Elektrifizierter E46 Cabrio

  • Vorteile hat der Wasserstoff genauso. Die Tankinfrastruktur ist grundsätzlich vorhanden, der Tankvorgang ist noch immer schneller, die Reichweite ist ebenfalls noch etwas höher, es werden keine bleischweren Batterien benötigt - welche selbst schon nicht sonderlich umweltfreundlich in der Produktion und im Recycling sind - der Lauf ist viel ruhiger und das charakteristische Verbrennergeräusch bleibt erhalten.


    Aber es ist lustig: Ich hatte mir vor ein paar Tagen die gleichen Gedanken gemacht. Die Politik forciert ja die Absetzung des Verbrenners und das rein elektrische Fahren. Wenn es in den nächsten Jahren tatsächlich verboten oder schlicht einfach so teuer gemacht werden sollte, dass man sich den Verbrenner nicht mehr leisten kann, dann wäre der einzige Weg den E46 zu behalten, eben so ein Umbau auf Elektro. Voraussetzung für mich wäre aber, dass alles so erhalten bleibt im Fahrzeug, wie es ist. Sprich die analogen Anzeigen etc.

  • So könnte man durch gemeinsame Entwicklungs/zulassungskosten, Kleinserienfertigung einen relative günstigen Bausatz entwickeln.

    Wie sähen denn deine Anforderungen beim elektrischen Fahren im E46 aus? Wie viel Leistung soll abrufbar sein, wie viele Kilometer möchtest du ohne nachzuladen fahren und wie lange darf das Laden dann dauern - hier gerne Zahlen für die aktuell verwendete Range von 10% auf 80%?


    Und natürlich - was wäre Dir der Spaß denn wert? Also was dürfte der Kaufpreis inkl. Einbau kosten?


    Ohne Zielvorgaben fände ich es persönlich schwer eine solche Idee überhaupt anzugehen.



    Gibt bereits genügend Firmen die sowas anbieten

    Ich sehe hier leider nur Projekte und waghalsige Tesla Teileeinbauten - von einem Einbausatz bzw. einem verkaufsfähigen Produkt finde ich dort nichts.


    In einer Welt, in der Strom im Überfluss existiert, wäre das wohl eine Option. Das sehe ich aber im Moment nicht.

    Und jetzt rate mal warum Porsche seine E-Fuel Produktion im windigen Süden Chiles aufgebaut hat - u.a. hier nachzulesen. Das macht alles mehr Sinn als in Deutschland die Quote regenerativer Energien auf 80% pushen zu wollen - wir haben jetzt schon die zweite Woche in Folge keine Sonne über der Hauptstadt gesehen und der Wind macht sich gerade auch sehr rar. Aber was schreibe ich da schon wieder, auf die Realos & Realas wurde ja noch nie gehört...

  • EthanHunt:

    Ja, da sprichst Du einige gute Punkte an. Aber ich schätze es im Detail noch ein wenig anders ein:


    - an der Infrastruktur wird derzeit massiv gearbeitet. Ich könnte mir vorstellen, dass die aktuelle Geschwindigkeit, in der E-Autos auf die Straßen kommen und neue Ladesäulen gebaut werden, im Gleichgewicht bleiben. Ist aber nur mein Gefühl, hab dazu keine Daten gefunden.


    - die Ladezeiten verbessern sich aktuell deutlich und das wird wohl auch noch weitergehen. Ich glaube, wenn man von 20 auf 80 Prozent in etwa 15 Minuten kommt, verliert auch der Deutsche seine Ladeangst. Denn seien wir ehrlich: In nur drei Minuten hat man auch nicht 60 Liter im Tank und bereits bezahlt...


    - die Umweltfreundlichkeit von E-Autos (und damit der Akkus) gibt es klare Studienergebnisse, die ich hier nicht wiederholen möchte. Fakt ist aber auch, selbst wenn Stand 2021 noch nicht alles optimal ist: Seltene Erden werden in Zukunft immer weniger gebraucht, das Recycling wird sich verbessern, ebenso die Nutzung alter Zellen an Photovoltaikanlagen. Mittelfristig sollte der Aspekt nicht mehr viel Angriffsfläche bieten. Aber klar, das Gewicht spielt eine Rolle, weil Bremsen- und Reifenabbrieb die Umwelt bei schweren Autos unnötig belastet. Das sehe ich bei heutigen SUVs aber als viel größeres Problem, denn bei E-Autos kann ein ordentlicher Teil der Bremsenergie wieder gesammelt werden, die Bremsen sind idR ja auch deutlich kleiner dimensioniert (oder sind gar wieder Trommelbremsen). Aber klar, letztlich sollte jedes Auto nur so groß und so schwer wie nötig sein. Ist die Frage, ob man wirklich 800 Kilometer Reichweite braucht, wenn man am Tag doch nur 40 Kilometer fährt.


    Ich finde es gut und richtig, sich heute schon mal Gedanken zu machen, wie es mit unseren E46 langfristig weitergehen könnte. Wer das Auto als Daily einsetzen möchte, wird wahrscheinlich in zehn Jahren oder so den Punkt erreichen, an dem ein Elektroauto einfach deutlich günstiger im Unterhalt ist. Wer aber das Auto als Luxus ansieht, also etwa für die Ausfahrt am WE, der wird sich nicht davon abschrecken lassen, ob die Tankfüllung Super Plus dann nun 100 Euro oder 150 kosten wird.

  • Und jetzt rate mal warum Porsche seine E-Fuel Produktion im windigen Süden Chiles aufgebaut hat - u.a. hier nachzulesen. Das macht alles mehr Sinn als in Deutschland die Quote regenerativer Energien auf 80% pushen zu wollen - wir haben jetzt schon die zweite Woche in Folge keine Sonne über der Hauptstadt gesehen und der Wind macht sich gerade auch sehr rar. Aber was schreibe ich da schon wieder, auf die Realos & Realas wurde ja noch nie gehört...

    Ist zwar off topic, aber die Windgeschwindigkeit, die du am Boden spürst, hat nicht viel mit der Windgeschwindigkeit in der Höhe des Windrades zu tun. Hier ist heute auch "kein Wind", trotzdem drehen sich die Windräder gut. Bei Solar brauchts halt gute Speichertechnologie, dann kannst auch im Winter noch von der Sommersonne zehren.


    Wasserstoff kann da als "Speicher" z.B. eine Rolle spielen, aber wie schon gesagt geht da halt viel verloren. Es wäre viel effizienter den Strom selbst zu speichern und direkt wieder zu nutzen.

  • M54B25


    Die Idee war zu Beginn folgende: Ich hab ein Auto das ich erhalten möchte, weil mir Form und Fahreigenschaften gefallen. Da ich das absehbar aber nicht mehr kann, und bevor ich mir so ein Kindergartenraumschiff kaufe würde ich gern rausfinden ob es nicht auch andere Optionen gäbe. Und was den Preis angeht, kostet mich ein kleiner Stromer heute 20-30000.

    Auch aus ökologischer Perspektive wäre es sinnvoll eine bestehende Karosserie, Interieur etc weiter zu verwenden.


    Eine Einzellösung ist insgesamt natürlich zu teuer. Und zu experimentell.


    Wenn sich aber wie ich etliche Leute finden ließen, die sagen, ich will mein Auto weiter fahren, könnte man sich auf einen bestimmten Antrieb verständigen, die Entwicklung und Zulassungskosten teilen und dann erstmal für sich selbst herstellen. Dafür bräuchte es ggf einen Verein und ein Unternehmen. Dann schätze ich dass man so einen Umbau wesentlich günstiger als einen Neuwagen gestalten kann.


    Ich persönlich wäre eher an Reichweite und Fahrdynamik interessiert, die Höchstgeschwindigkeit ist weniger wichtig.


    Also ich habe keine ganz konkrete Vorstellung, und freue mich herauszufinden ob das umsetzbar, machbar, sinnhaft wäre.

  • @ Tian: Ich könnte mir vorstellen, dass es solche Lösungen in ein paar Jahren gibt, also in bezahlbar(er).


    Um das als Gruppe anzustoßen und da verbindlich mit einer Firma zusammen eine Lösung zu finden, ist es meiner Meinung nach vielleicht noch ein paar Jahre zu früh. Es gibt einige skeptische User, noch dazu dürften die Kosten für Antrieb und Akkus in, sagen wir mal, fünf Jahren deutlich geringer sein.


    Wie gesagt, wenn ich einen zweiten E46 für das "Experiment" hätte, wäre ich womöglich dabei. Aber hier sind eben viele Leute unterwegs, die viel Arbeit, Zeit und Geld in ihren Verbrenner gesteckt haben und denen ein Wechsel vielleicht schwer fallen würde - die Anreize sind aktuell wohl auch noch nicht groß genug. Aber ich denke, die Zeit für dieses Projekt kommt auf jeden Fall.

  • @ Ethan Hunt


    "Voraussetzung für mich wäre aber, dass alles so erhalten bleibt im Fahrzeug, wie es ist. Sprich die analogen Anzeigen etc."


    Ja, genau deswegen:-)


    Grüße

  • Also, das sehe ich nicht so. e-autos sind doch erheblich schädlicher. die Produktion ihrer teile zerstört mehr als wir denken. Batterien in gebieten mit Hitze und extremen Frost taugen nicht. außerdem, kann auch bei 60 Prozent Verlust, in Ländern wo viele Wüsten sind sehr günstig Wasserstoff gemacht werden. nur will das keiner. weil dann muss ja wieder an Länder des Ostens und Südens bezahlt werden. Arabien hats kapiert und baut extreme anlagen zur Produktion von Strom. außerdem im U-Boot bau geht es auch. außerdem nicht alles was existiert kennt auch jeder. das wie mit lpg oder glp. das setzt sich nicht durch. mal sehen. in meinen e46 kommt kein Batterie antrieb. auch nicht in einen andern von mir.

  • Also ich habe keine ganz konkrete Vorstellung, und freue mich herauszufinden ob das umsetzbar, machbar, sinnhaft wäre.

    Na dann tasten wir uns mal langsam an das Thema ran ;)


    Der E30 Tino ist gerade dabei das Ganze für ein E30 Touring zu basteln - unten mal die Playlist zu diesem Projekt. Aus diesem Projekt kann man sich mal eine Vorgehensweise ableiten


    Positition des Antriebs

    Zuerst muss man entscheiden, wo der E-Motor eingebaut werden soll - als Ersatz für den Verbrenner mit Anflanschen an das original Getriebe oder direkt im Heck mit integriertem Diff. Diese Entscheidung ist auch von den verfügbaren E-Antrieben abhängig - nur E-Motor wird ein Verbrenner-Replacement sein - als Drive-Unit mit integriertem Diff wird es der Diff-Einbau. Aus dieser Entscheidung und dem Zielauto ergibt sich dann schon die Positionierung der Akkus.


    Akkupositionierung

    Die Akkus sind dann die nächste Entscheidungsstelle - welche Technologie und welches Packaging Konzept braucht es. Da der E46 fast immer eine nahezu perfekte 50:50 Gewichtsverteilung hat und diese für das ursprüngliche Fahrgefühl beibehalten werden sollte, wird man hier mit der Motorentscheidung schon die ersten Herausforderungen haben. Letztendlich wird es aber auch, wie beim E30 Projekt auf ein Splitting der Akkus-Packs hinauslaufen: Motorraum und ehemals Tankposition. Damit ist dann aber auch schon wieder der verfügbare Bauraum beim E46 Cabrio sehr begrenzt und führt zu engen Grenzen der Akkudimension - und damit der nächsten Entscheidungsgröße.


    Akkudimensionierung

    Bei den Akkus ist die nächste Enscheidung die Dimensionierung der benötigten und gewünschten Leistung. Die E-Motoren sind da recht skalierbar und vertragen einen größeren Range - die Spannung lässt sich durch entschprechende Inverter-Einheiten gut einstellen. Die verfügbare Kapazität muss zur gewünschten Reichweite passen.

    Daher die Frage nach der Wunschreichweite. Aktuell liegen sparsame E-Antriebe mit 150 bis 200 PS bei ca. 16kWh, die größeren mit 300+PS bei 20 bis 22kWh. Für einigermaßen Spaßfahrten-kompatible 200+km sollten man daher schon gute 40 bis 50 kWh Gesamtkapazität einplanen. Damit landet man dann schnell bei 300 bis 400kg an Akkugewicht mit entsprechenden Zellschutzhüllen. Da wird es sicherlich in den kommenden Jahren TÜV-seitig spannende Entwicklungen geben bzw. rein sicherheitstechnisch wäre das für mich auch einer der Hauptschwachpunkte der Akkutechnik in der Umrüstung.


    Kühlung

    Wie bei den allerersten Autos wird man eventuell bei den Akkus vorerst mit einer guten Luftkühlung auskommen, spätestens bei E-Motoren mit mehr als 100PS wird man aber nicht um eine vernünftige Flüssigkeitskühlung umherkommen. Reine Luftrotations-Lüftern werden schon bei normaler Fahrt auf maximaler Stufe laufen müssen und so den offenen Fahrspaß trüben. Also darf man sich im E46 Cabrio eine Flüssigkeitskühlung überlegen, um den E-Motor, die Akkupacks und auch den Inverter zu kühlen. Da ich Stand heute von einem Akku-Split ausgehe, wird die Gesamtkühlung geringfügig aufwendig, eine E-Wasserpumpe mit ensprechender Radiatoranbindung sowie Verohrung im Fahrzeug wird für die Nutzung im Sommer unerläßlich.


    Umbauaufwand Dif-Drive-Unit

    Wenn ich mal versuche aus den zuvorstehenden Punkten die wichtigsten Umbaupunkte zu bewerten, wird das Thema Drive-Unit direkt am Diff in Verbindung mit den Akkus das vermutlich beste Packaging ergeben. Allerdings beim E46 Cabrio auch die größte Herausforderung - die bisherige Diff- und HA-Lagerung gilt es zu ersetzen. Das Fahrzeug dahinter auseinanderzunehmen und die entsprechende Steifigkeit zu erreichen, die ein Cabrio benötigt, könnte auf einen schweren bzw. komplexen Hilfsrahmen hinauslaufen.

    Ein Akkupack in der Front entsprechend dem ca. Gewicht des M54 + Nebenaggregate von rund 250kg und ein Pack an der jetzigen Tankposition erscheint machbar - beim Tank aber komplexer, weil dort ja der Kardantunnel dazwischen liegt.

    Die Kühlung von vorne nach hinten zur Drive-Unit zu bekommen, ist dann auch wieder aufwendig - das System so druckdicht zu bekommen und einmal durch den Innenraum zu verlegen, ist schon aufwendig. Kühler im Heck wären denkbar, dann gibt es aber gar keinen Kofferraum mehr, soll das Verdeck noch einklappbar sein.


    Umbauaufwand Front E-Motor

    Der kompakte E-Motor kann direkt an das Getriebe geflanscht werden - das sollte problemlos gehen. Die Kühung dafür kann an der normalen Position weiter genutzt werden - die E-WaPu muss dann noch nahe am Kühler positioniert werden.

    Der restliche Bauraum im Frontbereich kann mit einem Batteriepack versehen werden - wird dann aber nur ein kleiner Pack werden - man muss da ja auch später vernünftig schrauen können. Heisst der größere Teil des Akkupacks muss nach hinten - in der Reserveradmulde ist es aber schon fast zu weit hinten und vom Bauraum alleine zu klein. An der Tankposition ist es wie zuvor beschrieben auch komplex. D.h. dem mechanisch vermeintlich leichteren Einbau dieser Variante steht weniger Akku-Kapazität entgegen.



    So das mal ein paar erste Gedanken zu den denkbaren Ansätzen. Als ehemaliger RC-e-Car Bastler ist das eine schöne Herausforderung. Mit den heutigen Akku-Größen und den zuvor beschriebenen Herausforderungen wird das aus meiner Einschätzung heraus in den nächsten 2 bis 3 Jahren aber keine realistische Umsetzung geben können. Lassen wir die Technick sich noch etwas weiter entwickeln und kompakter werden, Firmen mit know-how entstehen und die e-Motoren und Drive-Unis aus Schlachtern preiswerter werden - dann kann man(n) das ernsthafter verfolgen.


    Die Idee mit dem 318Ci finde ich ganz gut - so einen Versuchsträger braucht es auf alle Fälle, denn ohne Zerschneiden und Schweißen wird das wohl alles nix werden, sis man von einer reproduzierbaren Lösung über dem Projektstadium hinaus reden kann.


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  • Ich denke auch in Zeiträumen von 3 oder 4 Jahren, bis man leichtere und bessere Batterien etc hat.


    An alle die hier leichtfertig meine 318er opfern würden, nee mir gefällt der, und nachdem der Vorgänger sich mit 450000 km verabschiedet hatte, war ich froh letztes Jahr noch einen Top 318 mit 112000km zu kriegen. Also Finger weg von meinem 318:-)


    Ich würde zum Start eher ein Unfallfahrzeug/Motorschaden wählen.