Es ist definitiv ein anderes Fahren - alleine schon wie zielgenau sich ein neues, modernes Fahrzeug lenken lässt.
Das würde ich bitten als sehr, sehr subjektiv zu kennzeichen - ich sehe es komplett andersherum 🙃
Ich hatte in den letzten Jahren ja allerhand moderne Autos für meine Dienstfahrten und was mich dort neben dem ganzen Multimedia-Überfrachtungsgedöns am meisten gestört hat, sind die synthetischen Lenkungen. Ja sie sind beim Fahren gefühlt genau, ja sie passen sich den Geschwindigkeiten an und differenzieren zwischen Stadtgebummel oder Autobahntiefflug aber dennoch gibt es Abstimmungen da drehst du und dann kommt ein Richtungswechsel - als Fahrer merke ich aber nicht die Verbindung zur Straße, merke nicht wie der Winkel sich ändert, weil es dynamisch und damit nicht so ganz vorhersehbar ist. Sehr erinnerswerte (und für mich negative) Beispiel Audi A6 C8 Allroad, Audi TT quattro Modell FV, BMW 1er F40 (Bericht dazu hier), BMW 5er G60, Nissan Juke 2024er Modell - jedes Auto für sich modern, mit Vorzügen einem E46 gegenüber aber bei der Lenkung einfach wischiwaschi und nicht reproduzierbar zielgenau.
Das Lenken ist teilweise so stark entkoppelt, das ich mir dann definitiv meine E36, E46 Lenkung wünschen wo ich genau weiss, dass die Bewegung von X cm am Lenkrad dann genau den Lenkwinkel Y bei den Rädern erzeugt. Mein Test für diese Aussage ist bei Tempo 130 auf der Autobahn mal das Ansprechverhalten aus der Mittellage heraus zu testen (wann spricht die Lenkung an, welcher Lenkwinkel wird erzeugt) und bei zügiger Landstraßenfahrt eine richtige Kurve mit gerade noch so zulässiger Höchtgeschwindigkeit zu fahren, dabei den erforderlichen Lenkwinkel passend zum Kurvenwinkel herauszufinden und die Rückstellkraft bei der Kurvenausfahrt zu ermitteln. Am besten bei einer Kurve die dann immer weiter zumacht - findet sich oft auf Autobahnabfahrten bzw. Autobahnkreuzen - dank geringer Geschwindigkeiten ist dabei die fehlende berechbare Präzision weniger dramatisch - nervt mich aber einfach.
Der andere Teil der Fahrpräzision ist das Fahrwerk - das bei einem E46 nach 20 Jahren natürlich erneuert gehört. Und zumindest für das Coupe mit der SFA kann ich für mich behaupten, das es mit OEM Teilen dann wieder dem Fahren wie im Neuwagenzustand entspricht - und das war 2000 bereits überragend und konnte auch von den nachfolgenden 3er Generationen nicht so richtig wiederholt werden, weil die a) immer schwerer wurden, b) immer mehr Elektronikkram auch im Fahrwerksbereich dazu kam, c) die Lenkungen auf Elektro umgestellt wurden und letzendlich d) BMW sich etwas von seiner DNA entfernt hat Fahrer-Fahrzeuge zu verkaufen sondern wie fast alle Fahrzeughersteller everybody's darling anbieten will, damit der emotionslose Chinese seinen Elektro-Klimbim spazierenfahren, der mit Kurven überforderte Ami seinen "manual shifter" präsentieren, der Bospurus-Jünger mit seiner Fake-Akrapovicanlage flexen kann und so weiter...
tltr: Die Vergleich des Fahr- und Lenkverhaltens moderner Fahrzeuge zu einem E46 vorzunehmen, ist sehr subjektiv. Der technische Fortschritt speziell bei Lenkungen und elektrischen Fahrhilfen hat den neuen Fahrzeugen hinsichtlich der Fühlbarkeit des Fahrens auf der Straße nicht unbedingt gut getan. Ein E46 mit erneuerten Fahrwerk muss sich in seiner Fahrdynamik vor keinem Neuwagen verstecken. BMW hat seine Aus-Freude-am-Fahren-Seele an den Teufel Namens "Rendite" verkauft.