Jetzt da der Dicke fast nur steht, hab ich mich endlich an das Projekt Ventilschaftdichtungen gemacht.
Hab mich vorher viel informiert und mir Videos unter anderem von "Sarka on the Ring" und "BMW Technik & Coding /Tutorials" zu dem Thema angesehen und bereitgelegt.
Zum besseren Verständnis einzelner Schritte hilft die Anleitung aus dem TIS ungemein. Danke Freaky an der Stelle!
Bisher bin ich noch recht zimperlich mit jedem Arbeitsschritt und prüf jeden Handgriff 2-3mal. Ist ja nicht ganz unempfindlich das ganze Prozedere, aber noch lief alles recht glatt. Also vom eigentlichen Arbeitsweg her... Einmal nicht gut aufgepasst kann nämlich das ein oder andere ungeplante passieren, wie zum Beispiel das abrutschen des Federspanners, während man die Ventilkeile wieder positionieren möchte. Hatte zur Folge, dass der Keil in eine nicht verfolgbare Richtung weg flog. Kein Aufprall gehört, keine Ahnung wo hin überhaupt und dann die Ölrücklauf-Bohrungen gesehen, die für diese kleinen Keile wie ein schöner Autobahntunnel wirken können. Und für meine Augen nahezu unsichtbar, wenn sich noch das dunkle Öl drum herum befindet.
Wär mir das vorher aufgefallen, hätte ich diese Bohrungen verstopft. Dann wüsste ich jetzt definitiv, das der Keil DORT schonmal nicht rein ist. Aber das Risiko ist jetzt da und somit muss die Ölwanne ab, um ihn dort hoffentlich fürs ruhige Gewissen auch zu finden.
Mit flexiblem Teleskop Magnet versucht ihn zu kriegen war erfolglos. Mit Druckluft hab ich das Ventilgehäuse vorsichtig ausgeblasen, um sicher zu gehen, dass er nicht doch da irgendwo rumliegt. In die Zündkerzenschächte könnte er auch geflogen sein, aber da bin ich mit dem Magneten ganz gut reingekommen, ich denke der hätte den erwischt, wenn er auf den Kolben liegen würde. Billiges Endoskop fürs Handy hab ich mir jetzt trotzdem bestellt, um sicher zu gehen... Wegen sowas will ich mir echt nicht den Motor schrotten.
Dennoch lern ich bei dieser Arbeit wieder ungemein viel und das macht richtig Spaß. Das Gefühl, die erste Ventilfeder mit dem Federspanner runterzudrücken und Angst zu haben, dass das Ventil gleich abhaut, weil der Luftdruck nicht passt, der Kolben nicht richtig auf OT ist oder sonstiges und dann erfolgreich die erste Dichtung getauscht zu haben ist unbeschreiblich. Ja das mit dem Keil ist ein Rückschlag und meiner Unvorsichtigkeit geschuldet. Jetz hoff ich nur, das Ding zu finden, dann bin ich happy.
Bestellt sind jetzt noch folgende Teile aufgrund des Patzers:
- O-Ringe für Ölpeilstab-Führungsrohr und den Ansaugschnorchel der Ölpumpe.
- Loctite für die Ölpumpenmutter (hatte ich damals beim Pleuellagertausch vergessen...)
- Dichtring Ölablassschraube
- Dichtring Ölniveausensor
- Ölwannendichtung
und Zusätzlich, weil ichs dann eh gleich auf die Spitze treiben kann noch den Wellendichtring fürs Getriebe zum Motor und einige Schrauben.
Insgesamt bin ich auf ziemlich glatte 200€ für Werkzeug und Victor Reinz Ventilschaftdichtungen gekommen. (Was wirklich nur für die VSDs gedacht ist)
Zusätzlich dann noch Vanos-Anti-Rasselkit, Ventildeckeldichtung etc. von der V-Schmiede und Kettenspanner. Alles 2 mal, der blaue muss da auch noch durch im Frühjahr. Auch nochmal 315€
Für den restlichen Krempel nochmal round about 50€.
Macht gesamt also nichtmal 600€, was ungefähr der Preis bei einer Werkstatt wäre für das tauschen der VSDs an EINEM M54 Motor, wenn ich das richtig im Kopf hab.
Wenn er danach dann läuft und kein Öl mehr braucht, bin ich glücklich. Und dann freut sich der orientblaue auch auf seine Kur.
Ein paar Bilder, die ich bisher gemacht hab. Schön auch zu sehen, wie ausgenudelt die alte VSD im Vergleich zur neuen ist.