Beiträge von Feldheld

    aber verschlissene hydros oder ventile bestärken doch das nagelgeräusch nicht oder irre ich mich da?



    Den Satz verstehe ich nicht, sorry. ?(


    Diesel-Nageln und Ventil-Klickern kann man normal gut voneinander unterscheiden. Falls Du kein eigenes Video machen kannst, findest Du vielleicht auf Youtube ein Video, wo ein Motor ähnliche Geräusche macht. Wäre echt von Vorteil.

    das klicken war so schnell dass ich es entweder einem ventil oder injektor zuordnen würde.



    "so schnell"? Wenns schnell klickt, also daß man nicht mehr mitzählen kann z.B., ists eher was anderes, denn die Ventile oder der Injektor klicken nur bei jeder 2. KW-Umdrehung. Bei einer Leerlaufdrehzahl von 600 ist ein einzelner Kolben 10mal pro Sekunde auf OT. Der Injektor öffnet aber nur 5 mal pro Sekunde.


    Ein "klicken" ist andererseits typisch für Ventilgeräusche, z.B. Hydrostößel. Mach mal bei laufendem Motor den Öleinfülldeckel auf. Wenns der Ventiltrieb ist, hört man das gut raus.


    Wenn Du kannst, mach mal ein Video davon.

    Machs am besten selbst. Nimm Dir Zeit, überleg vorher noch, was Du gleich alles mit erledigen kannst, z.B. Glühkerzen, Ansaugbrücke und AGR-Ventil vom Koks reinigen, Unterdruckschläuche erneuern, was auch immer.


    Beim ersten mal ist es etwas Gefummel, vor allem mit zwei Steckern, die man nicht sieht, nur fühlt. Die sind mit Drahtbügeln verriegelt, die man reindrücken muß, dann gehen die Stecker ganz leicht ab. Bei den beiden unteren Schrauben vom AGR-Ventil vorher gut überlegen, wie man sie rauskriegt ohne daß sie runterfallen, z.B. mit Fett in der Stecknuß. Und - ganz wichtig - aufpassen beim Abnehmen der Brücke und danach, daß nix in die Ansaugschächte im Kopf fällt.

    Zum Ausbau der Injektoren:


    Trick 17: die Muttern am ersten Injektorflansch 2-3 Umdrehungen lösen, Motor laufen lassen bis der Injektor hochkommt. Wieder festschrauben, weiter mit dem nächsten. Falls ein Injektor stur bleibt, Motor solange hochdrehen, bis er kommt. Wenn das auch nix hilft, solange mit dem Auto fahren, bis er kommt. Irgendwann kommt er frei. Bei mir gings ganz leicht, obwohl ein Injektorschacht stark verkokt war. Nach ein paar mal Motor hochdrehen machte es vorn deutlich klick. Die nicht so stark verschmutzten Injektoren kamen sofort hoch bloß vom Leerlauftuckern.
    Nach dieser Vorbereitung ließen sich die Injektoren problemlos mit einem breiten Hebel, z.B. flaches Montiereisen unter dem Diesel-Anschluß angesetzt, raushebeln. Trotzdem Vorsicht mit dem Hebel, denn der Ventildeckel ist bloß aus Kunsstoff. Nen Schraubenzieher würd ich da eher nicht nehmen.



    Zum Reinigen der Schächte:


    Scheissarbeit, falls der Schacht stark verkokt ist, sonst ein Klacks. Das ganze wird deutlich leichter, wenn man den Ventildeckel noch abmacht. Ohne Ventilhaube sind die Schächte 11,5 cm tief. Mit Haube 1-2cm tiefer und deutlich schlechter zugänglich. Das Loch unten im Schacht am besten mit einer Schraube mit Kegelkopf verschließen, damit nix in den Motor fällt. Am besten auch den jeweiligen Kolben auf OT drehen, der steht dann wenige millimeter unterhalb der Öffnung, damit falls doch was reinfällt das Zeugs leicht erreicht und herausgesaugt werden kann. Zum Saugen am besten ein 6mm Rohr, ca 15cm lang, per Schlauch am Staubsauger anschließen. Die Öffnung unten im Schacht ist 7,5mm. Die grobe Koksschicht, bei mir bis 2mm dick, hab ich mit einem Schraubendreher abgeprockelt. Daß dabei Kratzer entstehen, ist kaum zu vermeiden, aber m.E. nicht so schlimm. Nur unten am Sitz dürfen keine Kratzer sein. Den kann man prima mit einer Messing-Drahtbürste (Dremel) bearbeiten, die man auf ein 6mm Rohr, wieder 15cm lang, lötet und in eine biegsame Welle für die Bohrmaschine steckt. Falls man feucht arbeitet (mit Caramba, Bremsenreiniger oder Dichtungsentferner etc), braucht man lange Q-Tips (15cm lang), die kann man in Apotheken kaufen.




    Sitz nachschneiden:


    Ich hatte einen Sitz, der eine deutliche Macke aufwies. Also hab ich mir günstig (45 Euro) ein Schneidwerkzeug im Internet gekauft. Leider war die Qualität sehr schlecht. Es schnitt nur an zwei Zähnen, daher war es unmöglich ohne Wellen zu schneiden. Daß dabei Späne in den Zylinder fallen, kann man leicht dadurch vermeiden, daß man am Schneidkopf Fett zwischen die Zähne drückt. Die Späne bleiben dann sämtlich im Fett.



    Injektoren ultraschallen:


    Mit einem Billig-Gerät gings ganz gut, nicht überragend, aber es reichte. Hab destilliertes Wasser genommen mit ein paar Spritzern Küchenentfetter. Die Düse hab ich an einer Kordel hineingelassen, damit sie frei im Wasser hing und nicht gegen die Wandungen des Gerätes dengelte. Vorher hab ich die Düsen ein paar Stunden in Caramba eingeweicht. Eine Düse hab ich testhalber zu einer Motorradwerkstatt gebracht um die in einem Profi-Gerät ultraschallen zu lassen. Fieser Fehler. Danach war die Chromschicht ab. Vielleicht haben die auch ne ätzende Flüssigkeit genommen, keine Ahnung. Vorsicht beim Reinigen der Düsennadel: an den scharfen Kanten schneidet man sich leicht die Finger auf. Zum Testen hab ich Wasser in die Düse geträufelt und mit dem Mund auf ein sauberes Din-A-4 Blatt gepustet. Man konnte das Spritzbild schön sehen. Hab in 5 Minuten-Spannen ultrageschallt, solange bis das Spritzbild stimmte.



    Vorsicht beim Festziehen der Flanschmuttern: die Stehbolzen sitzen in Leichtmetall-Gewinden im Kopf. Drehst Du ein Gewinde doll, kannste noch mit Helicoil Dein Glück versuchen oder einen neuen Kopf kaufen. Also auf keinen Fall mehr als das vorgeschriebene Drehmoment verwenden! Ohne Hebel gut handfest sollte reichen.


    Linksausdreher ist eine gute Idee die helfen kann, ob Eisspray oder erhitzen, darüber streiten sich die Geister. Ich wäre für erhitzen, das hat bisher immer funktioniert, auch bei Lambdasonden.



    Jo, Erhitzen wirkt echt Wunder. Nur kommt man an die Glühkerze echt schlecht ran mit der Lötlampe, alles mögliche an brennbaren bzw. hitzeempfindlichen Sachen drumrum, Kabel, Schläuche etc. Daher würde ich dort auch erstmal mit Kältespray versuchen.