318i mit über 200.000 km Risiko?

  • Mensch... beim Kauf eines Autos habe ich noch nie so scharf mit dem spitzen Bleistift gerechnet :m0027:
    :m0003:

    Verwundert reibt man sich die Augen und fragt sich,
    wann die Automobilentwicklung so katastrophal falsch abgebogen ist...


    Hans Jörg Götzl

  • Also irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass der 320d bei 10tkm im Jahr wirtschaftlich ist.

    Woran genau scheitert deine Vorstellung? Rene und ich haben auf 2 völlig verschiedenen Wegen ein nahezu identisches Ergebnis präsentiert. Meiner Berechnung liegen offensichtlich nachprüfbare Werte zugrunde :

    • Verbrauchswerte von Spritmonitor über die Eingrenzung des Baujahrs und der Leistung
    • KfZ Steuer lässt sich durch beliebige Rechner ermitteln
    • die Kraftstoffpreise sind einer Übersicht des ADAC entnommen - hier lassen sich sogar die Daten ab 2000 ermitteln - 2004 waren es 18 Cent zwischen Diesel und Normal-Benzin, 2018 gar nur 14 Cent

    und der Rest ist Excel bzw. Bleistiftrechnung: Steuerkosten pro Jahr + (Verbrauch * Kraftstoffpreis) auf Km-Angabe


    Die Differenz ergibt sich schlicht und ergreifend aus dem Minderverbrauch des Diesels - den Spritmonitorangaben zufolge ca. 3 Liter - bei 1,28€/Liter sind das also schon mal knapp 4€ auf 100 km weniger, 40€ auf 1.000 km und dann noch die Differenz Benzin/Diesel und die ca. 170€ Steuerdifferenz sind bei 4.000 km dahin.


    Ich hatte 2009 den Vergleich schon mal für einen 118i und 118d konkret durchgerechnet - und da ist die Schwelle bei ca. 7.000km gewesen - aufgrund Regionalklasse Berlin waren die Unterschiede in der Versicherung etwas größer - irgendwelche Auto-Literatur hat es dazu nie gebraucht.

  • Der Tenor war meist, dass sich ein Diesel erst ab 15tkm p.a. rechnet. Und damals war die Differenz beim Liter deutlicher als heute.

    Die haben da auch immer für Neuwagen gerechnet und Differenz vom Kaufpreis und Wertverlust/ Wiederverkaufspreis sind auch mit eingerechnet worden. Denke mal daher wird die höhere Kilometerzahl kommen. :)


    „Komm wir essen Opa“ – Satzzeichen retten Leben!


    Eine Lösung habe ich nicht, aber ich bewundere das Problem.

  • Hm, wenn ich nur Spritpreis und Steuer rechne, ja dann mag das funktionieren.
    Für ne tatsächliche Kostenrechnung braucht man ja aber nochmal Versicherung und Wartung.
    Und alleine die Typklasse ist der 320i grob 2-3 Stufen niedriger als der 320i (hab jetzt aber nur mal schnell bei der Limo geschaut).
    Und auch die Wartungskosten sind beim Diesel grundlegend höher (per se beim Diesel).


    Wenn man also schon alleine nur der Versicherung mitrechnet, zeigt sich schon ein anderes Bild...


    Und da das die Fachliteratur tut, ist eurer Rechnung eben doch dezent voraus....

  • Die haben da auch immer für Neuwagen gerechnet und Differenz vom Kaufpreis und Wertverlust/ Wiederverkaufspreis sind auch mit eingerechnet worden.

    Na gut, dass wir das bei den 15 Jahre alten Schätzchen jetzt nicht mehr machen müssen - wenn der Wagen in 2, 3 Jahren verkauft werden soll, freut sich der Afrikaner noch über einen 2.000€ teuren 320i/320d der heuer 3.500€ gekostet hat - da verlieren i und d gleichermaßen.


    Das waren aber damals schon Milchmädchenrechnungen - ohne den genauen Markt 3 oder 4 Jahre später zu kennen, die Austattung und den Pflegezustand...




    Wenn man also schon alleine nur der Versicherung mitrechnet, zeigt sich schon ein anderes Bild...

    Siehe mein letzter Absatz zum 118i/118d - den habe ich natürlich konkret mit den SF-Klassen 2009 durchgerechnet und es kamen 7.000 km dabei raus.



    Warum sollten die Wartungskosten bei einem Diesel per se höher sein? Der bekommt das gleiche Öl bei den R4 sogar die gleiche Menge, hat die gleichen Bremsen, verschleißt die Reifen gleichermaßen - mit so einem Allgemeinplatz kann ich wiederum nix anfangen.


    Unser 118d hat einmal Bremsen rundrum neu bekommen, einmal Sommerreifen und sonst seine jährlichen Ölwechsel - 7 Jahre lang.

  • Das waren aber damals schon Milchmädchenrechnungen - ohne den genauen Markt 3 oder 4 Jahre später zu kennen

    Ist doch Heute noch die Grundlage von Leasing Verträgen.


    „Komm wir essen Opa“ – Satzzeichen retten Leben!


    Eine Lösung habe ich nicht, aber ich bewundere das Problem.

  • Warum sollten die Wartungskosten bei einem Diesel per se höher sein?

    Eher die Reparaturkosten, aber beim N42 als Alternative kein richtiges Argument :D


    Turbolader, Hochdruckpumpe, AGR-Gedöhns, Injektoren im ZK, etc brauchten Ottos damals noch nicht.


    Ein e46 mit M54 kann man übrigens, dank Gasanlage, mit 5-7€ Spritkosten im Alltag bewegen. :whistling:


    Also ich mag dieses (den) Gerät :love:

  • Als ich angefangen habe Auto zu fahren (das war die volle Zeit des E46 und des großen Diesel-Booms), hat man Sau viele vergleiche in dieser Art in allen gängigen Fahrzeugklassen in den Auto-Literatur. Der Tenor war meist, dass sich ein Diesel erst ab 15tkm p.a. rechnet. Und damals war die Differenz beim Liter deutlicher als heute.

    Da war der Diesel, je nach Aktion der Hersteller schon bei 5-8.000km im Jahr amortisiert. Autozeitung irgendwann im Jahr 2009, ich erinnere mich. Andere Fahrzeuge erst bei 25.000km/Jahr usw. Später gab es dann Aktionen Diesel zum Benzinerpreis usw. Problem ist nicht die Steuern rauszufahren, sondern die Anschaffungskosten, denn Steuerunterschiede waren anfangs real nie so hoch. max 100€ und weniger.


    bei den Dieseln wurd ed a sogar der Mehrpreis (Liste) beim Kauf eingerechnet. immerhin, je nach Auto 1.000-3.000 Euro.
    Jetzt sind Diesel als Gebrauchte günstiger, den Listenpreuis braucht man nicht rausfahren, sondern kann ganz gut über die laufenden jahreskosten rechnen und da ist ein Diesel teilweise noch sehr effizient.


    An sich ist der Diesel ein guter kraftstoff, jedoch hat die Fahrzeugentwicklung und die hersteller allgemein den Diesl stark in Verruf gebracht.


    Es bleibt ein sparsamer Motor, ein recht einfacher, nicht so hoch raffinierter Kraftstoff, der dazu wesentlich ungefährlicher bei Unfällen ist (Brandgefahr). Leider krebserregend, weshalb man sich doch auf die Handschuhe beim Tanken stützen sollte.
    Was daraus gemacht wurde (wie beim E-Motor auch) ist ein sportlicherer Turbo mit viel Drehmoment, was in den 2000ern dann viele Käufer zum Diesel gebracht hat - wenn man satt Nm haben wollte, egal ob man viel gefahren ist oder nicht.

  • Dazu wurden die ja von der Politik zu genötigt, genau wie beim downsizing ._.

    So wie ich die Welt verstehe, läuft die Kasualitätskette eigentlich immer anders herum... siehe Lobbyismus ;)
    Wobei Downsizing sicher nicht beabsichtigt war :saint:

    Verwundert reibt man sich die Augen und fragt sich,
    wann die Automobilentwicklung so katastrophal falsch abgebogen ist...


    Hans Jörg Götzl