Hallo zusammen,
in der Vergangenheit habe ich mich schon mal zu dem Thema der Stilllegung der AGR beim M57 Diesel eingelesen. Lange habe ich mich aber nicht damit beschäftigt, da ich mehrfach gelesen habe, dass die Folge der Deaktivierung sei, dass die Motorkontrollleuchte an gehe man die AU nicht mehr bestehe. Somit habe ich den Gedanken wieder fallen gelassen und nur mein AGR-Ventil gereinigt, ohne die AGR zu deaktivieren.
Ein Bekannter erzählte mir gestern, dass ich die AGR jedoch unbedingt deaktivieren solle, weil sie den gesamten Motor unnötig verrußt und sich an allen Ecken und Enden Ölkohole bildet. Außerdem bräuchte ich die Injektoren nach Deaktivierung der AGR nicht auszubauen und im Ultraschallbad zu reinigen, um die Verkokungen zu lösen, das würde der Motor dann nämlich von selbst machen, da er keine neuen Verkokungen produziert. Ich las mich heute also erneut und diesmal intensiv in die Thematik ein, konnte die Ultima Ratio dennoch nicht finden.
Ich hoffe also auf einige Dieselexperten hier im Forum (evo_formy, Neco, Tommy Touring, um nur ein paar zu nennen), die hoffentlich mehr Know How als ich zu dem Thema haben und mir sagen können, wie man denn die AGR nun wirklich erfolgreich deaktiviert, ohne Nachteile davonzutragen.
Mein Informationsstand ist bisher folgender:
- Die AGR arbeitet von Leerlaufdrehzahl bis 2.700 U/min
- Sie spritzt bereits verbrannte Abgase als Frischluft erneut ein, um Stickoxide zu reduzieren
- Die Folge davon ist die Bildung von Ölkohle, die den ganzen Motor zumockt (Ansaugbrücke, Brennkammern, Ventile, Injektoren)
- Deaktivierung der AGR bringt folgende Vorteile:
- Keine Bildung von Ölkohle/Verkokungen mehr
- Weniger Spritverbrauch, da nur Umgebungsluft als Ansaugluft verwendet wird -> Verbrennung wird effizienter
- besseres Ansprechverhalten des Motors
- Brennkammern, Injektoren, Ventile spülen sich wieder frei
- Keine Rußbildung aus dem Auspuff mehr
- Nachteile sind folgende:
- Es bildet sich NOx als Emission
- Die DDE stellt eine Differenz zwischen Luftmassen SOLL und IST fest, da IST wesentlich höher als SOLL beträgt, weil die eingespritzte Luft nur noch aus Umgebungsluft besteht. Folge: Fehlerspeichereintrag, Motorkontrollleuchte, Reduzierung des Drehmoments
- Es gibt unterschiedliche Aussagen über die Vorgehensweise. Einerseits soll bereits mit dem Abziehen und Abdichten der Unterdruckleitung des AGR-Ventils bereits alles getan sein (hierbei soll jedoch der Fehlerspeichereintrag entstehen), andererseits kann man wohl die Luftmasse um +40mg/Hub erhöhen. Dies ist zwar längst nicht von so großem Erfolg gekrönt wie das Abziehen der Unterdruckleitung, produziert aber keine Probleme/Fehler in der DDE
Jetzt seid ihr dran. Sind obige Aussagen korrekt? Und die große, allumfassende Frage:
Wie deaktiviert man die AGR am besten, ohne Probleme/Fehler in der DDE zu erzeugen?
Gruß,
Sebastian