Nockenwellen verrutscht

  • Hallo zusammen,


    nach Austausch der Ventilschaftdichtungen sind mir die Nockenwellen um 90° verrutscht.


    Ich bin 2km gefahren, da ist mir der Zweiliter im Leerlauf abgesoffen. Ich habe gerade noch die Kehrtwende gemacht, weil das Ticken nicht aufhörte. Mit dem Starter hab ich noch einen schnellen Versuch gemacht. Kette?

    So Stand der Gute ein paar Monate im Freien bis ich wieder Platz und Zeit hatte.


    Jetzt Deckel abgemacht, Kette ist heile (ich Dödel hätte es auch durch das 710-Loch sehen können), aber der hintere Kipphebel am Einlass Nr. 3 liegt da rum und die Nockenwellen sind verdreht. Siehe Bilder.20230610_144207.jpg20230610_215234.jpg


    Ist doch ein Freiläufer, oder? :thumbsup:


    Was hab ich falsch gemacht? Bitte um Tipps. Was nun?


    Gruß

    Andreas

  • Ich glaube Freiläufer gibt es schon 30 Jahre nicht mehr, denke mal 99% der Motoren haben dann krumme Ventile.


    „Komm wir essen Opa“ – Satzzeichen retten Leben!


    Eine Lösung habe ich nicht, aber ich bewundere das Problem.

  • Ist definitiv kein freiläufer.

    Wie passiert denn sowas?

    Wenn die wirklich 90° verdreht sind, hätte er eigentlich gar nicht laufen können :/

    Würde ich zumindest sagen...

    Speed has never killed anyone, suddenly become stationary, that's what gets you!
    -Jeremy Clarkson-

  • bei oberen OT müssten doch die erste Nocke der beiden Wellen zueinander zeigen oder?

    Wie kann man das 90° Verdrehen? Ohne das die Kette komplett überspringt unmöglich. Der läuft bestimmt nicht mehr mit krummen Ventilen.


    Edit: Tipp vergessen:

    Nockenwellen raus und schauen was alles beschädigt / eingelaufen ist. ggf mit Gebrauchtteil ersetzen

  • Wie geschrieben, ich hatte den Motor zusammengebaut und bin gefahren, dann ist er mir im Leerlauf ausgegangen.


    Ich habe jetzt die Kurbelwelle auf OT abgesteckt.

    Auslass-Nockenwelle ist. ca. 5° verstellt.

    Einlass-Nockenwelle ist ca. 90° verstellt.


    20230612_184232.jpg

  • Kann ja nur verdreht sein wenn die Kette übersprungen ist, oder ggf. noch das Nockenwellenrad sich auf der Welle verdreht hat.
    Mehr Möglichkeiten gibts in meinem Weltbild irgendwie nicht.


    Raus muss das Zeug ja eh um zu schauen wo du überhaupt stehst. Vlt. siehst ja beim Zerlegen dann auch direkt woran es gelegen hat. Wenn nicht dann eben Untersuchungen anstellen und alles penibel checken.


    Verstehe jetzt irgendwie die Frage dabei nicht?

  • ihr glaubt gar net wie viele die einlasswelle um 180grad verdreht einbauen weil die meinen die Ohne Tools ein zu bauen, gerade letzte Woche einen hier gehabt, das einfachste um nachzusehen ob der aufgehauen hat ist nen Endoskop, wenn da dann abdrücke auf dem Kolben sind, kann man sich auf Kopfbearbeitung und co einstellen, ohne abdrücke dann einfach richtig drehen, Ventilfedern Prüfen und versuchen. Oft zerballern einfach nur die Ventilfedern. Ich hatte schon einen mit nem gebrochenen Ventil dem wurde nur der Kolben geglättet, dann auf Dichtigkeit geprüft mit Sprit über Nacht und dann hat der Kopf an der Stelle nen neues Ventil bekommen mit neuem Ventilsitz. Der läuft seit gut 80tkm so ohne Probleme. Aber dran denken den Kopf abzuziehen vor dem Zusammenbau, sonst bleibt der nicht Lange dicht.

    Da liegt aber nicht nur der Kipphebel drin, da ist auch noch nen zerlegtes Nadellager drin. Jetzt bekommste Spaß die Ölkanäle wieder frei zu bekommen.

  • Ja, danke euch, ihr bestätigt meine Annahmen.


    Heute ist der Reparatursatz M6 Helicoil angekommen. Gar nicht teuer. Das Gewinde rechts hinten an der Ecke, wo das Blockierwerkzeug für die Auslass-Nockenwelle angeschraubt wird, ist kaputt.

    Neues Spielzeug für den Mann ist erstmal dran. :thumbsup:


    Dann hab ich vor:


    - Auslass-Nockenwelle blockieren und das Kettenrad und Kette lösen.


    - Exzenter-Mechanik mit Kabelbindern fixieren und abbauen.


    Zum letzteren eine Frage:

    Muss die Einlass-Nockenwelle auf OT-Zustand, also so dass sie in das Blockierwerkzeug passt, gebracht werden? Oder ist das egal?


    Gruß

    Andreas