Kaufberatung E46 Automatik: 318 - 328

  • Liebe E46-Community,

    ich bin neu im 3er-Game, bitte seid gnädig bei Unwissenheit, ich versuche gerade, mir alles nötige Wissen anzulernen.

    Seit geraumer Zeit suche einen BMW E46 (320 aufwärts, pre-Facelift) als Limousine, mit Automatikgetriebe.


    Ich möchte etwa 5.000,- Euro zahlen und kann zuzüglich etwa 1.000,- bis 2.000 Euro drauflegen, um etwaige Reparaturen oder Präventivarbeiten an dem Auto machen zu lassen.

    Aktuell fahre ich um die 5.000 Kilometer im Jahr, also wirklich nicht viel, ich wohne in der Stadt und möchte an den See und ins Umland, sowie diverse Stadtfahrten machen. Ich weiß, dass ich zu diesem Budget kein Juwel finden werde, das im Wert steigt und das ich meinen Kindern vererbe. Mein Ziel ist aber, ein Auto zu finden, das noch viele Jahre hält, wobei mir natürlich bewusst ist, dass mit kleineren Arbeiten immer zu rechnen ist. Darf ich euch dazu einige Fragen stellen?

    • Stimmt es, dass die Automatik der "Vor-Facelift-E46er" sehr anfällig für Probleme ist und die Behebung dieser Probleme immens teuer?
    • Sind meine Preisvorstellungen für oben genannte Parameter realistisch?
    • Ist es schlau, 315-318 auszuschließen? Ich habe gelesen, davon sei abzuraten.
    • Worauf sollte ich im Besonderen achten? Die Laufleistung (sofern nicht grotestk) ist nicht so wichtig, korrekt? Wichtiger ist Rostfreiheit und wenige Halter? Was sonst noch? Die Checkliste habe ich gelesen, ich frage eher nach Prioritäten innerhalb dieser.

    Nun sind ein paar Modelle in der engeren Auswahl und ich möchte um eine grobe Einschätzung bitten:

    1. 323i, Rentnerfahrzeug aus erster Hand, dafür recht teuer?, EUR 8.300,-
    2. 320i, keine Angabe über Vorbesitzer, EUR 6.300 VB
    3. 320i, ebenfalls keine Angabe über Vorbesitzer, EUR 3.450,- VB
    4. 318i, erste Hand, extrem niedrige Laufleistung, allerdings eben Viertakter/318, EUR 7.500,-

    Meine Vorgehensweise war bisher, den Verkäufern vorzuschlagen, einen ADAC-Gebrauchtwagencheck durchzuführen, den ich bezahlen würde. Gibt es sonst noch Möglichkeiten, wie ich sicher gehen kann, nicht über den Tisch gezogen zu werden? Ich kenne nicht allzu viele Autoexperten und kann mir das ganze Wissen nicht vollständig selbst aneignen.


    Herzlichen Dank für jegliche Orientierung!

    Teresa

  • niemand

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo,


    das wird eventuell zu Irritationen führen, aber ich spreche aus persönlicher (Lebens)Erfahrung: Sofern Du daheim laden kannst und Du nicht zwingend ein absoluter e46-Fan bist, der sowas unbedingt haben will, schlage ich Dir bei den Eckdaten das Leasing eines E-Autos oder eines anderen neuen Verbrenners vor. Dazu am besten mal bei Leasingmarkt.de schauen. Es gibt neue Autos für um die 100 - 150,-/Monat bei der geringen Jahresfahrleistung. Ich habe beispielsweise noch einen E-Mazda für 150,-/Monat inkl. Servicepauschale im Fuhrpark bei 10.000 km Jahresstrecke ohne Anzahlung. Hintergrund: Kein Stress mit einer alten Karre, aktuellste Sicherheitstechnik und am Ende unterm Strich nicht teurer als einen Youngtimer am Leben und Laufen zu halten. Ich habe erst kürzlich meiner Tochter ein Auto fürs Studium fertig gemacht. Wenn ich realistisch alles zusammenzähle was da an Kohle für neue Reifen, Ersatz gebrochener Feder, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Zahnriemen, etc. rein ging (ohne Kaufpreis), hätte ich ihr auch für 1 Jahr einen Neuwagen leasen können und keine Arbeit daheim gehabt. Und der Wagen, den ich fertig gemacht habe war erste Hand aus Bj. 2010 und hatte nur 34tkm auf der Uhr. Irgendwas ist trotzdem immer zu machen.


    Thema e46: Der 320 hat kein Drehmoment und mit Automatik geht da noch weniger. Er ist nicht sparsamer als 323, 325, 328 oder 330, da man ihn immer treten und drehen muss, um vorwärts zu kommen. Der 323 ist prinzipiell ein 325 (also 2,5l Hubraum) und wird mit Automatik so 8,5-9,5L/100 km nehmen. Einen (alten) e46 zu kaufen macht aber (wenn überhaupt) nur Sinn, wenn man sich selbst jederzeit helfen kann, einen überdachten Platz und Lust zum schrauben hat oder Freunde die das für einen übernehmen und ihre Lebenszeit opfern wollen. Und man muss das Auto natürllich noch mega geil finden oder einen gewissen Bezug dazu haben. Ansonsten rate ich davon ab. Bei einem bald 20 Jahre alten Auto kann und wird immer etwas sein. Besonders wichtig ist es, bei der Besichtigung auf eine gesunde Karosseriesubstanz zu achten und alle neuralgischen Stellen zu inspizieren.
    Einen ADAC-GW-Check kann man sich eigentlich sparen. Dann eher die 150,- investieren, eine HU machen lassen und dabei selbst mit unter die Bühne oder in die Grube steigen.

  • Mein Ziel ist aber, ein Auto zu finden, das noch viele Jahre hält, wobei mir natürlich bewusst ist, dass mit kleineren Arbeiten immer zu rechnen ist.

    Und wie kommt frau dann auf die Idee sich einen mindesten 23 Jahre (wegen Vorfacelift) alten BMW anzuschaffen? Das Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge liegt aktuell bei etwa 9,5 Jahre - d.h. die BMWs in deinem Suchraster liegen weit über diesem Wert. Wenn du nicht die Voraussetzungen (Wissen, Fertigkeiten, Werkzeug, Halle/Bühne, etc.) haben solltest, ist das doch ein finanzielles Selbstmordkommando.


    Meine Vorgehensweise war bisher, den Verkäufern vorzuschlagen, einen ADAC-Gebrauchtwagencheck durchzuführen,

    Wie viele solcher Checks willst du denn finanzieren? Gleich beim ersten Fahrzeug einen guten Treffer zu haben ist illusorisch - zumindest deine Auswahl belegt das schon mal:

    1) 323i, Rentnerfahrzeug aus erster Hand, dafür recht teuer?, EUR 8.300,- => 13 Jahre Standkiste = Überraschungsei des Todes das ist so unkalkulierbar, das macht nur Marco Degenhardt #Halle77 mit einer Werkstatt-Crew im Hintergrund

    2) 320i, keine Angabe über Vorbesitzer, EUR 6.300 VB

    3) 320i, ebenfalls keine Angabe über Vorbesitzer, EUR 3.450,- VB => bekannte E46 Roststellen sind schon zu sehen, zudem runtergerockt und mit viel Teile-Austauschpotential versehen

    4) 318i, erste Hand, extrem niedrige Laufleistung, allerdings eben Viertakter/318, EUR 7.500,- => ist sogar nur ein 316i d.h. jeder Lupo-Fahrer lässt dich mit einem Lächeln stehen und der Verbrauch wird denoch bei 10 Litern/100km in der Stadt liegen, der Motorraum sieht eher nach 265Tkm bzw. 15 Jahre Wüste Gobi aus



    Beim ADAC musst du Glück haben einen Gutachter zu finden, der diese Autos auch wirklich gut genug kennt und nicht nur die üblichen Lackdicken-Messungen und Rumrütteln an den Querlenkern macht - ich spreche hier aus 20 Jahre Erfahrung bei der HU mit einem E46 - Anfangs war das noch ok aber seit einigen Jahren schauen die Prüfer nur auf die im Internet bekannten Probleme des E46 - den Bananenkühler kannte bisher keiner, die rostende Bremsleitung untern Tank ebensowenig. Um ein solches Auto zu checken, brauchst du einen Spezi der das Game schon ein paar mal in reale life durchgespielt hat - die ADAC Liste abarbeiten ist genauso sinnvoll, wie auf ein gepflegtes Scheckheft des Wagens zu achten = zero Relevanz!



    Sorry wenn mein Beitrag jetzt so ein wenig als mansplaning rüberkommt aber ich verstehe echt nicht, wieso es genau diese Fahrzeugauswahl sein soll: E46 vFL Limo mit Automatik bei 5000€ Budget für Ausflugs-/Stadtfahrten ohne technischen Background- optisch, technisch und vom aktuellen Marktangebot ausgehend einfach eine Harakiri Aktion.

  • Herzlichen Dank für diese gut gemeinten Ratschläge!


    Keine Irritation meinerseits, kein Mansplaining erkannt, ich habe ja gefragt und musste schmunzeln, weil ich die Irritation auf Forumsseite gut verstehen kann. Ich bin auf jeden Fall schon sehr viel schlauer durch eure Beiträge, besonders die Analyse der inserierten Fahrzeuge, ehrliches Danke dafür!


    Eine Frage bleibt für mich offen:


    Angenommen, ich hätte gerne ein Auto, rein aus Liebhaberei. Weil ich Autos aus den Neunzigern und frühen Zweitausendern schön finde und schön zu fahren finde, besonders den E36 und den E46, und Autos, die nach 2005 gebaut wurden, mir einfach nicht gefallen, weil sie nicht klassisch sind.


    Angenommen, es würde wirklich um ein Liebhaberstück gehen, für das ich vielleicht auch 10k oder 12k investieren könnte, wenn es das wäre, was nötig ist, um ein paar Jahre, sagen wir 5-8, gut zu fahren, ohne viel Ärger zu haben.


    Wie müsste ich dann vorgehen? Oder ist das völlig ausgeschlossen?


    Danke an alle, die geantwortet haben!

  • Wenn Du den E46 als Liebhaberstück mit wenig Jahresfahrleistung haben willst, solltest Du auf jeden Fall auf eine gute Karosseriesubstanz achten. Nahezu rostfreie Exemplare haben ihren Preis. Für Dein Budget von 5000 wirst Du da nichts finden. Auch solltest Du Dich nicht auf VFL beschränken. Dann ust due Auswahl größer. Die Auswahl sollte sich tatsächlich auf die größeren Motoren ab 323 (ab 2,5 l Hubraum) konzentrieren. Da ist dann auch ein gewisser Fahrspaß dabei. Mit Reparaturen musst Du immer rechnen, selbst wenn Du 10k oder mehr für das Auto bezahlst. Die Anzahl der Vorbesitzer und eine höhere Laufleistung, z.B. oberhalb 150 tkm sollte Dich nicht schrecken. Wichtig ist, anschauen (am Besten mit jemndem, der sich mit den Autos auskennt), sich selber ein Bild machen, und dann entscheiden. Selbst bei gepflegten Autos bist Du vor Überraschungen nicht sicher. Die schon von den anderen genannten Dinge gehen ganz schön ins Geld, wenn Du nichts selber machen kannst. Ich hatte meinen jetzt in der (freien) Werkstatt wegen so Kleinigkeiten wie Querlenker, Koppelstangen, Achslager, Bremsleitungen, PDC-Sensor, ABS-Steuergerät usw. Das waren 3200 Euro.

    Ein biliges Vergnügen auch im Unterhalt ist so ein Youngtimer nicht.

    LG

    Thomas

  • Wenn man nichts oder sehr wenig selbst machen kann ist das schon riskant mit einem so alten Auto. Der E46 hat viele Dinge, die auch bei geringer Laufleistung gerne mal kaputt gehen. Fensterheber, PDC Sensoren, Düsen der Scheinwerferreinigung, Gebläseendstufe usw. Alles keine großen Sachen, aber wenn man dafür immer in die Werke muss, kommt da was zusammen.


    Einen wirklich wirklich rostfreien zu finden, zu einem fairen Preis, ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

    Der E46 hat einige Stellen, wo er gerne im verborgenen rostet und man das bei einer Besichtigung gar nicht so ohne weiteres sehen kann. Viele Anbieter denken ihr Auto wäre rostfrei. ist es aber gar nicht, weil sie gar nicht wissen wo man hinschauen muss.

    Wagenheber-Aufnahme und Endspitzen unter den Schwellerverkleidungen, Unter den Teppichen im Innenraum, unter der Stoßstange hinten und hinter den Radhausschalen um ein paar so Beispiele zu nennen. Da müsste man das Auto bei der Besichtigung halb zerlegen um das alles zu prüfen.


    Ich habe so ein Beispiel zu Hause: Erste Rentnerhand, 126TKM gefahren , Scheckheftgepflegt - Trotzdem Schweller durchgerostet und und und. Gleich mal 5.000€+ im ersten Jahr versenkt.


    Die E46 und auch E39 täuschen mit ihrem zeitlosen Design und ihrer gewissen technischen Moderne, die sie immernoch haben, etwas über ihr tatsächliches Alter hinweg, dass muss einem klar sein.

  • Angenommen, es würde wirklich um ein Liebhaberstück gehen, für das ich vielleicht auch 10k oder 12k investieren könnte, wenn es das wäre, was nötig ist, um ein paar Jahre, sagen wir 5-8, gut zu fahren, ohne viel Ärger zu haben.


    Wie müsste ich dann vorgehen? Oder ist das völlig ausgeschlossen?

    Ein E46 wäre da nicht meine erste Anlaufstelle für sowas. Für das was er ist finde ich ihn immer noch als daily sinnvoller. Verstehe aber auch wenn man das anders sieht. Ich hab halt die Erfahrung gemacht dass die zuverlässiger sind, umso mehr man die fährt. Die besten Exemplare die ich kenne haben um die 300-400tkm.


    10-12k investieren für 5-8 Jahre ist denke ich machbar wenn die Basis stimmt, die Ansprüche gering sind, und man alles selber macht. Ich hab meinen 330i seit über 7 Jahren. Ich hab aufgehöhrt zu zählen aber geschätzt müssen da mindestens 30k oder mehr drinnen stecken. Und das komplett ohne Rost, da es sowas bei uns nicht gab.


    Wenn man wenig an einem alten Auto machen will ist Toyota meistens die erste Anlaufstelle. Hier gibt es auch gute klassische Designs wie den Celica. Ansonsten bleibt noch die frage wie viel du selber schraubst?

  • Moin,


    gib uns doch nochmal ein paar genauere Eckdaten:

    - hast Du Garage oder Caport?

    - kannst Du selbst schrauben?

    - wenn Du nicht schrauben kannst: musst du in die Werkstatt oder hast Du Freunde/Familie die das übernimmt?

    Hintergrund: Dass ein e46 unter freiem Himmel noch 8-10 Jahre gut durchhält möchte ich bezweifeln. Allein einige Dichtungen (die schon heute sehr teuer sind oder nicht mehr zu bekommen sind) werden das nicht schaffen. Dazu muss man sich nur andere ältere BMW ansehen. Dazu kommen Sensoren und Gummibälge im Motorraum, Kühler, Bremsleitungen, Stossdämpferpuffer etc. die allein durch das Alter mürbe werden. Das kann man alles neu kaufen und auch selbst tauschen, aber man muss das auch wollen und können. Wer wegen jedem Furz in die Werkstatt muss oder immer 60-80,- auf den Tisch legen soll, weil er mal wieder ausgelesen werden muss und keine eigene Diagnose vorhanden ist, verliert auch schnell die Lust an so einem Auto oder lässt dann einige Dinge unerledigt was sich in der Folge immer weiter aufsummiert.

  • Wenn ich das hier so lese, frage ich mich, warum ihr eigentlich alle noch E46 fahrt – für mich ein Klassiker mit viel Potenzial. Ich kann die Begeisterung der TE für solche Autos durchaus nachvollziehen. Mit den 3ern nach dem E90 kann ich jedenfalls relativ wenig anfangen.


    Natürlich macht es m.E. Sinn, sich einen „sauberen“ E46 als potenziellen Oldtimer in die Garage zu stellen. Und mit ein bisschen Glück und Hartnäckigkeit findet sich das passende Exemplar, wenn möglich, einen handgerührten Sechsender. Okay, mit einem Budget von rund 5k € sicher nicht zu realisieren. Dann lieber noch ein wenig sparen...


    Ich möchte jedenfalls meinen fast 30 Jahre alten potenten E36 (kein Daily) nicht missen. Der kleine, absolut rostfreie Blaumann (Japan–Reimport) schwimmt mit Vmax >260 km/h auch heute locker im Verkehr mit 😉