Servus,
ich nutze mal die Gelegenheit und berichte euch vom Wechsel des Lenkgetriebes und der Servopumpe, den ich gestern zusammen mit einem Freund durchgeführt habe. Das Thema E46 und Lenkung ist ja bekanntlich ein ähnlicher Klassiker wie eine ausgelutschte Handbremse. Kurz zu den Problemen, die bei mir nach und nach auftraten. Bei vollem Lenkeinschlag spürte ich hin und wieder, dass beim Zurückdrehen des Lenkrades ein Widerstand vorhanden war, so fing es quasi an vor 60000km. Mit der Zeit wurde die Lenkung immer schwammiger. Querlenkerwechsel, Spurstangen, gefühlte 50 Achsvermessungen brachten nur geringfügig eine Besserung. Da es für mein Empfinden jedoch noch im Rahmen war, fuhr ich erstmal so weiter. Doch je mehr Kilometer ich runterspulte, desto unangenehmer wurden die Fahrten. Letztes Jahr fuhr ich dann in die Schweiz. Auf der Hinfahrt die A5 runtergejagt als gäb' es kein morgen... das hat Spaß gemacht... die Rückfahrt leider nicht mehr, denn urplötzlich spürte ich einen deutlichen Widerstand beim Rechtseinlenken. Zudem hatte ich das Gefühl, die Lenkung hat viel zu viel Spiel. Selbst auf gerader Strecke ohne Unebenheiten musste ich dauernd korrigieren. Ab da wurde es gefährlich, jede Baustelle war eine Herausforderung. Die letzten 300km waren Anspannung pur. Danach ab zu BMW, mit dem Fazit, man konnte nichts feststellen... Lenkung sei in Ordnung... Hm was?! Also weitere tausende Kilometer abgespult, man gewöhnt sich ja an alles Das ging gut bis vor drei Wochen. An einer Kreuzung heraus bog ich nach rechts und das Lenkrad blockierte
Zudem keine Servounterstützung mehr. Okay, entweder Servopumpe platt oder Lenkgetriebe im Eimer. Nach dem Symptomen zu urteilen vermutlich auch beides.
Also besorgte ich mir auch beides. Der User dani konnte mir da glücklicherweise rasch helfen und schickte mir eine Servopumpe. Bei ebay besorgte ich mir dann ein überholtes Getriebe aus einem 320d FL, das ja bekanntlich etwas direkter ist, als die älteren. Bei BMW dann noch sämtliche Dichtringe geholt, Bühne organisiert und dann konnte es los gehen. Der Einbau war, selbst für uns als Laien, problemlos zu bewältigen. Riemen runter, Leitungen und Schrauben der alten Pumpe ab, Pumpe raus, neue Dichtung drauf, neue Pumpe rein, fertig. Beim Herausnehmen der alten Pumpe fiel gleich die Riemenscheibe ab Beim Lenkgetriebe lief es ähnlich leicht, da man wirklich sehr gut an alles rankommt. Lenkrad blockiert, Spurstangen ab, Leitungen ab, zwei Schrauben vom Lenkgetriebe lösen, die Torx an der Lenkspindel ebenfalls lösen, ein paar sanfte Hiebe auf selbige, und es war draußen. Das ganze dann in umgekehrter Reihenfolge + neue Dichtringe, Spurstangen wieder anschrauben, Servoöl auffüllen, System entlüften und fertig.
Erster Gedanke, Servounterstützung wieder vorhanden Zweiter Gedanke, wow, so leichtgängig war die Lenkung, seitdem ich ihn habe noch nie! Dazu deutlich direkter und präziser als vorher. Scheint sich also gelohnt zu haben das Lenkgetriebe gleich mitzuwechseln. Heute dann der Härtetest auf der Autobahn. Was soll ich sagen, soviel Spaß beim Fahren hatte ich schon lange nicht mehr. 210 mit einer Hand, gar kein Problem. So souverän war ich eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr unterwegs. Kein ständiges Korrigieren mehr nötig, ein perfekter Geradeauslauf, kein Nachjagen von Unebenheiten mehr. Ich möchte fast sagen, dass eine Art Neuwagen-Feeling aufkam
Endlich wieder Freude am Fahren!