Nochmal mein Feedback zum Thema Spülen: Es gibt eigentlich keine "Tim Eckart Methode" und er hat die nach meiner Kenntnis auch nicht erfunden. Tim Eckart hat das Spülen lediglich publik gemacht, indem er mit einem alten RollsRoyce durchs Land fuhr, "Spülevents" durchgeführt hat und "seine" Maschine an Werkstätten verkaufte. Durch gutes Selbstmarketing hat sich dann dieser "Brand" gebildet und der Erfolg sei ihm auch gegönnt. Von nichts kommt nichts.
Wenn ich richtig informiert bin, wurde das Getriebespülen von Udo Meffert aus Fulda "erfunden" und zusammen mit BG Prod. Fa, Heinzer aus Heusenstamm die erste Profi-Maschine in den Jahren ab ca. 2003-2005 entwickelt. Tim Eckart soll von diesem Knowhow profitiert haben und war hier kurz dabei.
Ich begleite seit 2006 das Thema Getriebespülen journalistisch/redaktionell und habe damals einen 530d e39 mit rund 200.000 km bei BG spülen lassen. Der Effekt war gewaltig. Das Getriebe schaltete wieder viel schneller und früher. Später im Autoleben wurden weitere Autos aus dem privaten Umfeld gespült - unter anderem W212 E350d, MB SLK R171. Der Aha-Effekt wie damals beim e39 blieb allerdings aus.
Im Zuge der weiteren Recherche habe ich mich mit ZF in Pfungstadt genauer zum Thema Spülen ausgetauscht und ZF hat eindeutig von Reinigern etc. abgeraten und mir an diversen Exponaten live und in Farbe zeigen können was passiert, wenn man mit Reinigern ein Getriebe spült. Es gibt verschiedene Substanzen bei den Reinigern und wer will die auf die unterschiedlichen Reibmaterialien abstimmen oder weiß, welchen Reiniger er im jeweiligen Einzelfall genau braucht? Die meisten Werkstätten stochern hier im Nebel, vertrauen auf ihren Chemielieferanten und dann kommen Aussagen zustande wie: Wir lassen es max. mit 5 oder 10min mit Reiniger laufen, dann muss der raus, sonst richtet der Reiniger event. Schaden an.
Über Aussagen: Beim Spülen kommen dann auch alle Späne raus, kann ich nur schmunzeln. Wenn "Späne" im Getriebe sind, hat das Getriebe sowieso die längste Zeit gelebt. Echte Späne wird man da ohnehin nicht finden, es sei denn das Getriebe steht kurz vorm Exitus. Entweder hängt der Schlick (Mischung aus Öl, Reibmaterialabrieb) in der Filtermatte oder an den Magneten oder setzt sich in der Getriebeölwanne ab.
Eine Diskussion über Preise beim Getriebeölwechsel ist ziemlich sinnlos. Denn die unterschiedlichen Preise am Markt haben mehrere Gründe. Unter anderem:
- der Spülanbieter orientiert sich an der Preisempfehlung seines Spül-Konzeptanbieters (z.B. Liqui Moly, Motul, BG Products (heute Petra-Chemie) bzw. dem Lieferanten des Spülgeräts
- der Preis ist abhängig vom Stundenverrechnungssatz der Werkstatt und dieser ist sehr unterschiedlich wenn ich in MeckPom auf dem Land spülen lasse oder in München Innenstadt.
- der Preis ist abhänig von der verwendeten Ölmenge, Öllieferanten und der Preiskalkulation des Betriebes. 3 Liter Unterschied bei der Ölmenge a 30,-/Liter machen bereits rund 100,- Unterschied in der Rechnung
- der Preis ist abhängig vom verwendeten Teilesatz (OE-Teile oder Aftermarketteile) und von dem was der Betrieb im Rahmen des Services alles neu macht (mit neuen Schrauben, mit neuer Wanne, mit alten Schrauben, alte Wanne etc.)
Kurzum: Wer Preise vergleichen will, braucht zwingend das detailierte Vergleichsangebot, ansonsten wird das immer ein Äpfel/Birnenvergleich. Allein durch die Parameter Teileeinkauf und Teilelieferant, Ölmenge, Öllieferant und Werkstattkalkulation stecken für mein Gebühl 200-250,- Preisunterschied in dieser Dienstleistung.