Hallo Leute,
ich erzähl euch einfach mal die Story... würd mich interessieren, was ihr davon haltet.
In der Nacht vom 26. auf den 27. November passierte es. Beim Wenden knallte mir ein "Freund", der mit seinem eigenen Wagen fuhr in die Seite. Wir waren zu ein und dem selben Ziel unterwegs, ich fuhr an der ensprechenden Kreuzung vorbei und wollte wenden. Habe im Rückspiegel kontrolliert, kein Licht gesehen und rumgezogen. Die Straße war groß genug um problemlos in einem Zug rumzukommen. Vorher noch einmal Innen- und Außenspiegel kontrolliert, kein Licht gesehen und eingeschlagen. Schräg zur Straße hab ich dann auf einmal auftauchende Lichter gesehen, mich gefragt, wo die auf einmal herkommen und abgebremst. Der andere Wagen (ohne ABS) bremst (Bremsspur 1 Meter) und knallt mir in die Seite...
Schaden: ab Tür bis Radhaus alles 10-15 cm weiter drinnen, als es sein sollte.
Schock groß, aber zum Glück gehts allen gut. Man denkt sich, die Versicherung wirds schon regeln...
Also wird der Wagen vertrauensvoll zu meiner BMW-Werkstatt geschleppt, wo ich den Wagen seit 4 Jahren zur Inspektion bringe, genauso wie mein Bruder und meine Eltern, die ihren Wagen dort auch gekauft haben.
Am nächsten Morgen also der Anruf bei der Versicherung, die sagen ohne Gutachten (wo ich sofort um eine Kopie gebeten habe) gehts nicht und sie würden sich um den Gutachter kümmern.
Gutachter guckt sich den Wagen mit dem Werkstattmeister bei BMW an und erstellt das Gutachten. Ich kann leider nicht mit dabei sein, da ich einen Tag zuvor eine Knie-OP hatte und im Krankenhaus lag.
Das Gutachten wurde am 30.11. erstellt, am 4.12 rufe ich dann bei BMW mal an um mich nach dem Gutachten zu erkundigen. Der Meister (mit dem ich den Schaden am 27.11 bereits schon einmal durchgesprochen hatte und der sagte: "ist nur ein Blechschaden... kostet zwischen 2.500- und 3.000€") teilte mir auf einmal mit, dass der Wagen ein wirtschaftlicher Totalschaden sei. Ich ganz entsetzt bei der Versicherung angerufen und das Gutachten zum 2. Male angefordert. bekommen habe ich es am 7.12 dann endlich. Restwert des Wagens (übrigens ein 316ti mit neuwertigen Eibach-Komplettfahrwerk bestehend aus Eibach-Federn und Bilstein Dämpfern und einer 1 Monat alten Fox-Auspuffanlage) beträgt 6.200€, die Reperatursumme hingegen 6.375€. In einer Restwertbörse wurden 2.150€ auf den Wagen geboten. Also soll ich 4.050€ bekommen. Erster Gedanke, scheiße, kriegt mans dafür hin? Also zu einem befreundeten Karosseriebauer hin. Der sich den Wagen angeguckt, ebenso wie ein Kopie des Gutachtens.
Das erste, was er sagt: Der Wagen wurde künstlich kaputtgerechnet!
Bei genauerem Überlegen und erneutem studieren des Gutachtens erscheint dies äußerst Plausibel.
Da eine Achsvermessung vorgenommen wurde und er die Daten gerne haben würde um noch einmal über die Kosten für eine Reperatur bei ihm nachdenken zu können, gehts wieder nach BMW und ich verlange Einsicht in das Protokoll zur Achsvermessung. Und *UPPS* das haben wir nicht mehr... ist angeblich am 1.12. per Post zur Dekra (von der der Gutachter kam) geschickt worden. Also ergebnislos wieder nach Hause. In einer schlaflosen Nacht noch mal über das ganze nachgedacht und zu dem Schluss gekommen... die verarschen mich doch. Also heute bei BMW noch mal angerufen und nach dem Protokoll gefragt... gleiche Antwort. Also hab ich dann mal gefragt, ob der Seniorchef da ist, den ich und auch meine Eltern sehr gut kennen. Tonfall wurde sofort freundlicher, ja er sei da. Gut, hab ich gesagt und mich verabschiedet. Nächster Anruf ging zur Dekra-Niederlassung, wo der Gutachter angestellt ist, der meinen Wagen untersucht hat. Ihn, zu dem das Achsvermessungsprotokoll ja gegangen sein sollte danach gefragt. Der Mann fing am Telefon an rumzustottern, BMW hätte ihm die Werte nur per Telefon durchgegeben, er hätte nichts schriftliches. Ich ihn in Ruhe gelassen und mich wieder auf die Couch gesetzt um mein geschwollenes Knie zu kühlen.
2 Stunden später klingelt das Telefon, BMW ruft an. Das Achsvermessungsprotokoll wäre jetzt da, ich könnte es mir abholen. Und das werde ich jetzt gleich auch machen um damit wieder zu meinen Karosseriebauer zu fahren. Vorher kriegen die bei BMW noch dezent unter die Nase gerieben, dass ich eine erneute Achsvermessung durchführen werde und hoffe, dass die von ihnen ermittelten Werte auch stimmen.
Das Autos, die durchaus kein wirtschaftlicher Totalschaden sind von Versicherungen "tot" gerechnet werden ist nichts neues, dies jedoch am eigenen Leib zu erfahren bringt einen ganz schon in Fahrt. Ich bin stinkwütend auf die BMW-Werkstatt, besonders auf den Werkstattmeister, der beim gesamten Gutachten dabei war, stinkwütend auf den Dekra-Gutachter und auch stinkwütend auf die Versicherung.
Muss man es sich gefallen lassen, dass sein Auto von der Versicherung "tot" gerechnet wird, damit diese billiger wegkommen? Damit sie sich 2.000€ sparen können? Muss man dafür ein gefaktes Gutachten akzeptieren?
Was mich gerade mal interessieren, würde ist ob ich ein Gegengutachten erstellen lassen darf, am besten auf Kosten der Versicherung, oder ob ich das alles so Schlucken muss. Wenn gar nichts mehr hilft bin ich auch durchaus bereit das in die Nachrichten zu bringen. Es gibt genug TV-Sendungen die sich liebend gerne mit solchen Fällen beschäftigen...
Ich hoffe ieiner ist bis hier unten gekommen und bin mal gespannt, was es hierzu für Kommentare geben wird.
Gruß
Toto01