Steuerkettentausch, 318i startet immer noch nicht

  • Hallo,


    wie ich bereits in meiner Vorstellung erwähnt habe, bin ich gerade dabei den 318i N42 2l Motor, meines Vaters wieder zum Laufen zu bringen.


    Nach hohem Ölverbrauch und Rasseln aus dem Motorraum ist er dann auf einem Parkplatz liegen geblieben. Meine Standard-App zeigte mir an dass die Nockenwellenposition nicht stimmt. Wir haben dann auf dem Parkplatz noch die Nockenwellensensoren (Febi) getauscht - nichts. Er startete nach wie vor nicht und der Fehler blieb der selbe.

    Wir haben den 318i nach Hause kommen lassen und dort dann neue Nockenwellensensoren (Hella) eingebaut. Leider waren es die Sensoren definitiv nicht.


    Nach einem Anruf bei einem befreundeten KFZler, der mir eine Preisvorstellung für den Tausch von Steuerkette, Führungen, etc. genannt hat, haben wir beschlossen die Steuerkette selbst zu tauschen.


    Nach Abnehmen des Ventildeckels haben wir dann die Bescherung gesehen. Die Kunststoffkettenführung oben war komplett verschwunden. Nur weiter unten konnten wir noch die seitlichen Führungen entdecken. Mit dem Absteckwerkzeug konnten wir feststellen, dass die Position zwischen Ein- und Auslaßnockenwelle nicht stimmte. Das Werkzeug ging absolut nicht drauf. Die Kette war bestimmt zweiZähne übersprungen.


    Ich beschleunige jetzt mal:


    Folgendes Arbeiten wurden dann durchgeführt:


    1. Tausch von Steuerkette, Führungen, Spanner

    2. Da ein Magnetventil für das Vanos defekt war, auch ersetzt

    3. Der Motorraum unter der Kurbelgehäuseentlüftung total versifft und der Schlauch oben an den Ansaugkanälen undicht - KGE getauscht (isolierte Ausführung)


    Ich habe die Steuerkette sehr gewissenhaft getauscht und die Steuerzeiten inzwischen mindestens 5 Mal kontrolliert. Absteckwerkzeug oben, unten an Getriebe OT abgesteckt und mit Schraubendreher in Zylinder 1. Drehmomente und Drehwinkel beim Anziehen beachtet, etc.


    Trotzdem ist der E46 nach gemachten Arbeiten nicht angesprungen.


    Weitere Vorgehensweise:

    1. Valvetronik

    Mein erster Gedanke war die Valvetronik und um zu sehen, was hier passiert habe ich den Ventildeckel wieder abgenommen.

    Nach manuellem Verdrehen bei abgestecktem Sensor, hat sich die Valvetronik neu angelernt (Anschlag eine Seite, Anschlag andere Seite und dann ging sie in Mittelstellung). Ob der Wert abgespeichert wurde, kann ich nicht sehen. Beim Starten dreht die Valvetronik in eine Richtung, bei Loslassen des Anlassers wieder in Mittelposition.


    2. Nächster Verdacht: Ventile haben etwas abbekommen.


    Kompressionstest, leider bei ca. 0-5°C.

    Ergebnisse absolut nicht nachvollziehbar und ich muss hier wohl einen Fehler gemacht haben.

    Hier die Ergebnisse:

    Test Zylinder 1 Zylinder 2 Zylinder 3 Zylinder 4


    1 7,5 10 10 13


    2 10,25 11,5 11 13


    3 12 11 8 8


    4 3 7 8 3 Valvetronik von Hand nach vorne gedreht

    5 6 10 12 4


    6 6 10 7 6



    Wir haben solange den Anlasser betätigt, bis kein Druckanstieg mehr zu sehen war. Der Prüfer war dicht.


    Druckverlustmessung:

    Nach diesen Messungen haben ich mir dann ein Druckverlustmeßgerät zugelegt. Ich hatte gehofft, hier eine Aussage zu bekommen.

    Bei allen 4 Zylindern gibt es einen Druckverlust von über 80 %. Wohin es bläst konnten wir nicht genau ausmachen.

    Beim Durchdrehen der Kurbelwelle, andere Zylinder mit Zündkerze, gab es keinen Zylinder, der besser als 80% geworden ist.


    Ich fasse zusammen:


    1: Steuerzeiten durch abstecken bestimmt. Müssten stimmen. Mehrfach abgesteckt. Deep ODB sagt (verstehe die Werte leider nicht)

    Vanos Einlass 120°-

    Vanos Auslass 120°-

    Adaption Einlass-Nockenwelle 60.10°-

    Adaption Auslass Nockenwelle 134.10°- !!!


    2. Kompression mehrfach gemessen. Ständig andere Werte.

    3. Druckverlustmessung: Druckverlust bei allen 4 Zylindern über 80%.

    4. Beim Auslesen der Fehler musste ich inzwischen auch feststellen, dass sich die Wegfahrsperre inzwischen aktiviert hat. Ein Schließen und Öffnen mit dem Schlüssel hat nichts gebracht.


    So, soweit bin ich inzwischen und stehe ziemlich ratlos da.

    Haben die Ventile in allen 4 Zylindern einen Schlag abbekommen?

    Mache ich grundlegende Denkfehler und habe etwas übersehen?

    Was könnte ich noch prüfen und vor allem, warum ist die Kompression jedes Mal anders? Ich hatte extra den Valvetronic-Motor bei den letzten Versuchen ausgesteckt...


    Ich wäre um jeden Rat dankbar.


    Danke vorab.

  • Zum Thema Kompression messen:

    Hast du vorher den Valvatronik Stellmotor abgesteckt? (Also Stecker gezogen)

    Ohne kommt da nämlich so ein Käse bei raus.


    Ansonsten würde ich wohl erstmal die Basics checken.

    Der Motor braucht zum starten nicht viel, Luft, Sprit, Zündfunke.

    Was fehlt?

  • Ist vielleicht zum Start des Motor nicht zwingend aussagefähig, aber der NWS von Hella macht mich nervös. Es ist eben ein BMW und der will Originalsensoren, daher würde ich die Investition auf jedenfall noch machen wenn alles derzeit noch am ersetzen ist.


    Hast du denn die Möglichkeit den Wagen auch mit den speziellen Tools wie In** oder RG auszulesen? Wäre interessant was der FS sagt.


    Ohne dich anzugreifen wollen, aber in DeepOBD konfigurierst du dir die Ausgabeseiten ja selbst und wenn da ein kleiner Fehler vorhanden ist, erst Recht wenn man die Seiten mit Notepad+ oder ähnlichem selbst konfiguriert, ist da schnell ne weitere Fehlerquelle vorhanden.


    Daher erstmal richtig auslesen, eine Verdrehung der Steuerzeiten um 180° schließe ich jetzt mal aus, wenn das bei dem Motor überhaupt geht, da entzieht sich meiner Erfahrung.

    "Wenn du es hast, willst du es teilen. Wenn du es teilst, hast du es nicht mehr."

  • Also wenn die Nockenwellen 180° verdreht sind, sind ziemlich sicher die ventile krum, bzw hättest das wohl beim Starten auch mitbekommen.

    Ich könnte mir höchstens noch vorstellen, dass die Position der Kurbelwelle nicht stimmt, denn im Schwungrad gibt es mehrere Löcher, wo der absteckbolzen rein passt.

    Wenn alles abgesteckt ist, stimmt dann auch die Markierung von der Riemenscheibe mit der am Motorblock überein? (+ - 1mm)

    Speed has never killed anyone, suddenly become stationary, that's what gets you!
    -Jeremy Clarkson-

    2 Mal editiert, zuletzt von MrUrb ()

  • habt ihr die Ölwanne abgehabt beim Kette wechseln? Wenn nein kann das auch sein das der öldruck nicht hochgenug ist zum starten. zumindest wenn das ganze geraffel da noch unten drin liegt.

    Du bist dir sicher das die Einlasswelle richtig rum steht? Das Werkzeug passt auch drauf wenn die Welle 180 grad verdreht ist, er startet dann aber eben nicht.


    MrUrb


    Die einlass welle kannste 180 Grad verdreht einbauen und der haut dennoch nicht auf.

    Hab ich schon nen paar von gehabt, die die verkäufer nicht zum laufen bekommen haben.

  • Es gibt Videos zum Kettentausch, wo genau auf diese 180 Grad Verdrehung, wie oben erwähnt, eingegangen wird. Wie die Nockenwellen stehen muss. Gibt's eine Ausbuchtung die dann richtig stehen muss. Schnell zu erkennen. Ich habe das im Herbst erst am N46 gemacht. Der absteckstift war bei mir zu eng, müsste ich 1-2 Zehntel abschmiergeln. Man sieht die Lücke auch schlecht. Habe meine Kamera/ Endoskop benutzt. Aber wenn oben die Nockenwellen verdreht sind um 180 Grad, kann unten alles stimmen.

  • Hallo,


    danke für die Rückmeldungen!


    1. Valvetronic wurde zum Messen nicht ausgesteckt. Werde hier noch Tests machen.

    2. Ich hatte zunächst die Febi Sensoren drin und dann die um einiges teureren Hella gekauft. Viele im Netz habe gemeint, dass dies auf jeden Fall Erstausrüsterqualität ist.

    3. Fehlerspeicher hatte ich dann gelöscht. IN* habe ich inzwischen auch. Werde hier am Wochenende nochmal den Fehlerspeicher auslesen. Habe aber auch einen Screenshot bzgl der Analogwerte 4.

    4. Ölwanne ist war ab. Bild siehe Angehängt. Im Nachhinein habe ich fast die Befürchtung, dass bei diesen kleinen Teilen noch einiges in irgendwelchen Leitungen hängt und die diese verschließt

    5. Ja, diese 180 ° Verdrehung hatte ich auch zunächst. Ich hatte den Stift endlich unten in der Schwingscheibe drin und mich gefreut, aber die Ausbuchtung war innen. Also nochmal unten den Bock und weitergedreht.

    Was ich bereits jetzt feststellen konnte ist, dass das Abstecken der Vanos vorne nicht mehr 100% passte. Die Vanos sind jedoch verriegelt und ich kann sie ganz leicht hin und her bewegen.


    Was passiert eigentlich, wenn ich die Kabel unten an den Magnetventilen vertauscht habe?


    Da Bilder mehr sagen, habe ich vorher Bilder gemacht und hänge sie an. Ich habe vor, zu Ende der Woche mit einem Endoskop die Sache genauer untersuchen.

    Evtl. finden jemand bereits jetzt einen Fehler meinerseits?


    Danke und Gruß


    Abstecken Ein.jpg

    Abstecken Einlaß

    Abstecken Auslass.jpg

    Abstecken Auslass

    Abstecken Auslass2.jpg

    Abstecken Auslass2

    OT1_2.jpg

    OT


    OT 1.jpg

    OT2

    Leider passt es nicht 100 Prozent.jpg

    Passt nicht 100%

    Reste aus Ölwanne.jpg

    Reste aus Ölwanne

    Wenn ich die Kabel vertauscht habe?.jpg

    Ich hoffe ich habe die Kabel nicht vertauscht...

    Analogwerte 4.jpg

    Analogwerte4

  • Den Punkt 5 musst du mir nochmal erklären? Du hast unten abgesteckt und festgestellt, dass oben z.B. die auslassnockenwelle 180 Grad verdreht war. Was hast du dann gemacht? Der Stift in der Kurbelwelle bleibt dann auf jeden Fall drin und du verdrehst die Nochenwellen, oder? Du hast Zylinder 1 auch mit dem Schraubendreher überprüft, dass der oben steht?

    Es schaut auch nicht so aus, als ob die die Dichtmasse nicht entfernt hast bevor du die Nockenwellen abgesteckt hast hinten. Die müssen auch schon mit allen schrauben fest angezogen werden, damit die richtig aufliegen, wenn du die Kettenräder vorne anziehst? Das hast du hoffentlich gemacht? Sonst kann das deine leichte Verstellung schon erklären.

  • Das mit dem abstecken u ten hab ich auch nicht ganz verstanden 🤔

    Speed has never killed anyone, suddenly become stationary, that's what gets you!
    -Jeremy Clarkson-

  • Na ja, eine KW-Drehung ist eine halbe NW-Drehung.

    Also KW noch einmal 360° weiter dann sind oben die fehlenden 180° auch da.


    Ich habs jedenfalls so verstanden, dass er bei falscher NW-Stellung zuerst abgesteckt hat.