318iA, N46, ruckeln im Leerlauf, viel gemacht, was noch? Etwas ratlos...

  • Hi!
    Also, mein 318i mit dem N46 Motor und Automatik ruckelt im Leerlauf ziemlich heftig, vor allem in D, aber auch in P deutlich spürbar. Nur in R ist es weg. dazu gleich mehr. Leistungsverlust habe ich keinen, keinen Mehrverbrauch nur halt dieses elendige Geruckel. Das kann einfach nicht gesund sein. Der Karren hat jetzt 220 tkm. Die Laufunruhemessung zeigt eindeutig den Zylinder 4 an mit heftigen Abweichungen.
    Das Geruckel kam schleichend und hat sich jetzt manifestiert, fing bei vielleicht 170 tkm an, zumindest da habe ich es das erste mal wahrgenommen.
    Das Auto fährt seit über 110 tkm mit LPG, das ist auf jeden Fall nicht die Ursache. Auf Benzin tritt der gleiche Fehler auf.
    Was wurde alles gemacht:

    • Alles abgesprüht, wo der Motor Falschluft ziehen kann. Alles tiptop.

    • Zündspulen sind alle super, quergetauscht, Fehler wandert nicht mit.

    • Zündkerzen sind alle super (neue bei 190 tkm), quergetauscht, Fehler wandert nicht mit.


    VVT:

    • Alles ok, Stellmotor läuft.

    • Exzenterwellensensor abgezogen: Motor läuft seidenweich und super. Also viel recherchiert, überlegt, es kann nur eine eingelaufene Exzenterwelle sein.

    • Exzenterwelle getauscht: Ruckeln minimalst weniger, mehr Durchzug. Ruckeln aber immer noch da. Scheiße und teuer. Leerlauf ist stabiler, diese Millimetersprünge des Drehzahlmessers sind weniger geworden.

    • Die Welle war wohl nicht mehr ganz frisch aber immer noch ok.

    • Motor sieht von innen top und super sauber aus! Steuerkette ist ebenfalls noch sehr gut! Siehe Bilder.


    VANOS:

    • Magnetventil abgesteckt, Motor läuft super aber halt mit Leistungsverlust.

    • Magnetventile gereinigt, im Spiritus- und Bremsenreinigerbad mit 12 V schön gespült und gereinigt. Leider keine Veränderung.

    • Magnetventile quergetauscht, leider keinerlei Veränderung. Die sind es eigentlich nicht, oder?

    • NWS quergetauscht, keinerlei Veränderung.


    Mein Verdacht bewegt sich jetzt immer mehr Richtung (Einlass-) VANOS. Es ist allerdings kein typisches VANOS klappern, dieseln etc. zu hören, weder im Leerlauf noch zwischen Leerlauf und 2000 U/min.. Im Leerlauf im Einlassbereich ein ganz leises klackern, vermutlich durch den Ventiltrieb(?). Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Motor im Rückwärtsgang die VANOS eventuell deaktiviert? Das würde erklären, warum er in R ziemlich ruhig und sauber im Leerlauf ist. Da werde ich am besten mal Phillip aka KGB44 fragen.
    Die Diagnose VANOS wäre bitter. Was kommt noch in Frage?

    • Defekte Magnetventile, kann ich fast ausschließen. Fehler ändert sich bei Tausch nicht, wandert auch nicht mit. Ventile klackern im ausgebauten Zustand und schalten auch beide gleich.

    • Korrodierte Magnetventilstecker werde ich morgen testen. Also mit Bremsenreiniger säubern.

    • Was gibt es noch? Irgendwo noch F'alschluft? Einen Sensor?

    Habe leider keinen Kollegen/Kumpel mit einem vergleichbaren Motor, bei dem ich mal Sensoren und Ventile ausleihen kann zum testen.
    Was kann ich sonst noch tun? Hat jemand von euch noch eine Idee?
    Vielen Dank fürs zuhören!

  • Mensch, du hast schon viel gemacht.


    Bitte prüfen folgendes:


    Unmittelbar nach dem Kaltstart bzw. wenn die Wassertemperatur des Motors unter 60°C liegt, wird der Motor ausschließlich durch die Drosselklappe bedient und damit auch der Leerlauf geregelt. Das ist übrigens auch - für kurze Zeit - bei betriebswarmen Motor so, wenn er EIN / AUS geschaltet wird. In den Fällen ist die Valvetronic auf "Maximalhub" gesetzt und somit einem normalen "Saugermotor" ohne Valvetronic ebenbürtig. Die Luftzufuhr wird dann nicht mehr über die Ventilöffnung gesteuert, sondern von der durchgelassenen Luft. Beobachte genau, wie er sich dann verhält.


    Was passiert, wenn du ganz minimal Gas gibst? Also "bremst" und leicht Gas um die Drehzahl etwas anzuheben?


    Ich gehe stark von Falschluft aus. Sind wirklich alle Unterdruckschläuche kontrolliert ? Ein einfaches absprühen reicht oft nicht aus, denn so anfällig ist die Sensorik nicht - kleine Luftspalte oder Risse können u.U. erst sichtbar werden, wenn der Motor sich in "D" leicht bewegt und verschränkt.

    Codieren, Automatikgetriebe-Probleme-Optimieren? Kompressorumbauten? In Düsseldorf/Willich/Jüchen und NRW? Schreibt eine PM!

  • Hi!


    Vielen Dank für deinen Beitrag! Das mit den 60° ist mir neu, werde ich mal prüfen. Das ruckeln ist schon im erhöhten Leerlauf direkt nach dem Start spürbar. Ich habe auch unter 60° schon die normale Leistungsentfaltung. Wenn er gezwungenermassen ohne VANOS läuft (Magnetventil abgesteckt) und nur über die Drosselklappe hat er immer weniger Leistung und ist nicht vergleichbar mit dem angesprochenen Kaltlauf. Müsste er da nicht auch unter 60° mit Leistungsverlust laufen?
    Ich werde diese Phase mal in INPA beobachten, ich meine aber, selbst bei unter 60° schon "Aktivitäten" der VVT gesehen zu haben.


    Wenn ich bremse und das Gas berühre, klingt er angestrengter, hebt etwas die drehzahl, das Ruckeln bleibt.


    Wo könnte ich noch auf Falschluft prüfen? Alles was bewegt werden kann habe ich auch schon händisch verbogen und gequetscht etc..
    - Die Long term und Short term fuel trims sind super und ändern sich nicht.
    - Falschluft sollte doch auch einen Einfluss haben, wenn die VANOS deaktiviert ist, oder?


    Achso, meine Definition von Ruckeln: Das ist ein regelmässiges "Tockern" und immer korrespondierend zur Drehzahl. Allerdings halt nur bis 1000 U/min spürbar, darüber verschwimmt es in anderen Vibrationen oder ist nicht mehr vorhanden. Das fühlt sich an, als ob ein Zylinder nicht richtig läuft, was ja auch die Laufunruhe zeigt. Die Drehzahl schwankt auch nicht im +-100 U/min Bereich wie bei einem defekten LMM, habe auch keine Leistungseinbußen. Das ist wie ein Zündspulendefekt "light". Bei einer defekten Zündspule merkt man ja auch ein ganz heftiges Tockern.


    Grübel...


    Hat jemand vielleicht zwei Magnetventile und/oder NWS, die er mir zum testen leihen könnte? Will auf Nummer sicher gehen, dass die Teile absolut iO sind. Die NWS müssten noch die ersten sein. Die Schrauben sahen super sauber aus und die Schraubensicherung war auch noch gut erhalten.

  • Hallo


    Mal ein anderer denkansatz....Da du ja eine menge Fehlerquellen schon ausgeschlossen hast.
    Vielleicht liegt es doch an der Gasanlage. Die Ventile arbeiten sich bekanntlich in den Ventisitz ein bei Gasbetrieb. Dieses ist auch bei einer gut eingestellten Gasanlage der Fall...nur das es länger dauert. Der 4-te Zylinder ist eh am schlechtesten gekühlt. Wäre mal interesant zu messen wie weit bei dir die Ventile eingearbeitet sind..und die auswirkung auf den Motorlauf durch die Valvetronik.
    Gruß
    Dietmar Mai

  • Was passiert, wenn du ganz minimal Gas gibst? Also "bremst" und leicht Gas um die Drehzahl etwas anzuheben?

    Test gemacht. Ergebnis: zieht ganz ordentlich im Getriebe, Drehzahl erhöht sich. Ruckern wird nicht mehr, bleibt aber spürbar.


    Ansonsten habe ich jetzt die Stecker der Magnetventile gereinigt und jede greif- und ertastbare luftführende Leitung vorsichtig gedehnt, gedrückt, gerollt, gewalkt und gebogen. Jede Bewegung ein kurze Zeit gehalten. Null Änderung der Drehzahl.

  • Hallo

    Mal ein anderer denkansatz....Da du ja eine menge Fehlerquellen schon ausgeschlossen hast.
    Vielleicht liegt es doch an der Gasanlage. Die Ventile arbeiten sich bekanntlich in den Ventisitz ein bei Gasbetrieb. Dieses ist auch bei einer gut eingestellten Gasanlage der Fall...nur das es länger dauert. Der 4-te Zylinder ist eh am schlechtesten gekühlt. Wäre mal interesant zu messen wie weit bei dir die Ventile eingearbeitet sind..und die auswirkung auf den Motorlauf durch die Valvetronik.
    Gruß
    Dietmar Mai

    Hi,


    Die Idee habe ich auch langsam. Aber sollte ein eingearbeitetes Ventil nicht auch spürbar sein bzw. Auswirkungen haben, wenn die VVT oder VANOS deaktiviert ist?


    Wie prüft eine Werkstatt die Ventile bzw. wie weit sie eingearbeitet sind? Die Valvetronik hat ja eine neue Exzenterwelle neu bekommen, wie kann ich die Auswirkung auf den Motorlauf direkt prüfen? Valvetronik kann man ja nicht so einfach alleine testen, Da geht ja sofort die Drosselklappe in Aktion, bei VANOS das Gleiche.


    Achso, die Gasanlage habe ich auch mal komplett deaktiviert in dem ich die Sicherungen gezogen habe. Auch keine Auswirkung.

  • Die Idee habe ich auch langsam. Aber sollte ein eingearbeitetes Ventil nicht auch spürbar sein bzw. Auswirkungen haben, wenn die VVT oder VANOS deaktiviert ist?


    Nein, weil dann die VT ja voll auffährt und dann ein Zehntel viel weniger ausmacht als wenn im Leerlauf die VT
    mit einem ganz geringen Hub läuft.


    Peter

  • Tourer, stimmt... Denkfehler von mir.


    Ich glaube, bzgl. der Einarbeitung der Ventile frage ich mal im LPG Board. Wundert mich allerdings, dass die so schnell aufgeben, die Motoren sind ja eher für ihre Robustheit bzgl. Gas bekannt.
    Aber ganz genau weiß ich erst, wenn der Kopf unten ist. Das lohnt sich vermutlich nicht mehr richtig. Da fahre ich bis zum Exitus.
    Die Anlage ist eigentlich ganz gut eingestellt, Vollgasetappen gibt es eigentlich nie, AB meist 130 bis 150. Die LF Trims zeigen bei der einen Bank etwa +5-+7 an, die zweite Bank 0-+3. MKL habe ich nie mehr seit der vernünftigen Einstellung vor 90 tkm gehabt.

  • Würde ich dann mal machen lassen mit der Kompression.


    Könnte man mit einem Endoskop auch was erkennen?