Liebe E46 Spezialisten,
ich habe mich in letzter Zeit ein wenig mit den Lambda-Adaptionswerten beschäftigt, da ich hoffe, dass sie mir bei der Fehleranalyse an meinem M54B30 helfen können und weil ich das Thema auch generell spannend finde.
Da ich aber ja nicht vom Fach bin und nur über gefährliches Halbwissen verfüge, wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr mich beim Verstehen der Thematik und der Interpretation meiner Messungen mit eurem Expertwissen unterstützen könntet (vorab schon mal herzlichen Dank für eure Geduld und Unterstützung – es folgt leider viel Text ) :
Mir geht es vor allem um die Werte bei Kaltstart, wegen meiner Probleme mit den Verbrennungsaussetzern mit Zylinderabschaltung. Daher habe ich mir den Zeitraum ab Kaltstart angesehen, bis die Kühlmitteltemperaturnadel aus dem blauen Bereich heraus ist bzw. ca. zwischen Blau und Mitte steht:
Ich habe zuerst die Lambda-Adaptionswerte gelöscht und anschließend im Alltagssetting, also mit Umschaltung auf LPG bei eingestellter Umschalttemperatur, neue Werte eingefahren.
Erstmal folgende Verständnisfragen, da ich gerne die Grundlagen verstehen möchte – bzw beschreibe ich mal, wie ich es mir angelesen habe und wenn etwas falsch ist, bin ich für eine Korrektur sehr dankbar :
Die im Lambdaintegrator angezeigten Werte entsprechen dem sog. short trim und sind eine Echtzeitdarstellung (ok, nur eine Messung pro Sekunde, aber egal) der Anpassungen die gegenüber den Grundwerten in der DME durchgeführt werden, damit das Gemisch bei Lambda 1 gehalten werden kann.
Wenn längere Zeit eine Korrektur über die „zulässigen“ Grenzen des Lambdaintegrators (-10 bis +10?) hinaus nötig ist, werden die Werte Additiv / Multiplikativ entsprechend angepasst, sodass wieder innerhalb der zulässigen Grenzen des Lambdaintegrators geregelt werden kann. Dieser „Regelkreis“ wird solange durchlaufen, bis der Lambdaintegrator (also short trim) stabil innerhalb des „grünen Bereichs“ liegt (long trim Adaption abgeschlossen).
Die Werte für Additiv und Multiplikativ können somit als long trim angesehen werden.
Der Wert bei Additiv ist relevant für den Betrieb im Leerlauf / bei wenig Last.
Multiplikativ entsprechend für Betrieb unter Teillast (Volllast ist nicht Lambda-geregelt).
Meinem Verständnis nach müsste es so sein, dass der Wert für Additiv tatsächlich „optimal“ wäre, wenn er „0“ ist (ist ja ein additiver Wert), während der Wert für Multiplikativ „optimal“ wäre, wenn er „1“ ist, da er ja eben multiplikativ ist und nur wenn =1 keinen Einfluss auf die Gleichung ausübt. Gerade hier frage ich mich, ob ich es richtig verstanden habe?
Positive Werte bedeuten immer, das Gemisch wird angefettet im Vergleich zum „Basiswert“, negative Werte bedeutet es wird abgemagert.
Falschluft/Leckluftfehler würde man eher beim additiven Wert sehen, der dann stark positiv wird. Der multiplikative Wert gleicht eher Toleranzen der Fertigung und Alterungserscheinungen der Einspritzdüsen aus. So hab ich es zumindest gelesen, ich kann es aber nicht ganz nachvollziehen…
Hab ich das soweit richtig verstanden?