Die Herstellerfreigaben LL01 und LL04 usw. werden regelmäßig aktualisiert und an die aktuelleren Motoren angepasst.
Und die Motoren aus 2001 passen sich dann den geänderten Freigaben an, damit sie im besten Betriebsfenster für Verbrauch und Verschleiß arbeiten - oder wie soll das funktionieren? Das ist ja genau das Gute, das die Herstellerspezifikationen stabil sind und eine klare Definition für die Ölherstellervorgaben, damit die ihre Produkte daraufhin designen können.
Der Hinweis "LL01<2019" bezieht sich auf die Situation, das BMW Ende 2018 die Freigabeprozeduren (!!!) für die Spezifikationen geändert hat - nicht die Spezifikation selbst! Konkret wurden hier neuere BMW-Triebwerke mit in die Freigabe einbezogen, dabei werden auch Langzeittest "gefahren". Das Thema wurde in diesem Thread zu der Zeit Anfang 2019 beleuchtet.
Deswegen muss sich aber am Öl nichts geändert haben.
Stimmt in diesem Falle leider nicht - das Motul 8100 xcess ist ja auch mit Zusatz "Gen 2" versehen und im Vergleich zur bisherigen Rezeptur hat sich der VKI etwas verringert, VK40 und VK100 verschoben, die spezifische Dichte ist leicht geringer geworden, der HTHS Wert hat sich um 0,1 erhöht und der Pourpoint hat sich von -36 auf -42 Grad verringert (Datenblätter aus 2016 und 2022 liegen hier vor). Gerade letzteres zeigt, das sich doch einiges an den physikalischen Eigenschaften des Öls geändert hat - bei der Additivierung dürfte da auch noch einiges gegangen sein, der Sulfatgehalt hat sich z.B. um 0,03 verringert.