, vielleicht sind die Abnutzungserscheinungen jetzt größer. Leider habe ich damals keine Fotos von der Welle gemacht.