Suche E46 & meine Checkliste

  • Cabrio hat den Vorteil, dass das häufig Zweitwagen für den Sommer waren und daher weniger Streusalz gesehen haben. Der Wagen sieht nicht schlecht aus, insbesondere ist die Sitzwange am Fahrersitz in weit besserem Zustand als es sonst bei Sportsitzen der Fall ist. Kofferraumdeckel sitzt allerdings nicht 100% und die Abdeckklappe rechts fürs Verdeckgestänge auch nicht. Originalfelgen und - radio fehlen leider, aber das ist kein Beinbruch. Ich würde mir den Wagen in jedem Fall anschauen, Preis ist ok und das Auto scheint vor allem auch kein Tuningopfer geworden zu sein.

  • Wie Streng sollte ich mit Rost insgesamt sein?

    Bis auf die N-Motoren (N42, N46) überleben nach aktueller Forumserfahrung die anderen Diesel- und Benzintriebwerke im E46 die Karosserien prinzipiell. Laufleistungen von 200tkm sind fast schon die Regel, einige Exemplare erreichen fast problemlos 300tkm oder auch schon mehr. Daher ganz klarer Tipp: So wenig wie irgendmöglich Rost an den Kisten akzeptieren. Blässchen an den Radläufen kommen zu 98% immer von innen (Karrosseriedichtmasse die brüchig wird und das Wasser zum Rosten ranlässt und -falls du sie noch die kennst- die (Rost-)Nobelpreis würdige Metallklammer-Befestigung der Heckstoßstange - eben am Radlauf hinten auf der Innenseite, die dann zu den schnell komplett zerfressenen Radlaufhinterkanten führt.


    Aber auch am Unterboden gibt es Stellen die bei augenscheinlich rostarmer Außenkarosserie nervtötend sind - Stichwort KTL-Bad Abläufe der Rohkarosserie die mit selbstklebenden Klebestopfen verschlossen werden - der Kleber hat aber nicht gewusst, dass er 20 Jahre oder länger halten soll und verabschiedet sich dann schon mal vorzeitig samt Stopfen, um dann Wasser und dessen Qxidationskumpel Eisen zum unerwünschten Nachwuchs namens Rost zu verhelfen.


    Ansonsten erstmal schön, dass du so reflektiert die Beiträge annimmst - das Forum freut sich um jeden erhaltenen E46 und jeden "Neuling" der das ernsthaft möchte. Hier noch ein kurzer Thread zur Grundthematik - alter E46, neue Träume und die (z.T.) harte Realität im Youngtimer-Lifegame: Kaufberatung E46 Automatik: 318 - 328 Und Fahrzeug Nr. 1 aus dem Thread ist noch zu haben...


    Zu Fahrzeug 4 - FL-Limo: Die Roststelle vorne würde ich als Mini-Unfalldelle sehen - das ist -so wie es sich auf dem Bild darstellt- nur von außen und prinzipiell schnell korrigierbar.


    Hier wäre mal ein Cabrio zur Abwechslung.

    Der hat auch Rost - hintere Bremsscheibe komplett - Bild 5 einfach ranzoomen :D


    Der Wagen ist sicherlich nach dem Waschen nur ein paar Stunden stehengeblieben, Km-Leistung ordentlich und für ein Cabrio damit auch schon eher mal außerhalb der 4 Sommermonate unterwegs gewesen - daher Rückschwenk zum Anfang dieses Beitrags: Rost am Unterboden - du wirst nicht drum herum kommen mal unter die Kisten zu kriechen oder sie hochzunehmen, um dir eine vernünftige Übersicht der potentiellen Problemstellen zu verschaffen - nur Fotos alleine zu vertrauen, ist eher schwierig.


    Beim Cabrio wie schon von Vorpostern erwähnt, muss das Verdeck absolut problemfrei mehrfach nacheinander korrekt arbeiten - sonst wird das auch schnell eine kostenintensive Problemstelle.

  • Hallo,
    wenn Du schrauben möchtest und dieses Schrauben im Nachgang auch einen gewissen und längerfristigen Spaß am Fahrzeug vermitteln soll, würde ich nicht bei einem 320i einsteigen. 2,5 Liter Hubraum sollten es mindestens sein. Der 320i kann nichts gut. Er frisst mehr wie die hubraumgrößeren Derivate, weil er einfach zu wenig Drehmoment hat. Man muss ihn immer treten, um vorwärts zu kommen. Dann säuft er und es fährt sich sehr unentspannt. Auf der Autobahn bei 200 geht er fast in den Begrenzer. Das ist einfach nervig auf Dauer. Nach 300 km Autobahn weiß man - dieser 6 Zylinder ist ein schlechter Kompromiss. Wenn es dann noch eine größere Original-Felge samt Mischbereifung wegen besserer Optik sein soll, kommt er noch langsamer aus der Hüfte.


    Wegen Rost: Nach meiner langjährigen, inzwischen über 30 jährigen Gebrauchtwagenerfahrung kommt es stark auf die Region an wo das Auto lief, wann es genutzt wurde (ganzjährig oder Saison) und auch die Zahl der Vorbesitzer ist dann entscheidend. Denn je mehr Vorbesitzer, umso höher die Wahrscheinlichkeit einer Änderung des regionalen Nutzungsgebiets, es sei denn der Wagen blieb immer im gleichen Landkreis. Garagenwagen ist schön aber nicht immer gut. Ich habe schon viele feuchte Garagen gesehen wo das Auto nicht trocken werden kann/konnte. Carport-Autos oder Tiefgarage sind besser, denn dort ist Luftzirkulation fast immer garantiert.

    Es gibt noch ziemliche rostfreie e46 - auch in D. Übers Forum habe ich vor 2 Jahren einen ausgegraben. Der stand 4 Jahre in einer Tiefgarage, salzfreie Region. Da der Besitzer nicht mehr fahren konnte hat ihn der Nachbar im Auftrag verkauft, weil er gerne den Stellplatz haben wollte.
    Meine Empfehlung: Ggf. etwas mehr ausgeben, wenn die Karosseriesubstanz passt. Das ist im Nachgang immer günstiger als schweißen und lackieren zu müssen. Wenn keine Bühne da ist: Leg dich drunter und schau wie die Stopfen im Bodenblech aussehen (oder ob sie überhaupt noch drin sind). Wenn die weg sind oder offen kann man zu 90% mit unangenehmen Überraschungen unterm Teppich rechnen. Sofern möglich: auf der Bühne hoch nehmen und genau von unten inspizieren. 130,- in ein Lackmessgerät investieren und das Auto bei Besichtigung komplett durchmessen. Das ist ein sehr gutes Invest für alle weiteren Autokäufe im Leben und stets ein Hilfsmittel, um die Erinnerungen des Verkäufers zu wecken.

  • Ich schließe mich fast allem an, was thomas73 sagt. Dass der M54B22 eine schlechte Wahl per se ist, sehe ich aber anders. Wir haben den als Limo in der Familie und ich fahre das Auto immer gerne. Die 170 Pferdchen sind recht munter (auch im Vergleich zu meinem B30) und treten muss man den - meiner Meinung nach - eben nicht. VMax liegt bei 235 und die erreicht er auch ohne dass man sich untermotorisiert vorkommt. Der Verbrauch ist tatsächlich kaum besser als beim B30 - aber das liegt halt auch daran, dass sich der B30 mit mehr Drehmoment etwas souveräner fahren lässt.


    Dennoch dürfte der B25 das rundere Gesamtpaket sein, wenn man einen guten Kandidaten findet. Grundsätzlich ausschließen würde ich den B22 aber nicht. Falls von Thomas explizit der B20, also VFL, gemeint war - zu dem kann ich nichts sagen, den bin ich noch nicht gefahren.

  • Ich hab mit meinem 2,2l als Handschalter im Coupe immer viel Freude gehabt und würde auch jederzeit wieder einen nehmen. Der war noch etwas drehfreudiger als der 325i, was ich manchmal sogar ein klein wenig vermisse. Einschränken würde ich eventuell, wenn man oft vollbesetzt bzw. mit hoher Zuladung fährt oder ggf. auch beim grundsätzlich deutlich schwereren Cabrio - müsste man dann testen, ob es für den persönlichen Geschmack mit dem 2,2l harmoniert. Aber im Grundsatz ist das genauso ein BMW R6, wie die größeren auch.


    Der größte Vorteil des 2,2l ist seine große Verfügbarkeit! Es wurden halt wesentlich mehr Fahrzeuge mit dem Motor verkauft, als mit den größeren Triebwerken. Damit ist auch heute das Angebot am Markt noch wesentlich breiter - und damit auch die Chance ein gutes Exemplar (Edit/Ergänzung: überhaupt und dann auch noch) zu einem fairen Kurs zu erwischen...

    Beste Grüße und allzeit gute Fahrt gewünscht!

  • Ok. Ich hätte es wohl präzisieren müssen. Den 2,2 kenne ich nicht. Ich ging vom echten 2,0er aus und die Analyse bezog sich auf den M52B20.

  • müsste man dann testen, ob es für den persönlichen Geschmack mit dem 2,2l harmoniert.

    Ich nehme das mal als Vorlage diese leicht wilden Quervergleiche ein wenig präzisieren zu wollen - ausgehend von meinen Feedback mit meinen beiden Fahrzeugen (M54B22 im Cabrio und M54B25 im Coupe) sowie eine 325iger Limo im Familienfuhrpark, der ich öfter fahrerische Zuwendung zuteil werden lassen darf:


    Das 325iger Coupe ist souveräner im Antritt, besser im Hochgeschwindigkeitsbereich und fast unabhängig von der Beladung entspannt fahrbahr - das 320iger Cabrio erstaunlich quirlig im unteren Bereich, niemals wirklich zu lahm (außer Kollege Silbereisen fährt mit seinen offenen B30 vorne weg :pinch: ) aber es fehlt ihm an Topspeed (was beim Offenfahren jedoch so sinnlos ist wie eine selektive Zylinderabschaltung heutzutage um Sprit sparen zu wollen).


    325iger Limo und 325iger Coupe fahren sich fast unterschiedlicher als die beiden Zweitürer - da kann ich es mir nur mit der erhöhten und leicht nach vorne positionierten Sitzposition der Limo sowie der fehlenden SFA erklären, welche die Fahreindrücke für mich stark differenziert. Und leider Flextechnisch -und dann wieder eigentlich nicht leider für die Limo im Fahraspekt- in einer nahezu nackten Basisausstattung (CD-Radio, MAL, Klimaautomatik) im Vergleich zum leicht üppigeren Coupe (Schiebedach, Xenon, Leder, E-Sitze, EFH hinten, Klimaautomatik, SFA) - ich überschlage hier mindestens 60 eher 75kg Mehrgewicht für das Coupe in der Summe an Mehrausstattung.


    Wie lassen sich jetzt quirlig, soverän und entspannt erklären - habe ich mich auch direkt nach den ersten Querfahrten (Limo/Coupe und Coupe/Cabrio) gefragt - Gewicht und Diff-Übersetzung!


    Kurz noch zum Drehverhalten der Triebwerke - der B22 hat 72mm Hub, der B25 75mm Hub - das ist nahezu vernachlässigbar, der B30 mit 89,6mm fällt da schon merklich aus der Reihe als wirklich schon fast Langhuber - das ist gut erfahrbar. Die 3mm beim B22 und B25 würden vielleicht noch Sebastian Vettel & Co merken - ich nicht.


    Das Schaltgetriebe ist in allen 6 Modellvarianten nahezu identisch - 5-Gang (I: 4,23 bzw. 4,21 (325CiC - wobei die FL-Modelle das nicht haben, könnte es auch ein Datenfehler sein); II: 2,52 bzw. 2,49 (325CiC); III: 1,66; VI: 1,22 bzw. (1,24 325CIC); V:1,00)


    Und weiter im Vergleichsdschungel - Alle folgenden Daten entstammen dem September 2001er Datenblatt zu den Schaltern - ich erwähne es extra, da es in einigen Datenblättern Zahlenrutscher und Fehler gerade in der Achsübersetzungstabelle gibt:


    Cabrio - CiC
    Coupe - Ci
    Limo - i
    Gewicht 320iger
    1.595 kg
    1.465 kg
    1.465 kg
    Gewicht 325iger
    1.615 kg
    1.485 kg
    1.485 kg
    Hinterachsübersetzung Schalter 320iger
    3.383.383.38
    Hinterachsübersetzung Schalter 325iger3.233.153.15


    Wird jetzt ein 320iger mit einem 325iger verglichen , sind die Gewichtsunterschiede deutliche Faktoren: 320CiC zu 325Ci/i mit 110kg. Selbst mein recht karg ausgestattetes (auch hier wieder Gott sei Dank) Cabrio ist aber dichter am vermutlich mit 1.550kg zu berechnenden Coupe - deswegen mein Eindruck, dass der CiC nicht wirklich langsamer ist. Die Limo mit ihren ca. 1.490kg (CD-Radio + MAL) hat diese 60kg nach unten Vorsprung - das ist schon spürbar, wird aber durch die andere (unsportlichere?!?) Sitzposition für mich irgendwie nahezu relativiert.


    Einfacher wird es beim Differential in den Schaltermodellen - die Unterschiede vom 320CiC zu den 325Ci/i sind sehr deutlich zu merken - das Cabrio muss ich im Stadt- und gemäßigten Landstraßenverkehr meist einen Gang höher fahren um ähnlich leise zu sein, wie Coupe oder Limo. Fahre ich diesen Gang nicht höher, vermittelt mir der Wagen eine höhere Spritzigkeit, einfach weil bei den dann höheren Drehzahlen die Drehmoment und Leistungskurve sich ziemlich in Richtung B25 verschiebt und das Ausdrehen zum Begrenzer äh optimalen Schaltpunkt schneller vonstatten geht.


    320iger Diff - 3.38:

    E46_3-38-Diff-Speed.jpg


    325iger Diff - 3.15 (außer Cabrio)

    E46_3-15-Diff-Speed.jpg



    Das mal wieder ein wenig ausführlicher, weil es ja nicht so einfach sein kann, was einfach klingt "Mein 325iger ist immer besser als dein 320iger." - BMW hat sich insbesondere bei den HA-Übersetzungen schon einiges gedacht, wie man in einer absoluten Großserie (über 3,2 Mio E46 wurden gebaut) innerhalb der Karosserieformen nicht nur beim Preis sondern auch bei den Fahreindrücken differenziert und dennoch immer wieder das BMW-typische (pre-E90 Modell) leichtfüssige und spontan Triebwerksdrehende Fahrverhalten umsetzen kann - siehe 325iger Cabrio mit quasi einem Zwischendiff von 3.23 im Vergleich zum Standard-320 zu Standard 325iger Diff.




    Pre-Fazit mit Blick auf Fakten und Erfahrungswerte für den Thread: Eine nackte B22 Limo oder ein nacktes B22 Coupe als Schalter sollten ungefähr auf dem Level eines sehr gut ausgestatteten 325iger Coupes oder einer Limo sein und ein 325iger Cabrios leichtfüssig stehen lassen. Auch der leichte Vorsprung auf einen Automaten-Wagen gleicher oder selbst höherer Hubraumklasse erklärt sich über dessen Mehrgewicht, die angepasste Getriebe und Diff-Übersetzung und nicht zuletzt (wie wir im nun schon drölfhundert Seiten langen "Please help - neue Software für meinen Automaten - Thread" nachlesen konnten) einer offenbar suboptimalen OEM-WÜK-Steuerung - anderes Kampfthema...


    Fazit: Deswegen vergleicht bitte nicht virtuell wild durcheinander Schalter und Automaten, Cabrios, Coupes oder Limos - am besten - und da schließt sich der Kreis zum anfänglichen Zitat: Testet die Fahrzeuge fair gegeneinander aus und habt dabei auch mal einen Blick auf die Ausstattungsliste ;)