Alternative Antriebe

  • Ein GsD-montag-vorbei-wünschenden Guten Abend in die Runde!

    Die Frage nach Recycling stellt sich dann aber immer noch, denn das, was da Renault macht ist einfach nur Wiederverwendung.

    Das war mein Bezug auf die Mär - das Wiederverwenden, wie du es beschriebst, ist mittlerweile Standard - BMW nutzt versuchsweise die i3 Akkus in den werkseigenen Transportfahrzeugen - Ob es die Gesamteffizienz von Akkus an sich erheblich begünstig, hängt vom second life Einsatz ab. Als stationärer Speicher im Haus wäre das durchaus sinnvoll allerdings kommen da in 10 Jahren auch so ca. 3.650 Ladezyklen hinzu, das stresst die aktuelle Zelltechnologie trotz genügsamer Lade-/Endladeraten chemisch auch ganz gut.



    Verbrenner tragen mit jedem einzelnen Meter, den sie fahren, zum Problem bei. Ein E-Auto, dessen Strom klimaneutral ist, eben nicht.

    Ja rein auf die Kilometer gesehen ist der Verbrenner sicherlich verschwenderischer mit fossiler Energie. Nur klimaneutralen Strom wird es auch 2050 in Deutschland kaum geben. In dem angegebenen Link zum aktuellen deutschen sind ca. 50% Energie aus erneuerbaren Energien vermerkt. Das können auch mit entsprechenden Anreizen gut 100% werden - nur es gibt in Deutschland im Winter Tage wo weder die Sonne scheint noch der Wind weht. Und dummerweise sind das meist genau die Tage wo der Energiebedarf am höchsten ist (Licht, Heizung, etc.). Stellt man sich jetzt noch einen hohen Verbreitungsgrad von E-Fahrzeugen vor, treibt es das Problem der Erzeugungs-/Nachfrage-Ungleichheit noch weiter auf die Spitze. Mit der Solar/Wind-Wasserstoff-Erzeugung und Speicherung ist die Forschung und z.T. sogar schon die Industrie in den Startlöchern.


    Also ja E-Fahrzeuge werden das Fortbewegungsmittel der Zukunft - der aktuelle staatlich geförderte Zulassungsboom zeigt in die Richtung - nur die Frage der Energiebereitstellung hinkt dem hinterher. Und daran werden sich die nächsten Bundesregierungen messen lassen müssen - nicht wie schnell VW, Mercedes oder BMW E-Autos bei den Käufer platzieren können.

  • Als stationärer Speicher im Haus wäre das durchaus sinnvoll allerdings kommen da in 10 Jahren auch so ca. 3.650 Ladezyklen hinzu, das stresst die aktuelle Zelltechnologie trotz genügsamer Lade-/Endladeraten chemisch auch ganz gut.

    Sehe ich nicht so, denn die Belastung ist wesentlich geringer als bei einem Auto. Lieschen Müller und Roland Raser wollen nämlich das volle potential des Drehmoment nur allzu gerne abrufen und das garantiert auch der Hersteller. So vorausschauend und sparsam wie bei den ersten Toyota Hybriden fahren viele E-Auto Fahrer leider nicht mehr. Von welchen Lade und entladeströmen reden wir denn im Auto und von welchen im Haus? Die reine Anzahl der Ladezyklen spielt absolut keine Rolle mehr bei den heutigen Generationen.

    Beste Beispiele liefert Tesla, die viele Gebrauchte auf der Strasse und im Handel haben. Reine Supercharger Kunden und welche, die nur Zuhause an der Wallbox und Steckdose geladen haben, solche Extremen Fahrzeuge sind dokumentiert. Fazit. 90, 125, 145kW Gleichstrom ist und Längen schädlicher als der Wechselstrom 4,6kW, beo gleicher Anzahl an Ladezyklen. Teslas die täglich ein wenig am Hausstrom geladen werden, haben selbst nach 3-5 Jahren kaum Kapazitätsverlußt, während intensivnutzer der Supercharger vor 3 Jahren schon dank Update mit Kapazitätsverlußt um 15% zu kämpfen hatten, weil Tesla die Restzellen als Reserve vorhalten muss. Teslas mit 20% Kapazitätsverlußt sind nach den ganzen Jahren Modell S auch keine Seltenheit, wenn viel Supercharger genutzt wurde.


    Tesla-Akkus: Im Schnitt gut 90% Kapazität nach 280.000 km > teslamag.de


    PS: Ladezyklen. Hier darf man auch nicht nur die Ladung im Stillstand rechnen, sondern eigentlich jede Ladung bei Rekuperation usw.

    Insoweit haben wir sehr schnell in 100.000km mehrere 10.000 Ladezyklen auf der Batterie, ohne dass diese unter 70% Kapazität fällt. und das beim Stresstest im Auto, bei hohen Strömen, die der Motor beim Beschleunigen benötigt. Das muss eine Pufferbatterie im Haus nie und nimmer leisten können.

    Verbrenner tragen mit jedem einzelnen Meter, den sie fahren, zum Problem bei.

    Jein, diese pauschale Aussage kann man mit zig Ausnahmen revidieren.

    Verbrenner, die auf der Langstrecke gleichmäßig unterwegs sind, bleiben um Längen effizienter als reine Elektroautos.

    Das ist deren großer Vorteil. Beschleunigung, Stop&Go, Schalten in den unteren Gängen, Kurzstrecken, Kaltstartphasen, all das macht der Verbrenner ineffizienter.


    Dann muss man noch überlegen, inwieweit Strecken notwendig sind oder nicht. Mal eben Brötchen holen beim Bäcker auf 1800m ist weniger sinnvoll, genauso wie ein 2,5 to SUV und dann ganz alleine auf dem Weg zur Arbeit. Da ist jeder Evobus von Daimler mit dem alten Diesel von 2010 effizienter pro Passagier unterwegs, wenn entsprechend gefüllt. Auch ein 2,5 to E-Auto macht das nicht besser als der Buss oder sogar die Bahn/Tram.


    Ein großer Faktor bleibt der Mensch, der den größten Teil des Fußabdrucks zuzuschreiben ist.


    Ob das nach 40.000 Kilometern bei einem Kompaktwagen ist oder nach 80.000 bei einem schweren, großen SUV. Jeder Kilometer danach kann ohne CO2-Ausstoß gefahren werden - jeder Verbennner erzeugt (auch schon mit seiner Produktion) ebenso CO2 - und der Fußabdruck wird immer nur größer und schlechter, je mehr man damit fährt. Elektrisch ist es genau anders herum.

    Ich bleibe ein Verfechter davon , wohl auch, weil ich es so praktiziere, dass ein Verbrenner so lange wie möglich gefahren werden sollte, wie es geht, denn eine Produktion nimmt einen ganz enormen Anteil an den GesamtCO2 Verbräuchen ein. Ein effizient genutzter Verbrenner muss nicht verschrottet werden, wenn er gut gewartet noch ein paar Jahre fahren kann. Der würde eh im Export landen und woanders weiterhin CO2 rausbringen, ob bei mir oder woanders ist im endeffekt gleich und dann stoße ich doch keine Neuwagenproduktion an.

    Dafür kaufe ich nicht sofort und gleich nen E-Auto. Wenn mal eine Neuanschaffung notwendig ist, denke ich evtl auch an einen Hybriden, aber der taugt nur wenn er jung ist, weil das System dermaßen komplex ist, dass im Alter hohe Reparaturen drohen, die keiner haben möchte. die ersten 3 -5 Jahre mag der sehr effizient mit geringen Verbräuchen unterwegs sein und sich auch gut verkaufen, allerdings keine langfristige Lösung, wenn ich mir die schlechte und komplexe Umsetzung ansehe. Langlebiges Made in Germany sehe ich da nur selten, Lasse mich da ber gerne von Audi, VW, BMW und co gerne überzeugen, das die Sache länger als 8 Jahre taugt.

  • Daniel - gab es nicht schon einen Waschmaschinen-Akku-Thread aka e-Auto-Diskussion? Nicht dass wir noch den Spam-Thread vollspamen...

    Verbrenner, die auf der Langstrecke gleichmäßig unterwegs sind, bleiben um Längen effizienter als reine Elektroautos.

    Rene - E-Motoren bzw. E-Antriebe (inkl. Inverter) haben einen Wirkungsgrad von über 90%, die besten Antriebe von Toyota in deren Hybriden von etwas über 40% (Atkinson-Betrieb, etc.), selbst die Hybrid-Antriebe der F1 brüsten sich mit etwas mehr als 50% Wirkungsgrad trotz MGU-K und MGU-H Rekuperation .


    Benzin hat einen Heizwert von ungefähr 8,5 kWh pro Liter. Bei Diesel liegt der Heizwert etwa bei 9,8 kWh pro Liter. Aktuelle E-Fahrzeuge kommen mit ca. 16 bis 20 kWh auf 100km aus. Das entspräche ungefähr einen Verbrauch von 2 Liter Benzin bzw. etwas weniger Diesel im normalen Fahrbetrieb. Da kenne ich nur den Audi A2 oder den 3L Lupo die in die Nähe dieser Werte kommen. Aber selbst auf der AB mit konstant Tempo 100 kommen aktuelle Diesel nur knapp auf 4 Liter - unser 118d E37 habe ich mal nachts auf 3,9L Diesel/100km gezaubert auf der A13 Dresden - Berlin. unseren Polo auf 5,1 L Super E5/100 km zuletzt auf der A20/A24 bei der Urlaubsrückfahrt.


    Ich kann deine obige Aussage daher weder mathematisch noch physikalisch nachvollziehen - zumal "um Längen" ein Vielfaches suggeriert.

  • moin,


    ich persönlich finde eure Diskussion sehr interessant, die dürft ihr gerne noch intensiver ausführen

  • Ich kann deine obige Aussage daher weder mathematisch noch physikalisch nachvollziehen - zumal "um Längen" ein Vielfaches suggeriert.

    und jetzt rechne mal die Verlußte bei der Energieerzeugung vom Strom drauf. Nehmen wir mal ein Gaskraftwerk mit bestenfalls 55% Wirkungsgrad, oder noch besser Kohle mit 45% ! Stromerzeugung ist immer mit massiven Verlußten behaftet. Auch heute noch.

    Die höchsten Wirkungsgrade (rund 60 %) werden in Gaskraftwerken mit kombinierten Gas-und-Dampfturbinen erreicht, die man als Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke bezeichnet. Also selbst der CO2 neutrale, dennoch mies mit Abfall belegte Atomstrom hat nur eine Effizienz von ca 45% dank seiner Gasturbienen.


    Klar kann man mit KW rechnen, aber dann beim Strom einfach die KW zu nehmen ist schönrechnen. Man muss immer auf die Quelle schauen.

  • und jetzt rechne mal die Verlußte bei der Energieerzeugung vom Strom drauf.

    Den verrechne ich mit der Energie die notwendig ist, um aus Millionen Jahre alten fossilen Rückständen - Erdöl- unser geliebtes Super/Super+/102-oktanniges Benzin zu erzeugen ;) Und diese Energie wird ja aus dem gleichem Strom erzeugt, der Akkus mit 90% Wirkungsgrad direkt lädt. Wie gestern geschrieben - der Blick muss auf die Gesamtkette gehen - da wird deine Aussage der Verbrenner-Effizienz leider nicht besser. Zu den Auswirkungen der Erdölförderung auf die Umwelt mal nur dezent hingewiesen - Stichworte: US-Fracking allgemein / Brent-Spar Versenkung / Deepwater Horizon Unfall.


    Wasserkraftwerke haben übrigens 75% bis 90% Wirkungsgrad - die Norweger lassen grüßen und können recht beruhigt mit ihren Teslas an den Fjörden entlang stromern. In Norwegen beträgt deren Anteil aktuell ca. 93% am dortigen Strommix der mittlerweile bei insgesamt 98% erneuerbare Energien ist. Da hat dann Cabrio-Fan-e46 mit seiner Km-Berechnung nahezu unwiederlegbar die richtige Aussage getroffen.

    "Es gibt Automobile, die fährt man, weil man sie sich leisten kann. Einen BMW leistet man sich, weil man fahren kann."

    (BMW Werbung Anfang der 70er)


    Für Statistik-Freunde: E46 Zulassungszahlen - !!! Update Stand 2024 !!!

    Einmal editiert, zuletzt von M54B25 () aus folgendem Grund: Rechtschreibkorrekturen und Norwegen-Strommix

  • Daniel - gab es nicht schon einen Waschmaschinen-Akku-Thread aka e-Auto-Diskussion?

    Ja, jetzt umgezogen.:)


    „Komm wir essen Opa“ – Satzzeichen retten Leben!


    Eine Lösung habe ich nicht, aber ich bewundere das Problem.

  • Und sich beruhigt auf die Rente freuen die über die Erdöleinnahmen finanziert wird :m0037:

    Offensichtlich und leider ja...


    Das ist der gleiche reale Irrsin wie das (nicht so ganz unwahrscheinliche) Szenario, das nach der bevorstehenden Bundestagswahl im Herbst Annalena oder Robert den Umweltminister mimen und nach 5 weiteren Jahren 2026 kein einzigesbBraunkohlekraftwerk weniger am deutschen Stromnetz hängen wird :m0034: Wahrscheinlich liegt die EEG Umlage dann schon bei 10Cent/kWh und der deutsche Strommix bei 56% erneuerbare Energien - ohne die neue ministeriale Führungskraft läge er bei 55,98%...

  • Wenn mal eine Neuanschaffung notwendig ist, denke ich evtl auch an einen Hybriden, aber der taugt nur wenn er jung ist, weil das System dermaßen komplex ist, dass im Alter hohe Reparaturen drohen, die keiner haben möchte. die ersten 3 -5 Jahre mag der sehr effizient mit geringen Verbräuchen unterwegs sein und sich auch gut verkaufen, allerdings keine langfristige Lösung, wenn ich mir die schlechte und komplexe Umsetzung ansehe. Langlebiges Made in Germany sehe ich da nur selten, Lasse mich da ber gerne von Audi, VW, BMW und co gerne überzeugen, das die Sache länger als 8 Jahre taugt.

    Rene - Wasser auf deine Mühlen findest du hier in der FAZ "Teures Downsizing : Reparaturkosten für Gebrauchtwagen steigen weiter an" - ist nur ein ganz bisschen off Topic - am Ende kommen noch 3 Zahlen zu den Akku-Waschmaschinen auf 4 Rädern :m0003: