Allgemeines
Da Dieselmotoren relativ wenig Abwärme produzieren, ist in den meisten E46 (Ausnahme: 320d bis September 1999) ein elektrischer Zuheizer eingebaut um die Heizleistung zu verbessern.
Der Zuheizer ist in Prinzip ein elektrischer Durchlauferhitzer der in Reihe vor dem Heizungswärmetauscher eingebaut ist. Die maximale Heizleistung beträgt 2,1 kW, das entspricht 150 A Stromaufnahme. Die Stromversorgung für die Heizelemente erfolgt ohne Sicherung mit Dauerplus direkt von der Lichtmaschine, der kleine Stecker versorgt die Steuerelektronik (Pin 2) und verbindet Zuheizer und Motorsteuergerät (Pin 1).
Funktionsweise
Die Heizungssteuerung/Klimaanlage sendet eine Heizleistungsanforderung an das Motorsteuergerät. Das Motorsteuergerät bekommt über die BSD Schnittstelle vom Generator Informationen über dessen aktuelle Leistungsreserven und steuert die Heizleistung des Zuheizer über ein PWM Signal (Tastverhältnis 5 % - 95 %; die Tastverhältnisse 0 % und 100 % dienen zur Übertragung von Fehlern in die umgekehrte Richtung) damit die Leistungsreserven des Generators nicht überschritten werden. Bei kalten Temperaturen um 0 °C heizt der Zuheizer bis 86 °C Kühlmitteltemperatur, bei wärmen Außentemperaturen wird er schon früher abgeschaltet.
Aufbau
Im inneren des Zuheizers befinden sich drei Heizelemente und zur Sicherheit drei Thermoschalter. Der Strom je Heizelement wird über jeweils zwei parallele BUZ100A FET Transistoren geschaltet und über Stromschienen, große Flachstecker und dicken Leitungen zum Heizelement geleitet. Die Rückleitung erfolgt über das Gehäuse. Auf der Platine befindet sich ein Microchip 12C508A Mikrocontroller der das PWM Signal vom Motorsteuergerät entgegennimmt und die drei Heizelemente ansteuert. Wenn ein Fehler erkannt wird, wird das an das Motorsteuergerät weitergegeben indem die Steuerleitung auf +12V oder auf Masse gezogen wird.
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Störungsbehebung
Der Zuheizer kann zwei unterschiedliche Fehler erkennen die dann an das Motorsteuergerät weitergegeben und im Fehlerspeicher hinterlegt werden:
• Uebertemperaturerkennung / Unterbrechung oder Kurzschluss nach B-
• Kurzschluss nach B+
Wenn das Generatorlastsignal fehlt oder die Kühlmitteltemperaturfühler defekt ist, wird das auch im Fehlerspeicher hinterlegt und der Zuheizer abgeschaltet.
Glücklicherweise lassen sich defekte Zuheizer relativ gut reparieren, in der Regel brechen die Lötstellen der großen Bauteile (Stromschiene, Transistoren und Stecker) durch Vibrationen und Wärme auf. Diese „kalten Lötstellen“ erkennt man an den ringförmigen Rissen auf der Lötstelle. Der Deckel des Gehäuses wird nur von 4 Clips gehalten und kann einfach geöffnet werden. Anschließend die 2 dünnen Leitungen abstecken (Verriegelung betätigen), die 3 großen Stecker abstecken und die 4 Torxschrauben herausdrehen.
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In diesem Fall ist auch eine Leiterbahn durchgebrannt (unten links im Bild), vermutlich wegen dem Übergangswiderstand einer kalten Lötstelle. Das lässt sich problemlos mit einem Stück Draht überbrücken.
Wenn die Platine abgesteckt ist kann man auch die Heizelemente durchmessen. Rein rechnerisch haben diese einen Widerstand von ca. 0,3 Ohm, allerdings können das auch gute Messgeräte nicht messen. Wenn 0 - 5 Ohm angezeigt werden sind die Heizelemente in Ordnung. Die Thermoschalter haben bei Raumtemperatur keinen Durchgang (Widerstand unendlich).
Zur Reparatur alle Lötstellen auf der Unterseite nachlöten und alles wieder zusammenbauen.
Warnung: Bitte sorgfältig arbeiten oder einem Spezialisten zur Reparatur geben, der Durchlauferhitzer hängt ohne Sicherung an Dauerplus! Fehler können zum Fahrzeugbrand führen! Aus- und Einbau nur bei abgeklemmter Batterie durchführen!
Viel Spaß beim Basteln