Automatikgetriebe spülen / neu mit Getriebeflüssigkeit befüllen

  • Man liest und sieht ja des öfteren von durchgeführten Getriebespülungen in Eigenregie. Es zeigt, daß wenn man nicht ganz unbedarft ist, dies durchaus zu bewerkstelligen ist.


    Kritisch ist hauptsächlich das Hochbocken beider Achsen auf die gleiche Höhe, wenn man weder Bühne noch Grube hat. Außerdem fand ich es nicht einfach, für das Befüllen eine geeignete Pumpe zu finden bzw. bauen. Der Rest ist normales Schrauben, wobei freilich auf extreme Sauberkeit geachtet werden muß.



    Eins sollte ich noch ergänzen: man sollte unbedingt eine Schutzbrille tragen, da es kaum zu vermeiden ist, daß einem aus dem offenen Getriebe mal ein Tropfens Gesicht fällt.


    Zitat

    Wenn bei einem reinen Wechsel tatsächlich - von einer Gesamtmenge von 9 ltr. Getriebeöl ausgehend - ca. die Hälfte im Getriebesystem verbleibt, kann man ja gar nicht von einem Wechsel sprechen; eine Spülung scheint da schon obligat.
    Ich muß mal ganz dumm fragen, warum eigentlich ungleich zum Motorölwechsel so viel Altöl zurückbleibt: Unterdruck im System oder Rückhalteventile?



    Die Getriebesteuerung hat ja zig kleine Kanäle, außerdem enthält der Drehmomentwandler sicher allein ein paar Liter.

  • Außerdem fand ich es nicht einfach, für das Befüllen eine geeignete Pumpe zu finden bzw. bauen. [...]


    So wie im Beitrag verlinkten Video sollte es doch aber gehen, i.e. langen, durchsichtigen Schlauch durch den Motorraum nach oben führen, um dort mit Trichter einzufüllen. Damit ist doch genug Druck vorhanden, um das neue Öl in die Wanne fließen zu lassen.

    Grüße


    Flo



    Suche für Touring:


    -Tür vorne links
    -Tür hinten links
    -mittlere Lüftungsdüse in gutem Zustand

  • Spühlen, Wechseln, da scheiden sich die Geister. Fakt ist, so eine Aktion dauert halt einfach lang und ist aufwändig. Prinzipiell ist nicht das Öl das Problem, sondern der Filter, die Magnete und der korrekte Füllstand in Verbindung mit dem korrekten ATF bzw. dessen Additivierung.


    Ich habe schon einiges selbst getestet und eine Spühlung macht keinen echten Sinn, wenn nicht in der Ölwanne schon dicke Späne liegen. Dann ist aber auch meist eine Spühlung völlig überflüssig, denn das Getriebe ist damit Schott.


    Ich hoffe du hast die Adaptionen zurückgesetzt und daran gedacht, dass der Ölkühler ein Thermoelement besitzt, welches erst bei ca. 80°C öffnet.

  • Spühlen, Wechseln, da scheiden sich die Geister. Fakt ist, so eine Aktion dauert halt einfach lang und ist aufwändig.


    Ich fand das Spühlen weder lang noch aufwändig. Kostet halt nur ein paar Euro mehr fürs zusätzliche Öl plus evtl für die Trennzange, falls man die Schnellkupplung nicht mit den Fingern aufkriegt. Und man hat natürlich mehr Altöl zu entsorgen.


    Ich hab mich deshalb für Spühlen entschieden, eben weil es mir nach dem genannten Video nicht sonderlich aufwendig erschien und weil ich an vielen Stellen, u.a. bei BMW selbst gelesen hatte, daß sich verschiedene ATFs nicht sonderlich gut mischen. Außerdem - wenn ich schon das Öl wechsle, dann doch möglichst alles und nicht nur die Hälfte. Sonst könnte ich mit dem gleichen Argument ja ganz auf neues Öl verzichten.


    Zitat

    Ich hoffe du hast die Adaptionen zurückgesetzt und daran gedacht, dass der Ölkühler ein Thermoelement besitzt, welches erst bei ca. 80°C öffnet.



    Weder noch. Was meinst Du mit Adaptionen? Und was macht dieses Thermoelement genau?

  • Ich vermute jetzt mal, das dieses Thermoelement den Ölkühler unter 80° aus dem Kreislauf nimmt und du somit das alte Öl aus dem Kühler noch im Kreislauf hast. :whistling:
    Die Adaptionen sind die vom Steuergerät gelernten Parameter, welche sich auf die Steuerung des Getriebes auswirken. Diese kannst du mit I**a löschen. :)


    „Komm wir essen Opa“ – Satzzeichen retten Leben!


    Eine Lösung habe ich nicht, aber ich bewundere das Problem.

  • Das Thermoelement im Ölkühler öffnet erst bei einer Wasser- bzw. Öltemperatur von 80°C, erst dann wird der Ölkühler durchströmt. Würde somit den Ölstand im Getriebe nach Fahrt nochmals überprüfen, hier hatten wir ganz am Anfang ein wenig Probleme, inzwischen füllen wir einfach nochmal etwas mehr nach.


    Was das Öl angeht: Prinzipiell ist das schon korrekt, aber so ein Wohei muss man nicht um das Öl machen. Es ist im Getriebe nicht so gefordert wie z.B. Motoröl und hat keine Bindewirkung durch z.B. Verschmutz von Verbrennungsprozessen. Insofern ist hier neues Öl zwar nett anzusehen (weil man ein gutes Gewissen hat...) aber nicht nötig. Wichtiger ist da der Filter und die Magnete um den vollen "Selbstreinigungsmechanismus" zu erhalten und den Öldruck wieder hoch zu bekommen.


    Adaptionen und Adaptionsfahrt sind zwingend erforderlich und lassen sich nur in einer gut eingespielten Routine abwickeln. Wie das geht habe ich hier im Forum schonmal geschrieben. Grund:


    Das Getriebe hat die Schaltdrücke für jeden EDS-Steller einzeln gelernt. Das Öl ist "alt" und die Additive sind nicht mehr so vorhanden, wie bei neuem Öl. Das wiederum sorgt dafür, dass die Schaltungen noch immer - relativ - gesehen ruckfrei ablaufen. Nun füllt man - komplett - neues Öl ein, mit hohem Additivgrad und mit hohem Schlupfgrad. Dann fährt man los und die Reibwerte an den Kupplungslamellen haben sich komplett verändert. Da der Belag nur wenige Millimeter dick ist, ist hier ein langes Rutschen sehr gefährlich und kann die Lamellen in einem Sekundenbruchteil zerstören. Das Getriebe schaltet nach dem Ölwechsel sehr sehr weich, aber auch mit viel Verschleiß, wenn die Adaption + Adaptionsfahrt nicht durchgeführt wurde.

  • Dann muß ich abermals nachhaken: Die Adaption zu löschen geschieht ja durch das "unmotorisierte kickdown oder IN..", oder?
    Macht man dann zusätlich ein Software-update des EGS und wenn ja, was in welcher Reihenfolge :wacko:

    Grüße


    Flo



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  • So viel Öl kann in dem relativ kleinen Wärmetauscher eigentlich nicht sein. Was die Adaption angeht, danke für den Hinweis!


    Hab gleich mal was rumgegoogelt und diesen etwas älteren (2010) Thread von Dir (KGB) gefunden. Damals hattest Du vom Spülen offenbar noch ne bessere Meinung :). Jedenfalls interessant zu lesen.

  • Bei Wieviel Kilometern sollte man den so einen Getriebe Ölwechsel vornehmen lassen? Weil bei dem BMW,s doch eig Life Long Oil drinne ist.

  • Long Life heißt bei BMW 150tkm, danach ist das Auto für die abgeschrieben und du sollst gefälligst ein Neues kaufen. :thumbup:


    Alle 80tkm sagt BMW intern (von einem Freund/ Meister bei einer Niederlassung erfahren). :)


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    Eine Lösung habe ich nicht, aber ich bewundere das Problem.