Beiträge von Leinad78

    Heute gibt es leider keine Fotostory, vor rund einer Stunde war ich bereit den Hobel anzuzünden...


    Was war passiert? Der Motor lief gestern wie ***, Leerlaufrumpeln als wäre eine 300° Nockenwelle drin, Fehler in der Auslaßstellung und mechanische Geräusche frisch aus der Hölle.


    Ich habe daher heute früh den Ventildeckel demontiert, die Steuerzeiten neu eingestellt, alles zusammen gebaut, Motor gestartet und leider wieder absolut grottiger Leerlauf. Alles wieder runter, Steuerzeiten kontrolliert und Einlaß wieder ~15° verstellt. Zu dem Zeitpunkt kam dann langsam ein schlechtes Gewissen auf, hatten ich doch ne Mark sparen wollen und habe die Vanos-Schrauben nicht neu gekauft... Beim leichten zurückdrehen der Einlaßnocke zeigte sich dann, das scheinbar die Vorspannung der Schraube nicht ausreichend war =O


    Ab ins Auto und flugs zu BMW gedüst, zwei Schrauben gekauft (7,33€), wieder zurück gedüst, Ventildeckel runter, wieder alles abgesteckt, Schrauben getauscht und voller Vorfreude alles montiert. Die Enttäuschung war leider sehr groß, es trat zwar kein Fehler mehr im Speicher auf, aber der Leerlauf war unglaublich schlecht. Was sollte es sonst noch sein? Ich erinnerte mich gaaaaanz dunkel mal etwas von einer Ausgangsverriegelung in der Vanos gelesen zu haben... Gesucht, gefunden! Ventildeckel wieder runter, alles abgesteckt und mit dem Spezialwerkzeug vorsichtig die Einlaßnocke gegen die Drehrichtung gedreht... =O Klack :love: Sie rastete ein! Blöderweise waren die dann vorliegenden Steuerzeiten korrekt... <X Dabei fiel dann noch auf, das eine der Spannfedern der Exzenterwelle aus der Verankerung gesprungen war und an der Nockenwelle kratzte =O Gut, das erklärte dann auch das mahlende Geräusch. Es mußte also das ganze Einlaßgeraffel wieder raus um die Feder einzusetzen. Dabei fand ich dann noch eine weitere Feder die aus ihrer gedachte Lage gesprungen war. Nachdem dann beide eingesetzt waren, baute ich den EInlaßteil wieder in den Kopf und zog die ersten Muttern fest.

    Klack =O<X Ein leider sehr vertrautes Geräusch, so als ob Federn springen. Optisch konnte ich leider nichts sehen, also die Einlaßkacke nochmal ausgebaut. Die visuelle Inspektion ergab keine Auffälligkeit, also wieder alles eingesetzt, die Muttern angezogen und Klack =O<XDieses mal hatte ich allerdings keinen Nerv mehr alles zu zerlegen und kontrollierte nur noch optisch. Die Entspannung der Exzenterstößel erledigte ich dieses mal allerdings gleichmäßig, so das nichts springen sollte. Mit abgeschalteter Zündung orgelte ich den Motor erstmal so und wartete fast schon sehnsüchtig auf ein dumpfes metallisches Geräusch. Zu meinem Erstaunen blieb das allerdings aus. :love: Sollte ich etwa Glück haben?


    Nun gut, alles wieder komplettiert und den Motor gestartet... Das mußte es doch jetzt wirklich sein, oder?!


    <X<X<X


    Das war es leider nicht! Der Motor schüttelte sich im Leerlauf wie ein alter Lanz und selbst bei 2000rpm sprottelte es aus dem Auspuff. Das war dann der Zeitpunkt wo ich mir ein Feuerzeug suchte und leider keines fand.


    Um sicher zu gehen, das die verstellte Einlaßnocke nicht zum Ventilsalat geführt hatte, habe ich noch schnell erneut einen Kompressionstest gemacht und war erfreut das alles ok ist.


    Absolut frustriert und mit meinem Latein am Ende machte ich das, was jeder Hobbyschrauber irgendwann macht: Ich setzte mich an den Rechner und stöberte ein wenig auf Youtube.:saint: Ich kann doch nicht der einzige mit dem Fehlerbild sein?! Und tatsächlich gibt es haufenweise schlecht laufende, sägende N4* Motor bei Youtube, leider aber keine Videos wo mal jemand den Grund zeigt. Viele viele Videos später hatte ich dann aber doch das Glück auf einen Kanal zu stoßen, der selbiges Problem nach einem Steuerkettenwechsel hatte. In diesem Video wurde ein Fahrzeug präsentiert, das hohen Ölverbrauch hatte *check*, bei dem die Ventilschaftdichtungen gewechselt wurden *check*, bei dem die Ölwanne runter mußte *check* wegen Steuerkettenwechsel *check* und bei dem die Vanoseinheiten *nicht check* und die Magnetventile getauscht wurden *nicht check*. Das Fahrzeug zeigte in den ersten zig Minuten keinen Eintrag im Fehlerspeicher *check* und schüttelte sich im Leerlauf *check*.


    Die Lösung des Problems im Video war ein neues, aber defektes Magnetventil der Vanos, genauer das der Auslaßseite. Meine Ventile waren zwar nicht frisch gewechselt sondern rund 5tkm drin, zum Glück hatte ich die alten, originalen Ventile nicht weggeworfen und habe diese eben noch schnell gewechselt.


    :love::love::love:


    Der Wagen sprang auf die erste Umdrehung an und schnurrte wie ein Kätzchen :love: Selbst Gasstöße nahm er mit gieriger Erwartung an, als wollte er mich fragen wann es denn endlich wieder los geht :D Damit hatte der Tag dann glücklicherweise noch ein gutes Ende und ich mußte kein Auto anzünden.


    Morgen wird dann wieder alles komplettiert, die Garage aufgeräumt und noch schnell die Fronststoßstange montiert, die habe ich mir absichtlich bis zum Schluss aufbewahrt um keine Macken in den frischen Lack zu hauen :)

    So, neuer Tag und neues Pech :)


    Der Zusammenbau lief eigentlich ganz ok, die Ölwanne war recht viel Arbeit, aber auch das ging.


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    Die Steuerzeiten ordentlich abgesteckt, mehrmals durchgedreht und erneut überprüft. Alles ok.


    Daher alles zusammengebaut, Öl eingefüllt und ohne Zündspulen orgeln lassen. Da auch das Ansaugrohr der Ölpumpe komplett leer war, schaffte der Motor es trotz mehrminütigem Anlassen nicht genug Öldruck aufzubauen.

    Kerzen rein, Spulen rein und der Motor sprang sofort an und nach einer knappen Sekunde war Öldruck da. Die ersten 20-30s lief alles super und dann gab es einen kurzen Ruck und ein etwas lauteres Geräusch und der Motor lief gefühlt auf drei Zylindern <X<X<X inkl. blinkender MKL. Momentan steht mir nur Torque zum Auslesen zur Verfügung.


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    Der Wechsel der Sensoren brauchte leider keine Besserung, ich werde also morgen nochmal die Steuerzeiten überprüfen müssen.


    Da ich einen Schaden an der Hardware nicht ausschließen kann/konnte, habe ich noch schnell einen Kompressionstest gemacht und zum Glück nichts beunruhigendes gefunden.

    Zylinder 1 hat 16bar, Zylinder 2 15bar, Zylinder 3 16bar und Zylinder 4 16bar.


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    Nächste Runde, heute war die verdammichte Ölwannendichtung dran. Jetzt erinnere ich mich auch wieder daran, wie sehr ich damals geflucht habe als ich am Cabrio die Pleuellager gewechselt habe... Was ein verbauter Mist.


    Nachdem dann irgendwann am Nachmittag die Ölwanne endlich ab war, kontrollierte ich vorsichtshalber mal die Einstellung der Ausgleichswellen und wurde leider fündig. Da den Motor bisher noch niemand geöffnet hat, vermute ich die Fehlstellung seit der Fertigung.


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    Da zum Steuerkettenwechsel eh die Riemenscheibe und der runde Klotz darunter raus mußten, habe ich das dann direkt mal korrigiert. Ich bin gespannt ob es einen merklichen Unterschied im Leerlauf gibt, bisher war ich nicht soooooo angetan. Da läuft mein 2.3er Ford mit 270tkm nicht unrunder im Stand als der BMW, nur gibt es bei dem so wenig Technik, das der Motor narrenfrei ist.


    Da mir an der Führung der Steuerkette gestern schon eine Bruchstelle aufgefallen war, nahm ich den Ansaugfilter der Ölpumpe mal genauer unter die Lupe und wurde nach einiger Zeit des Reinigens und Spülens dann auch fündig. Das große Bruchstück konnte ich mittels Pinzette gerade so entfernen. Wenn so etwas bei hohen Drehzahlen vor der Einlaßöffnung des Filters hängen bleibt, braucht es ein paar neue Lager. Da im Zylinderkopf soweit keine übermäßigen Abriebspuren zu finden sind und der Öldruck bisher ok war, sollte nochmal alles gut gegangen sein.


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    Die Ölwanne ist wieder drauf, die Vorderachse wieder angehoben und der Motor wieder abgesenkt. Morgen die Lagerung anziehen, die Nockenwellen wieder rein, Steuerzeiten ausrichten und hoffentlich keine Schraube übrig haben :D

    Das H4 bezog sich eigentlich immer auf die möglichst geringe Ausstattung um Gewicht zu sparen und den Polo Harlekin wollte ich nicht kopieren :D


    Den heutigen Tag komplett damit verbracht die Ventilschaftdichtungen zu wechseln. Was eine Ka**-Arbeit. Ich vermute aber sehr stark, das damit die Nebelschwaden der Vergangenheit angehören.


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    Morgen kommt dann noch die Ölwannendichtung und die Steuerkette dran.

    Eine gefühlte halbe Ewigkeit später und nach einigen aufregenden Arbeitswochen komme ich seit einigen Tagen auch mal wieder zu irgendwas und konnte die Zeit am Compact etwas nutzen.


    Als erstes habe ich mich dem Getriebe angenommen und eine Spülung mit Dexron 6 durchgeführt. Wie zu erwarten war der Ölfilter von 2002, wurde also noch nie gewechselt.

    Dementsprechend sah dann auch die Ölwanne aus.


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    Über einige Zeit hinweg habe ich mir die Verkleidungsteile vom M-Paket zusammengesammelt. Die Frontstoßstange war schwarz, die Heckstoßstange rot und die Schwelle sehr grottig silber lackiert.

    Also alles in mühevoller Arbeit geschliffen, gespachtelt, wieder geschliffen und wieder gespachtelt und dann bei meinem aktuellen Brötchengeber in der LKW Werkstatt an einem Wochenende lackiert.

    Leider waren die Lichtverhältnisse nicht die Besten, so das ich nachher noch ein wenig nacharbeiten musste. Das es nicht wie vom Werk wird war mir schon vorher klar, viel zu sehr stehe ich mit solchen Arbeiten auf Kriegsfuß :)


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    Vor der Lackierung habe ich direkt noch die Bohrungen für universelle PDC Sensoren gesetzt und nach ein wenig gutem Zureden mittels dickem Hammer paßte dann auch der Stoßstangenhalter mit den Sensoren zusammen. :)


    Da der Wagen über eine nachgerüstete abnehmbare Anhängerkupplung verfügt und ich diese zukünftig brauchen werde, mußte folglich die Stoßstange leicht angepaßt werden. Das habe ich gerade eben noch schnell gemacht. Auch abgenommen sieht das recht unauffällig aus.


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    Last but not least braucht der Motor mal ein wenig Liebe, auch wenn er erst 112tkm gelaufen hat. Die Ölwanne süppt recht ordentlich, die Steuerkette bekommt ein komplettes Update und die Ventilschaftdichtungen sind mittlerweile komplett im Eimer und der Wagen qualmt wie Sau bei Stadtfahrt.

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    Eigentlich war geplant den Kopf zu ziehen, die Kolben und Pleuel zu bearbeiten und eine geänderte Kopfdichtung zu installieren um die Verdichtung auf 9,3:1 zu senken und die Aufladung vorzubereiten. Aus zeitlichen Gründen muss das aber leider erstmal entfallen.

    Nein, das Getriebe adaptiert sich daran nicht. Fehlender S Modus heißt es handelt sich um die Alpina Software. Da passt dann im Grunde gar nichts mehr zu so einem kleinen Motor.

    Mahlzeit zusammen,


    nach doch wieder etwas längerer Pause ist zumindest jetzt die Bremsanlage fertig :)

    Wie die meisten Erfahrungen dazu bisher auch, ergaben sich die Probleme beim eigentlichen Umbau.


    Resüme vorab: Das Serienmaterial von BMW paßt leider nicht.


    Das erzeugte natürlich direkt mal einiges an Kopfschmerzen und ich habe mir schon überlegt welches Differential ich mit welcher Kardanwelle und Gelenkwellen kombiniert bekomme :(


    Die Rettung kam von sda2 in Form eines Links zu einem Bekannten der dafür passende Umbaukits bereit hält. :love:

    Kurze Kontaktaufnahme über Ebay Kleinanzeigen und am selben Abend noch machte ich mich auf den Weg ein Umbaukit abzuholen.


    Nach kurzem Plausch stellte sich dann sogar noch heraus, das wir beide an der gleichen Hochschule Fahrzeugtechniik studiert haben :thumbsup:

    Rund eine Stunde später, nach echt tollen Gesprächen, habe ich alles eingepackt und mich auf den Weg nach Hause gemacht, zum Glück ist Kruft nicht wirklich weit weg und die Fahrt dauerte keine Stunde.


    Zuhause angekommen habe ich mir erstmal alle Teile in Ruhe angeschaut und ich muss sagen die Qualität ist einfach hervorragend :love: Alles absolut genial durchdacht, die Teile sind gut gegen Korrosion geschützt und das wichtigste: Sie passen! Ohne die Radlager wechseln zu müssen.


    Anbei eine Übersicht der Teile die im Umbaukit dabei sind:

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    Das Staubschutzblech muss bei der Montage leicht verbogen werden


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    Dabei nicht zu zimperlich rangehen und das letzte Stück drüber drücken


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    Das Blech kann anschließend wieder fast vollständig in Form gearbeitet werden. Den Rest übernimmt das halboffene als "C" ausgeführte Versteifungsblech.

    Im nächsten Foto habe ich das Staubschutzblech mit jenem Versteifungsblech fixiert, allerdings ist das Versteifungsblech im Foto falsch herum montiert. Der Pfeil auf dem "C" muss nach oben zeigen und der kleine, aufgesetzte Versteifer muss zum Staubschutzblech zeigen. Ich musste also noch einmal den Versteifungsring tauschen.


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    Zum Schluss noch die beiliegenden Bremsbeläge mit dem Befestigungsmaterial montieren und die Handbremse einstellen.


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    Fazit: Die Teile sind absolut passgenau, sehr gut durchdacht und qualitativ hervorragend gearbeitet. Die Teile sind definitiv ihr Geld wert und der Markus weiß was er macht!


    An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Markus für die schnelle Abholbarkeit und die tollen Gespräche.