Es ist richtig, daß die WÜK erst ab etwa 120 dauerhaft zu ist, und darunter der Wandler immer wieder mal mitmischt. Bei konstanter Fahrt mit Tempo 100 habe ich aber weniger als 2500 U/min, erst wenn ich beschleunigen will und aufs Gas trete, geht die Drehzahl etwas hoch und die Beschleubnigung folgt anschließend.
Aber, wenn ich im Ortsverkehr so ruhig dahin rolle und dann leicht beschleunige, so gibt es kein zurückschalten oder hochjagen der Drehzahl, sondern die Drehzahl bleibt unten, das Auto beschleunigt, und der Motor brummt etwas (1200-1400 U/min). Wenn ich weiter sanft auf dem Gas bleibe, kann ich zuschauen, wie die Drehzahl langsam mit steigender Geschwindigkeit steigt, das Brummen verschwindet ab etwa 1400-1500 U/min. Das Ganze hab ich mehrmals bis etwa Tempo 80 gemacht, wobei die Drehzahl bis auf ca 1700-1800 U/min angestiegen ist, ganz so wie bei einem Schaltgetriebe im 4. oder 5. Gang. Die Verbrauchsanzeige geht dann auf Werte zwischen 14 und 18 Liter. Da zwischen den Ortschaften im Münchner Umland meist Tempolimits von 60 bis 80 bestehen, besteht kein Anlaß kräftiger aufs Gas zu treten und das Getriebe zum zurückschalten oder den Wandler zur Arbeit zu bewegen.
Wenn ich mit mehr Gas aus einer Ortschaft herausbeschleunige, so springt die Drehzahl auf ca 2500 U/min, das Auto beschleunigt, und die Drehzahl steigt nur langsam bis etwa 2900 (Gummibandeffekt) bei etwa Tempo 90 bis 100. Dann schaltet es in den nächsten Gang. Wenn ich z.B. bei Tempo 80 (Drehzahl ca 2700-2800 U/min) kurz das Gas lupfe, fällt die Drehzahl unter 2000 (WÜK schließt anschließend). Wenn ich nach dem lupfen weiter (sanfter) Gas gebe, bleibt die Drehzahl unten, das Getriebe schaltet nicht herunter, sondern bleibt im Gang (WÜK bleibt geschlossen) und die Drehzahl steigt mit der Geschwindigkeit langsam an, ebenfalls wieder wie bei einem Schaltgetriebe. Man kann wenn man darauf achtet sehr deutlich spüren, wann die WÜK geschlosssen und wann sie geöffnet ist. Wenn man bei solch einem sanften Beschleunigen kurz lupft, kann man bemerken wie die WÜK öffnet (Drehzahl geht kurz nach oben). Man kann auch sehen, wenn man bei Tempo 80 mit geschlossener WÜK vom Gas geht, daß die Verbrauchsanzeige auf 0 geht und spürt eine deutliche Verzögerung (Schubabschaltung; funktioniert nur bei geschlossener WÜK). Das Ganze ist ein vergnügliches Spiel mit dem Gasfuß: wann bleibt die WÜK zu, wann geht sie auf, wieviel Gas muß ich geben, daß ich noch im Rahmen beschleunige und die WÜK trotzdem zu bleibt, wo ist der Grenzbereich des AGS, ab dem die WÜK auf geht und der Wandler arbeitet, und wann bleibt sie noch zu usw. Die AGS steuert ja anhand verschiedener Parameter (Gaspedalstellung, Drehzahl, Last, trete ich fest und stark oder leicht und sanft auf das Gaspedal usw.) das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten im Getriebe (Wandler, WÜK..)
Ich bin mir sicher, daß die Software original und nicht geändert wurde. Der Schlupf ist ja nicht völlig weg, sondern halt in manchen Situationen deutlich spürbar. Bei stärkerem Gasgeben ohne Kickdown geht die WÜK immer auf und der Schlupf ist da. Das Anfahrverhalten ist auch wieder Fahrerabhängig. Anfahrschwäche kenne ich nicht. Bei wenig Gas wunderbar sanft und mit wenig Drehzahl (Großmutterfreundlich), bei viel Gas springt das Auto regelrecht vom Fleck. An der Ampel ist man beeindruckend schnell weg, wo andere noch mit Kupplung, trampelnder Hinterachse, Drehzahl und Schlupf kämpfen.