Wer hat Schuld?

  • Hallo zusammen,


    mal vorrab - ich war in dem Unfall nicht involviert, es geht um einen Freund der auch einen BMW fährt.
    So, ich beschreib mal kurz die Situation:
    BMW-Fahrer fahrt eine einspurige Straße entlang, plötzlich geht eine Tür von den rechts parkenden Autos auf. Weil er nicht in die Türe knallen wollte - und somit womöglich in die aussteigende Person - weicht er in den Gegenverkehr aus und trifft dabei ein entgegekommen Autos (nicht frontal, seitlich).
    Wer hat nun die Schuld, ich denke mal, die Person, die einfach so die Türe aufrieß oder liege ich da falsch? Es gibt nämlich ein paar Probleme mit der Versicherung.
    Wie seht ihr das?



    Mit freundlichen Grüßen
    Ivo

  • Das gleiche ist nem Kollegen auch passiert! Ist auch in Gegenverkehr geheizt. Hat glaub ich ne Teilschuld bekommen weiß es aber nicht mehr zu 100 Prozent!

    Autos werden hinten angetrieben, alles
    andere sind Kutschen

  • Ich denke auch dass er eine Teilschuld bekommt!
    Man stelle sich vor ein Kind wäre auf die Straße gerannt - dann hätte er wohl auch nicht mehr bremsen können!?
    Er war also den Verkehrsbedingungen nicht angepasst unterwegs.


    Gruß,
    Mathias

    BMW 320D Touring Edition Lifestyle (BJ 09/2005)

  • Ich denke auch dass er eine Teilschuld bekommt!
    Man stelle sich vor ein Kind wäre auf die Straße gerannt - dann hätte er wohl auch nicht mehr bremsen können!?
    Er war also den Verkehrsbedingungen nicht angepasst unterwegs.


    Gruß,
    Mathias


    Na das ist aber zu einfach ausgedrückt. Du kannst doch nicht so die ganze Zeit fahren als ob hinter jedem Auto was hervor springen kann.
    Stell dir das mal auf der Landstr vor. Wenn da nen Auto parkt bremst du ja auch nicht wirklich ab, weil evtll ein Kind dahinter zum Sprung bereit steht.
    In Spielstraßen, hinter Bussen und Verkehrsberuhigten Bereichen bin ich voll und ganz deiner Meinung. Da gilt Vorsicht !!!



    So nun zurück zum eigentlichen Fall.


    Uns ist das selbe passiert. Tür wurde aufgerissen, wir haben versucht auszuweichen und rumms sind wir im gegenverkehr gelandet.
    Ich dachte auch, das wir keine Schuld bekommen. Aber Pustekuchen wir haben ne Teilschuld kassiert.
    Originalzitat des Polizisten: "Bei sowas immer schön geradeaus in das andere Auto reinfahren, und keinesfalls ausweichen bei wenig Platz bzw Gegenverkehr.


    Ich dacht ich hör nicht richtig, aber sowar es. Gutachter wurden eingeschaltet usw usw. Letztendlich haben wir doch ne Teilschuld bekommen.


    Also ich halt absofort nur noch drauf !!!


    Gruß Jack

  • Hallo liebe Kollegen,


    das mit der Teilschuld erscheint mir am plausibelsten. Grund:

    • Der Fahrer des Gegenverkehrs "sieht" zunächst lediglich, dass ihm einer auf seiner Spur entgegenkommt und ihn rammt. Für den Grund hierfür interessiert er sich nicht. Muss er auch gar nicht. Er wird also von demjenigen, der ihn gerammt hat, Schadenersatz einfordern.
    • Die Haftpflicht des BMW-Fahrers zahlt. Der BMW-Fahrer indes versucht jetzt, den ihm entstandenen Schaden vom "Türöffner" zurückzubekommen, was ihm wohl nicht in voller Höhe gelingen wird. Somit bleibt er auf einem Teil des Schadens sitzen.

    Das Problem ist, dass es sich hier m.E. um zwei völlig getrennte Vorgänge handelt, wo grundsätzlich immer einer auf der Strecke bleibt. Daher erscheint mir auch der Tip des Polizisten, das nächste Mal ruhig draufzuhalten, absolut plausibel. In einem solchen Fall wäre die Lage eindeutig. Der "Türöffner" wäre als Unfallverursacher dagestanden, da er den fliessenden Verkehr missachtet hat.


    Gruss Jürgen

    To do is to be - Descartes.
    To be is to do - Voltaire.
    Do be do be do - Frank Sinatra.

  • Auch schon erlebt die Situation bei Opa im Auto allerdings,


    Ergebnis:


    Laut Anwaltschaft sind das 2 verschiedene Ereigniss einmal das ausweichen einer Gefahr dadurch Teilschuld für den Tür-Aufreisser und dann der Unfall selber mit einem entgegenkommenden Fahrzeug.


    Dadurch leider bekommt man selber eine Teilschuld...finde es auch schwachsinnig aber naja...Also wirklich immer draufhalten und dem andern die Tür wegsemmeln...


  • Laut Anwaltschaft sind das 2 verschiedene Ereigniss einmal das ausweichen einer Gefahr dadurch Teilschuld für den Tür-Aufreisser und dann der Unfall selber mit einem entgegenkommenden Fahrzeug.

    Klingt plausibel. Auch wenn es schwachsinnig ist.

    :thumbsup: Ich bin für 3-Liter-Autos... Wenn sie 6 Zylinder haben :thumbsup:

  • Dadurch leider bekommt man selber eine Teilschuld...finde es auch schwachsinnig aber naja...Also wirklich immer draufhalten und dem andern die Tür wegsemmeln...



    Und riskieren, dass man den Aussteigenden über den Haufen fährt? Hm, ich weiß nicht. Dann riskiere ich doch lieber ne Teilschuld als dass ich mir ein Leben lang Vorwürfe machen muss.


    Gruß aus Hessen

  • Das ist Reflex, dass man ausweicht!
    Ich glaube nicht, dass man da einfach so drauf halten kann.
    Dahher finde ich auch das ne Teilschuld übertrieben ist.
    Tja das ist das komische deutsche Rechtssystem.
    :spinn:

  • Im Prinzip wurde schon alles richtig geschildert. Natürlich erschreckt man erst mal und reagiert sofort irgendwie reflexartig, egal ob es nun die beste Lösung in der Situation ist. Man kann ja innerhalb von Millisekunden nicht abwegen, wo vielleicht der "geringere" Schaden entsteht. Wobei da Türabfahren für den Abfahrer sicher noch besser ausgeht als für den Türaufreiser oder als wenn man den Gegenverkehr erwischt.


    Grundsätzlich geht durch das Fahren eines PKW eine Betriebsgefahr aus. Deswegen trifft oft auch eine Teilschuld zu, wo man erst mal sagen würde, na was soll das, es war ja eindeutig. Und wenn man dann noch etwas schneller als gerade vorgeschrieben unterwegs war, hat man dann auf jeden Fall eine Mitschuld, selbst, wenn der Unfallverursacher eindeutig Schuld zu haben scheint. Das habe ich stets im Hinterkopf beim Fahren. So passe ich meine Fahrweise dann meist auch an. Wenn in der Stadt z.B. eine lange Reihe mit parkenden Autos direkt an der Straße ist, dann fahre ich wenn es zweispurig ist auf die linke Spur oder eben höchstens 50. Weil wenn dann doch ein Kind gerannt kommt, muss man sich im fall der Fälle nicht zu viele Vorwürfe machen oder kann noch bremsen oder zumindest die Gescheindigkeit verringern.


    Das Ganze rund um die Schuldfrage bei einem Unfall ist auf jeden Fall ein schwieriges Thema. Deswegen endet es ja oft mit einer Zivilklage vor Gericht.


    Und am Ende alles nur, weil zu viele Leute nicht aufpassen. Sicher jeder macht mal Fehler, doch rechtfertigt es nicht die vielen Unfälle, die ja nicht zuletzt wieder eine Verschärfung der Verkehrsregeln mit sich bringen und die Fahrer ""einschränkt"", die Auto fahren können. (ist zwar weit hergeholt, aber bin mir sicher, hätte es bis heute nie einen Verkehrstoten gegeben, dann gäbe es die STVO nicht in dem Umfang)


    Ok, das war jetzt etwas viel...