3. Zylinder schaltet ab, Fehler p1347

  • Das mit der Rauchwolke war eine einmalige Sache. Den Grund dafür könnte ich, aber will ich nicht mehr hier erklären. Dem Rest Deiner Erklärung kann ich insoweit zustimmen,, als dass dieses Motorsystem recht komplex ist und viele Abhängigkeiten bestehen. Der Rest ist auch bei Dir Fehlersuche nach dem Motto "probieren wir mal das, probieren wir mal jenes". Und ja, ich kenne auch die Möglichkeiten, die so noch anliegen könnten - inklusive der von Dir angebotenen Beisan Dichtringe für die Vanos. Ich bin durchaus in der Lage und mit entsprechendem Werkzeug ausgestattet, dies selbst zu machen.
    Und jetzt noch einmal meine Frage: Welche (Soll)-Spannung kommt vom Steuergerät an das Vanos Magnetventil? Eines der beiden zieht bei 12V nicht an. Ich möchte nicht durch Ausprobieren an einer 12V Batterie die Spule des anderen Ventils zerstören. Vielleicht kannst Du mir diese Frage beantworten.


    Grüße


    Max

  • Es ist eben nicht mit mal hier und mal da Probierer getan, damit fängt es doch schon an.
    Ich kann Dich auch beruhigen das es für den Motor keine Beisanringe gibt und es daran auch nicht gelegen hätte.


    Wenn Du den Fehler in diesem Bereich suchen möchtest dann solltest Du so vorgehen.
    Nimm einen Laptop mit Diagnosesoftware.
    Dann lass den Motor laufen und schau die die Werte für die Nockenwellenverstellung an.
    Zum einem muß Du darauf achten wie sich Soll- und Ist-Werte verhalten.
    Dann gibst Du mal Gas und schaust ob eine Verstellung vorgenommen wird, also ob sich die Nockenwellen verstellen im Winkel.
    Dann hast Du erstmal einen Anhaltspunkt.


    Die Ventile....
    In den Ventilen ist eine Spule , aufgewickelter Draht.
    Als erstes würde ich den Widerstand messen und vergleichen.
    Daraus lässt sich feststellen , ist der Draht gerissen oder ist er es nicht.


    Normal werden solche Bauteile bis 12 Volt angesteuert mit den Endstufen der DME.
    Wenn man das genau wissen will hängt man ein Multimeter an die Stecker der Ventile.
    Dann nimmt man die Diagnosesoftware und steuert die Ventile an, dabei schaut man sich die Spannungsbereiche an.
    Für Experimente an solchen Bauteilen benutzt man im Idealfall ein regelbares Schaltnetzteil das man in der Spannung langsam erhöt und sich anschaut wie das Ventil in diesem Fall langsam rausfährt.
    Vom einem Anschlag langsam zum anderem.
    BMW hat übrigens Spezialwerkzeuge womit man diverse Magnetventile Steuern kann.


    Soviel zum "mal hier und da Probieren".
    .

    Anpassung von Steuerteilen wie DME, EGS, EWS, KOMBI usw.....,
    Leistungssteigerung und Abstimmung ,
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    Leistungsmessung mit DynoJet bis 2000PS

    Einmal editiert, zuletzt von GrafSpee ()

  • So, GrafSpee,


    jetzt hast Du mir geholfen! Das ist doch eigentlich ganz einfach gewesen.
    Ich bin IT-Fachmann und kann Dir sagen, dass es Fehler in Netzwerken und Rechnern gibt, die niemand nachvollziehen kann, manchmal kommen, manchmal gehen. So ein Rechner kostet irgendwo zwischen 300 und 1500 € (Business Bereich). Bevor Du da stundenlang rummachst, schmeißt Du ihn weg, oder setzt ihn neu auf. Beim Auto sind die Beträge einfach anders. Wäre es einer unserer Geschäftswagen (habe eine Firma), stände die Kiste längst wieder beim Händler. Nun ist es aber das Auto meines Sohnes (Techn. Gymnasium mit Wahlfach KFZ-Technik) und er soll mit dabei lernen - die Technik und die Betriebskosten.
    Also machen wir das zusammen, diesmal so, wie Du es vorgeschlagen hast.
    Das eine Magnetventil macht übrigens wirklich keinen Muks mehr. Ich teste ein weiteres (gebrauchtes) und baue es ein, wenn es schaltet. Die Dinger machen ja nicht ein/aus, sondern regeln ja.
    Zu mir: Ja, mit modernen Motoren bin ich nicht so fit, habe es aber durchaus geschafft, bei meinem alten Alfa GTV Junior vom Schrottplatz alles neu aufzubauen - inklusive Motorüberh olung(Kolben, Pleuel, Lagen, Kopf, Ventile,...
    Meinen alten Landrover SIIA aber ich zum Wohnmobil umgebaut, den alten Rover Motor gegen einen damals modernen Mercedes Motor getauscht. Also so ganz Laie bin ich nicht und werkzeugmäßig bin ich gut ausgestattet.


    Also kannst Du mir durchaus fachliche Antworten geben. Ich gehe mal davon aus, dass Du Profi bist und weißt, von was Du schreibst.


    Nochmals Danke und beste Grüße


    Max

  • .
    Ich habe Dir nicht geholfen ,ich habe Dir Deine Frage beantwortet.
    Einfach ist es in soweit nicht , weil es meine Zeit kostet und Dich nicht zum Ziel bringt.
    Hättest Du gefragt wie Du den Druckverkust messen kannst, dann fallen eine die Antworten dann auch einfacher.
    Geholfen habe ich Dir eine Seite weiter vorn.


    .

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  • ...eine Woche mit abgezogenem Einlass Magnetventil gefahren, Leistungsverlust und höherer Spritverbrauch, aber keine Zylinderaussetzer mehr. Der Leistungsverlust war sicher bei 30%, also ca. 80 statt 115 PS. Der Verbrauch lag bei 9,5L/100km, also auch etwas viel. Wie beim letzten Wechsel und auch beim Wechsel der NWS hat er am Anfang ziemlich herum gezickt: Zylinderabschaltungen alle 4 Zylinder, natürlich abwechselnd, dann nur noch 3. Zylinder. Jedes mal Fehler gelöscht und wieder gestartet....und plötzlich ging´s. Dynamischer Durchzug, kein Ruckeln mehr, aus allen Drehzahlbereichen guter Durchzug und am Ende der Fahrt keine Fehler im Speicher und ein Verbrauch von 6,8L/100km.
    Ich hoffe nun, dass das so bleibt.
    Jetzt aber noch 2-3 Fragen an die, die sich wirklich auskennen:
    1. Ich gehe davon aus, dass die Magnetventile (was die bewirken, weiß ich) von den KWS gesteuert werden - ist das richtig?
    2. Werden Zündspulenfehler im Fehlerspeicher angezeigt?
    3. Ich habe irgendwo mitbekommen, dass NGK Zündspulen besser seien, als die von Bosch (wegen Wärmeproblemen bei den Bosch Spulen) - stimmt das?
    4. Greift der KWS auch in die Ventilsteuerung ein?


    Danke schon mal


    Max

  • Kann so pauschal nur was zu 2 sagen, bei defekten Zündspulen steht i.d.R. etwas von "Zündaussetzer Zyl xy" im Fehlerspeicher.
    Hatte ich schon 3x :whistling:



    (Hab inzwischen sogar immer eine neue dabei ...)

  • Ich habe die Stecker zu den Magnetventilen abgezogen und bin dann gefahren (habe vorher einen BMW Mechaniker gefragt, ob das zu Schaden führt - bei längeren Strecken ja, kurz zum Testen nein).


    Eine Woche? Ich denke, dass nimmt dann Schaden....

  • Als erstes würde ich Dir raten nicht ständig ohne die Ventile zufahren.
    Im besten Fall verbrennst Du Dir die Ventilsitze.


    Das die Aussetzer zum Teil verschwinden hat wohl damit zutun , das Du vollkommen andere Bedingungen schaffst durch dieses Abziehen.


    1. Die Magnetventile werden aus einer Kombination von Kurbelwellenstellung und Nockenwellen-IST-Stellung gesteuert.
    Also KWS+NWS da sich daraus die Nockenwellenlage ergibt.


    2. Elektrische Fehler der Spulen werden im Normalfall registriert sovern es messbar ist.
    Zündaussetzer werden anders ermittelt an Hand einer Zeit in der ein Sektor im Teilkreis der Kurbelwelle durchlaufen wird.


    3. Ich glaube das Dein Problem nicht am Hersteller der Spulen liegt.


    4. Siehe Punkt 1, also ja.


    .

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  • Also erst mal Danke für die Antworten.
    Dass der KWS mit der Ventilsteuerung zusammenhängt, dachte ich mir schon, macht ja auch Sinn, denn woher sollen die NWS wissen, wo die Kolben gerade stehen. Seit gestern läuft der Wagen ja wirklich perfekt, und wenn das so bleibt, ist auch alles gut. Trotzdem will ich einfach die Zusammenhänge kennen.
    Warum ich zur Selbstmedikation übergegangen bin, liegt einfach daran, dass der Mobilservice von BMW die Fehlerursache nicht gefunden hatte und die BMW Werkstatt trotz 2 Tagen am Diagnosegerät auch nicht. Ich hatte ja geschrieben, dass da Werkstattleiter, Serviceleiter und 2 Mechaniker zusammenstanden und ratlos waren. Die negativen Kompressionswerte, und das hatten die mir alle bestätigt, konnten nicht stimmen. Die Nockenwellen, die Kette, die Führung und die Spannung waren in Ordnung, keine Verschleißspuren. Das war anscheinend schon einmal alles getauscht worden. Die Zündung und die Ventilsteuerung wurden (angeblich) neu eingestellt. Was soll man tun? Die haben mich gebeten, Sie über den weiteren Verlauf meiner Versuche zu informieren.
    Also habe ich mich von den Zündkerzen angefangen nach hinten durchzuarbeiten. Natürlich habe ich zwischen den Schritten unterschiedliche KFZ-Spezialisten gefragt - eben auch hier im Forum.
    Die Abschaltung der Treibstoffzufuhr auf Zylinder 3 (Fehler P1347) ist wohl ein Notlaufprogramm. Das war insofern leicht zu identifizieren, als dass ich lediglich Spulen und Kerzen untereinander getauscht hatte und der Fehler nicht mitgewandert ist. Gleiches hatte ich mit den Einspritzdüsen gemacht. Die neuen NWS hatte ich eingebaut, weil die alten saumäßig aussahen. Bei den neuen hatte ich zunächst auf Billigware gesetzt. Da hatte ich nicht das rechte Vertrauen und habe Originalteile gekauft. Immerhin hat mir BMW auf alle Teile, die mit dem Fehler zu tun haben können 30% Nachlass gegeben.
    Nach dem Wechsel der NWS lief der Wagen zwar ordentlich (wenn man ihm eine Warmlaufphase im Stand gegönnt hatte), aber es waren neue Fehler im Speicher ohne Anzeige der MKL (NWS Eingangssignal zu hoch oder zu niedrig). Immerhin war die Zylinderabschaltung weg. Allerdings gibt es mit den Fehlern im Speicher keinen TÜV. Zwischenzeitlich habe ich viel nach Falschluft gesucht (BMW Bremsenreiniger) und nichts gefunden. LMM geprüft - dessen Fehler werden ja eindeutig angezeigt. Drosselklappe gereinigt und auf Gängigkeit geprüft, Ölschlammspülung durchgeführt, Ölwechsel mit Filterwechsel durchgeführt,...
    Wie geschrieben: Momentan ist wirklich alles gut.
    Warum ich nach alternativen Spulenherstellern fragte liegt daran, dass ich vor Winterbeginn noch ein paar Dinge rein vorsorglich durchführen möchte:
    Kurbelgehäuseentlüftung mit Ölabscheider und allen Schläuchen gegen die Kaltlandausführung tauschen. Nachdem ich dadurch sowieso die Ansaugbrücke ausbauen muss, kommt auch gleich ein neuer KWS rein. Ölwechsel (mit Filter), Zündkerzen und Spulen. Das sollte es dann auch gewesen sein.


    Grüße


    Max

  • Danke für deinen Bericht, macht leider längst nicht jeder.
    Eine kleine Ergänzung zu deinem Text.
    Wenn der LMM spinnt steht leider nicht gleich etwas im Fehlerspeicher.
    Solange er realistische Werte liefert meckert dir DME überhaupt nicht.


    Bei mir drehte der Motor z.B. im Leerlauf munter von 600 auf 1500 U/min die ganze Zeit.
    Im Fehlerspeicher stand da nichts, abgesteckt und schon lief der Motor wieder wie eine 1.


    Also:
    Solang der LMM realistische Werte liefert gibt es keinen Fehler.
    Kann aber trotzdem die Ursache für schlechten Durchzug, ruckeligen Leerlauf oder erhöhten Verbrauch sein.